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Freitag, 10. September 2021

NRS Crux Drysuit - Trockenanzugtest

Ein Erfahrungsbericht von Niels Jung

Da sich der Sommer langsam dem Ende neigt und die kältere Jahreszeit schon vor der Tür steht, ist spätestens jetzt der ideale Zeitpunkt gekommen, über die Anschaffung eines (neuen) Trockenanzugs nachzudenken. Um nicht völlig unbeholfen in die Auswahl des neuen Sportutensils zu tappen, stellen wir hier einen Erfahrungsbericht des neuen NRS CRUX-Trockenanzugs vor. Im Vordergrund des Tests standen vor allem die Dichtheit und die Praxistauglichkeit im Wildwasseralltag. Dabei ist zu beachten, dass ein Trockenanzug sein volles Potential erst in Kombination mit einem geeigneten Unterzieher ausschöpft. Hierfür wurde stets der von NRS empfohlene NRS Expedition Fleeceanzug verwendet.

1. Design & Randdaten

Der NRS CRUX ist ein Trockenanzug des mittleren Preissegmentes (849 €), mit Fronteinstieg und Füßlingen. Er ist in zwei Farben erhältlich (rot „Salsa, blau „Poseidon“), was ihn mit nahezu jeder anderen Bekleidung kombinierbar macht. Es existiert sowohl eine Männer- als auch eine Frauenversion des Trockenanzugs, welche sich in erster Linie durch den „Reliefzipper“ unterscheiden, aber auch Unterschiede im jeweilig angepassten Schnitt aufweisen.

2. Dichtheit

Die Dichtheit eines Trockenanzugs wird maßgeblich durch das verwebte Material und die verwendeten Abschlüsse bestimmt. NRS setzt bei der Produktion des CRUX auf das seit Jahren bewährte 4 Lagen Eclipse Material, was durch seine Atmungsaktivität dafür sorgt, dass jegliche Feuchtigkeit innerhalb des Trockenanzugs entweichen kann. Durch die Verwendung von Füßlingen anstatt von Latexmanschetten als Beinabschluss wird absolute Dichtheit „von unten“ selbst bei längeren Sicherungsaktionen im Fluss garantiert. Dabei muss jedoch gesagt werden, dass der Umgang und die Pflege der Füßlinge eine entscheidende Rolle für die Dichtheit spielt und beim Umziehen immer eine Unterlage benutzt werden sollte. Außerdem ist es empfehlenswert stets Neoprensocken über die Füßlinge zu ziehen, um zu vermeiden, dass Sand und Kies in den Paddelschuhen nach und nach das Material von den Füßlingen reiben.
An Hals und Armen setzt NRS auf klassische Latexmanschetten, welche durch die zusätzliche Verwendung von Neoprenmanschetten geschützt werden. Wie lange die Dichtheit anhält, lässt sich durch die 6 Monate des Tests nicht sagen, da hierzu Langzeiterfahrungen noch fehlen. Nimmt man jedoch die restliche Produktpalette von NRS als Referenz, sollte die Dichtheit eine durchschnittliche Langlebigkeit haben, wobei diese auch maßgeblich von der individuellen Pflege abhängt.

3. Praxistauglichkeit im Wildwasser

3.1 Schnitt

Zuallererst möchte ich hier näher auf den Schnitt des Trockenanzugs eingehen. Der CRUX bietet ein hohes Maß an Bewegungsfreiheit und ist im Allgemeinen sehr angenehm zu tragen. Allerdings ist anzumerken, dass der Trockenanzug eher groß ausfällt, was es auf jeden Fall empfehlenswert macht, den Trockenanzug vor dem Kauf anzuprobieren.

3.2 Robustheit

Wie bereits erwähnt, wird für die Fertigung des Trockenanzugs das 4-Lagen Eclipse Material verwendet, welches sich durch eine sehr gute Robustheit auszeichnet. Egal ob es sich um eine Umtrage durch die korsische Macchia oder um das Herausseilen aus einem Canyon handelt, die zusätzliche Verstärkung im Knie und Ellenbogenbereich schützen den CRUX zusätzlich vor Verschleiß.

3.3 Ein- & Ausstieg

Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern setzt NRS auf einen diagonalen Frontreissverschluss zum Einsteigen. Dieser ermöglicht auf der einen Seite einen einfachen Ein- und Ausstieg ohne fremde Unterstützung, jedoch ist auf der anderen Seite die Länge des Reissverschlussss größer als bei traditionellen Eingängen auf der Rückseite des Trockenanzugs. Dies bietet dem Wasser mehr Möglichkeit in den Trockenanzug einzudringen, was aber durch den hochwertigen YKK Aquaseal Reissverschluss verhindert wird.

3.4 Zusätzliche Gadgets

Ein weiteres sehr nützliches Gadget ist der sogenannte „Relief Zipper“, welcher den größten Unterschied zwischen der Version für Männer und Frauen darstellt. Auch dieser ist mithilfe des YKK Aquaseal Reissverschluss gegen das Eindringen von Wasser geschützt. Erwähnenswert ist außerdem die verbaute Brusttasche, die die Mitnahme eines Mobiltelefons oder kleinerer Snacks ermöglicht.

Testfahrten mit dem NRS Crux

4. Fazit

Wer auf der Suche nach einem Trockenanzug im mittleren Preissegment ist, dem kann ich den NRS CRUX sehr empfehlen. Er sticht durch die Kombination eines durchdachten Systems mit qualitativ hochwertigen Materialien hervor. Wer jedoch sein Hauptaugenmerk auf extreme Langlebigkeit setzt und auch bereit ist, das doppelte des NRS CRUX für einen Trockenanzug zu bezahlen, dem ist der Trockenanzug von Kokatat ans Herz zu legen. Meiner Meinung nach ist der NRS CRUX Drysuit der Gewinner des mittleren Preissegments bei Trockenanzügen.

Hier geht´s zum Artikel: NRS Crux Drysuit

Dienstag, 18. Mai 2021

Schwimmweste im Test - NRS Ninja PFD

Die Schwimmweste sollte fester Bestandteil der Sicherheitsausrüstung beim Wildwasserpaddeln sein. Einige der Wildwasserwesten sind auch für andere Sparten des Paddelsports geeignet und auch dort nicht mehr wegzudenken. Schließlich kann uns eine Schwimmweste im Notfall das Leben retten. Grund genug, beim Auswahl der eigenen Schwimmweste etwas genauer hinzuschauen.
Nachdem mir letzten Sommer die Vorteile einer leichteren Schwimmweste im Wildwasser bewusst wurden, wollte ich verschiedene Modelle für mich austesten. Mein letzter Test, die NRS Ninja, ist inzwischen die Wildwasserweste meiner Wahl für leichtere Flüsse sowie auch für schwereres, offenes Wildwasser und Wuchtwasser. Für Mehrtagestrips, Expeditionen, Schluchten und Klammen bevorzuge ich eine vollwertige Wildwasserweste mit durchgenähten Schultergurten, Brustgurt und mehreren Taschen für Snacks und eine umfangreiche Sicherheitsausrüstung. Aber fangen wir von vorne an.




Unboxing & der erste Eindruck
Das Design der Ninja PFD von NRS lässt sich ganz einfach beschreiben: clean, simpel und funktionell. Noch dazu hat man die Wahl zwischen drei hellen, stylischen Farben. Damit lässt sich so ziemlich jedes Paddel-Outfit mit einer der Ninjas kombinieren - aber zurück zum Wesentlichen. Der Einstieg in die Schwimmweste fällt durch die seitliche Öffnung kinderleicht. Mit zwei großen Steckschnallen ist die Ninja mit einem Minimum an Handgriffen fertig angelegt, ohne sich dabei unangenehm zur Seite hin verdrehen zu müssen. Die Schultergurte sind gepolstert und auffällig lange, wodurch sich das Frontpanel ziemlich niedrig, etwa auf Bauch- bzw. untere Brusthöhe tragen lässt. Über die vier seitlichen Gurte und die beiden Schultergurte lässt sich die Weste sehr gut regulieren. Die besonders weichen Schaumkörper passen sich angenehm an den Oberkörper an. Die PVC-freien Schaumkörper ähneln der Form eines Dreiecks und lassen eine hohe Bewegungsfreiheit im Bereich der Schultern vermuten. Mit 73 Newton bietet die Ninja einen überdurchschnittlich hohen Auftriebswert. Die Fronttasche ist in sich unterteilt und an der Außenseite kann ein NRS Kajakmesser befestigt werden. In den beiden großen, seitlichen Einschüben lassen sich die Hände bequem einstecken. Schon nach dem ersten Eindruck scheint sich die Ninja PFD sehr angenehm zu Tragen, doch dazu mehr im Test weiter unten.




Testbericht NRS Ninja PFD
Für den Produkttest habe ich die Ninja Weste auf meinem letzten, zweiwöchigem Roadtrip auf den unterschiedlichsten Flüssen getragen. Hauptsächlich bin ich in dieser Zeit Roadside bzw. sehr gut zugängliche Bäche im dritten und vierten Schwierigkeitsgrad gepaddelt, die ich selbst schon sehr gut kannte. Wie bereits vermutet, bietet die Ninja Weste eine extrem gute Bewegungsfreiheit und absolut hohen Tragekomfort. Grund dafür sind die äußerst anpassungsfähigen, dreiecksförmigen Schaumkörper sowie die langen Schultergurte und den damit einhergehenden niedrigen Sitz der Schwimmweste am Vorderkörper. Trotz hohem Komfort sitzt die Schwimmweste beim Paddeln ohne zu Verrutschen und macht einen sicheren Eindruck. Auch das An- und Ablegen fällt super bequem und einfach aus, auch in voller Paddelmontur. Die Brusttasche bot mir genug Platz für die wichtigsten Mitbringsel wie Karabiner, 2 Bandschlingen, Seilrolle, Sonnencreme und 1-2 Müsliriegel oder mein Mobiltelefon. 

Testfahrt mit der NRS Ninja PFD


Fazit
Wenn du dir eine Wildwasser Schwimmweste für River Running oder Playboating kaufen willst, kann ich dir die Ninja von NRS absolut empfehlen. Durch den hohen Bewegungsspielraum fühlt man sich freier und uneingeschränkter als mit dick auftragenden Sicherheitswesten. Vor allem spielerisches Befahren von Wildwasser und Bewegungsabläufe wie z.B. das Unterschneiden fühlt sich mit einer leichten Schwimmweste wie der Ninja einfacher und unbeschwerter an. Grundsätzlich bevorzuge ich die Ninja meiner Astral Greenjacket gegenüber immer dann, wenn ich mir sicher bin, dass ich auf dem jeweiligen Fluss die umfangreichen Sicherheitsmerkmale eine vollwertigen Wildwasserweste nicht benötigen werde und ich nicht an meinem Limit paddle. Natürlich ist eine Sicherheitsweste mit Brustgurt, durchgenähten Schultergurten und Anseilpunkt in einigen Situationen sicherer. Wann man welche Schwimmweste wählt, muss jeder Paddler für sich wissen. 

+ einfaches An- und Ausziehen
+ maximaler (Trage-)Komfort
+ guter Sitz, verrutscht nicht
+ vergleichsweise hoher Auftriebswert
- wenig Sicherheitsmerkmale

Hier geht´s zum Artikel: NRS Ninja PFD

  • Zertifizierung CE EN 393
  • Auftriebswert 73 N
  • seitlicher Einstieg
  • AirMesh auf der Innenseite und unter den Schultergurten
  • designed für maximale Bewegungsfreiheit
  • UVP 129,95 €



























Donnerstag, 26. November 2020

Kochset im Test - MSR PocketRocket Deluxe Stove Kit

ein Testbericht von David

Bikepacking ist im Trend. Taschen ans Rad schnallen und damit von A nach B fahren ist dabei doch gar nichts Neues! Die wasserdichten Ortlieb Radtaschen gibt es schon solange ich denken kann und seit Jahrzehnten fahren Abenteurer mit Reiserädern durch - oder sogar um die ganze Welt. Woher dann der Hype? Bikepacking heute unterscheidet sich in der Grundidee kaum von den Radreisen der Abenteurer. Es geht um Minimalismus.
Für uns ist Bikepacking gelebter Minimalismus >> ab in die Natur, mit minimalem Gepäck >> für eine Übernachtung oder gleich für mehrere Tage. Und bei denk-outdoor.de haben wir alles was du dazu brauchst. Nicht nur die Taschen und Bikes, die du jetzt in jedem Bikeladen findest (die haben wir natürlich auch) - sondern auch die leichte Ausrüstung für dein komplettes Abenteuer. Und mit der neusten Generation an Outdoorausrüstung ist Bikepacking nochmal mehr Spaß!
Und was bei der Ausrüstung für's Bikepacking gilt kann man meist 1zu1 auch auf's Trekking übertragen. Auch hier gilt, ob für den ausgedehnten Tages Ausflug oder für eine mehrwöchige Wanderung - mit der richtigen Ausrüstung macht es gleich doppelt Spaß und auch der Komfort kommt nicht zu kurz...denn einen kleinen & leichten Kocher nehm' ich auch für einen Kaffee mit auf den Berg ;-)

Für diesen Test bin ich 4 Tage lang über Trails durch den bayerischen Wald gefahren, habe draußen im Freien geschlafen und mich komplett selbst verpflegt. Und das alles mit meinem Enduro Bike mit 160mm Federweg (Ibis Ripmo)! Was alles ich dabei hatte gibt es bald in einem anderen Blogbeitrag zu lesen. Hier geht es um meine Kocher-Topf-Kombination das MSR Pocket Rocket Deluxe Stove Kit.


Unboxing & der erste Eindruck

Das MSR Pocket Rocket Deluxe Stove Kit ist schon genauso kompakt verpackt, wie es auch später in der Anwendung groß ist. Daher kann man direkt sehen, wie klein das Set ist. In der Kartonverpackung zum Aufklappen steckt der Topf mit Deckel und Napf. Der Kocher ist sicher im Inneren des Topfes verstaut. Dort ist auch der Topfhalter und der Transportbeutel zu finden. Nicht zum Lieferumfang gehört die Gaskartusche. Eine 230 Gramm Kartusche passt aber mit dem Kocher in den Topf und für den Kocher ist auch ein extra Beutel mit dabei. MSR ist nicht der einzige Anbieter an Kochsets. Bei denk-outdoor.de gibt es auch Modelle von Optimus und natürlich auch von Trangia - der Urgestein der Kocher-Systeme.


Testbericht MSR Pocket Rocket Deluxe Stove Kit

Warum ich mich für das MSR PocketRocket Deluxe Stove Kit entschieden habe? Ganz einfach. Ich wollte ein flexibles, kleines und leichtes System haben. Flexibel heißt für mich, dass der Kocher auch mit einem anderen Topf (oder Espressokanne) funktioniert. Natürlich haben sogenannte Stove Systeme, wie der MSR Reactor oder MSR Windburner, noch mehr Leistung und arbeiten noch effizienter, aber ich wollte die Freiheit auch einen anderen Topf zu verwenden. Dann sollte alles in den Topf passen und ich wollte eine mittelgroße Kartusche mitnehmen können. Mit gut 370 Gramm ist das POCKET ROCKET DELUXE KIT angenehm leicht und von der Größe ideal für bis zu 2 Personen. Dank des Plastiknapfes kann dann auch einer aus dem Topf und einer aus dem Napf essen.
Zum Essen hab ich übrigens immer die Light my Fire Spork dabei.

Der Pocket Rocket Deluxe im Einsatz

Fazit

Das MSR POCKET ROCKET DELUXE Stove Kit ist ein leichtes Kochset für dein Outdoorabenteuer. Das Set aus Gaskocher + Topf ist extrem viellseitg und ideal für bis zu 2 Personen. Alles lässt sich ineinander stapel und ist somit kompakt zu transportieren. Ich habe die Kartusche in einen Gefriebeutel gepackt um Kratzer am Topf zu vermeiden und zudem auch ein Feuerzeug für den Notfall einpackt...sollte der Piezo Zünder ausfallen. Praktisch ist auch die Schüssel, welche beim Transport den Topf vor Beschädigungen schützt.

+ klein und kompakt
+ ausreichend leicht
+ alles mit dabei außer die Kartusche
+ neues Ventil führt zu einer massiven Verbesserung des Handlings
- Kartusche muss extra gekauft werden
- eine zweite Schüssel, die das Topfinnere schützt und wo die Kartusche reinpasst wäre eine super Ergänzung

Hier geht´s zum Artikel: MSR PocketRocket Deluxe Stove Kit

  • Gaskocher mit Topf, Topfgreifer und Schüssel
  • Packmass 13,5 x 12,4 cm (nachgemessen)
  • Gesamtgewicht 371g
  • UVP 120 €
hier der Windburner von MSR im Vergleich



Montag, 29. Juni 2020

Eine Kehrwasser-Rakete für große Jungs?

ein Testbericht von Robert Büchmann

Der Pyranha Kayaks Ripper in L

Ich war seit ein paar Monaten auf der Suche nach einem Boot, welches mir in erster Linie Spaß & Agilität im Wildwasser bieten, aber zusätzlich Reserven für ein paar anspruchsvollere Bäche in Richtung WW IV haben sollte ... ein klassischer Rivverrunner.
Es sollte also eher ein Trail-Running Schuh, als ein dicker, fester Wanderstiefel werden… Vielleicht kennen manche von euch die Situation, dass ihr im Schuhladen nach einer Größe über 45 fragt und nach viertelstündiger Lager-Inventur, nur ein enttäuschendes „Tut mir leid, könnten wir eventuell bestellen“ zu Hören bekommt. Wer sich jetzt angesprochen fühlt – weiterlesen. ;)

Robert schießt ins Kehrwasser

Fürs Protokoll & die Qual der Wahl

Ich bin 194 cm groß und bringe fast 100 kg auf die Waage. Mit Neosocken oder Füßlingen in Wildwasserschuhen lande ich locker bei Größe 48. Die Auswahl an Freeride Booten wuchs in den letzten Jahren stetig und nach ein paar Stunden auf Youtube und diversen Shopseiten blieben mir drei Favoriten im Kopf: Exo Rexy, Waka Steeze und Pyranha Ripper L.
Tabellenvergleiche der technischen Daten erspare ich euch jetzt. Auf den Punkt gebracht: der Exo Rexy ist, so sexy er auch geshaped ist, für mich leider zu klein, bietet nicht genug Fußraum und grenzwertiges Volumen für schwerere Bäche.
Der Waka Steeze glänzt dagegen mit extrem hochgezogener Bugnase und (auch ohne Aufsatz auf dem Heck) mit viel Volumen, doch ich hatte Sorgen, dass es zu schwer wird, das Boot vertikal zu bekommen.
Mit der Realität konfrontiert, öfter Kehrwässer in Hohenlimburg als im Ötztal anzusteuern, entschied ich mich, nach guter Beratung von Jan und Thomas von denk-outdoor.de für das wahrscheinliche Mittelmaß: Pyranha Ripper in Large.

Der Ripper glänzt mit feinen Detaillösungen und hochwertiger Verarbeitung

Der Ripper im Test

Die Stout 2 Ausstattung und das beiliegende Fitting Set bietet jedem die Möglichkeit das Boot auf seinen Hintern zu fitten. Die Löcher an den Schenkelstützen sind ein wenig unschön ausgeschnitten, was aber beim Paddeln mit dem Pyranha Kayaks Ripper überhaupt nicht stört. Die Sitzhöhe kann man mit der dünnen Schaummatte ändern, die ganz leicht von der Seite reingeschoben werden kann. Mit dem selbstklebenden Schaumstoff kann die Fußstütze eng an die Bootshülle angepasst werden. Dann dürfte kein Fuß mehr dran vorbei rutschen. Platz für den Fuß ist, auch wegen der Kunststoffstütze statt Schaumkeil, reichlich vorhanden. Wenn der Sitz mittig eingestellt ist, habe ich eine sehr ausgeglichene Wasserlinie. Das wäre perfekt für schweres Wildwasser. Für mehr Action auf dem Kanal habe ich den Sitz aktuell leicht nach hinten verstellt. Damit lässt sich der Ripper von Pyranha Kayaks super sportlich übers Heck fahren. Die Länge und der progressive Rocker bieten enormes Sprintpotential bei super Wendigkeit. Wenn man aktiv paddelt, kann man jedes noch so kleine Kehrwasser erwischen. Mit 'nem ordentlichen Boofschlag direkt ins Kehrwasser zu gleiten, macht am meisten Spaß! Er lässt sich sehr gut aufs Heck stellen, aber selbst mit 100 kg muss man dafür arbeiten. Ich denke der Waka Steeze, würde hier am Kanal weniger Spaß machen.

verstellbare Schenkelstützen und Rückengurtverstellung mit Ratschen - Pyranha Stout 2 Sitzanlage

Fitting leicht gemacht - Pyranha Sitzanlage Stout 2 

Mein Fazit zum Pyranha Ripper

Im Gesamtpaket bietet der Ripper Large genau was ich haben wollte. Ich hab eigentlich erwartet, dass das schnittige Heck doch "stressiger" zu paddeln ist. Aber man merkt in den meisten Situationen nicht mal, dass man nen drehfreudigen „Porsche“ am Hintern kleben hat!
Mein Fazit zur Größe: Wenn du über 90 Kilo auf die Waage bringst oder Riesenfüße hast, nimm den Ripper Large! Wenn du 80 Kilo wiegst aber doch Schuhgröße 47 hast, teste ob die Füße reinpassen und hab Spaß damit aufm Bach und natürlich aufm Heck! Ich denke der Large lässt sich bis 110 Kilo sicher im Wildwasser bewegen.

Der Bootstest wurde mit Unterstützung von denk-outdoor.de ermöglicht. Dennoch gibt es hier von uns nur ehrliche Meinungen zu lesen/hören!

Robert stellt den Ripper auf's Heck


Ein paar bewegte Bilder gibt’s hier zu sehen:

Sonntag, 14. Juni 2020

Isomatte im Test - Therm-a-Rest NeoAir Xlite

ein Testbericht von David

Bikepacking ist im Trend. Taschen ans Rad schnallen und damit von A nach B fahren ist dabei doch gar nichts Neues! Die wasserdichten Ortlieb Radtaschen gibt es schon solange ich denken kann und seit Jahrzehnten fahren Abenteurer mit Reiserädern durch, oder sogar um, die ganze Welt. Woher dann der Hype? Bikepacking heute unterscheidet sich in der Grundidee kaum von den Radreisen der Abenteurer. Es geht um Minimalismus.
Für uns ist Bikepacking gelebter Minimalismus >> ab in die Natur, mit minimalem Gepäck >> für eine Übernachtung oder gleich für mehrere Tage. Und bei denk-outdoor.de haben wir alles was du dazu brauchst. Nicht nur die Taschen und Bikes, die du jetzt in jedem Bikeladen findest (die haben wir natürlich auch) - sondern auch die leichte Ausrüstung für dein komplettes Abenteuer. Und mit der neusten Generation an Outdoorausrüstung ist Bikepacking nochmal mehr Spaß!

Für diesen Test bin ich 4 Tage lang über Trails durch den bayerischen Wald gefahren, habe draußen im Freien geschlafen und mich komplett selbst verpflegt. Und das alles mit meinem Enduro Bike mit 160mm Federweg (Ibis Ripmo)! Was alles ich dabei hatte gibt es bald in einem anderen Blogbeitrag zu lesen. Hier geht es um meine Isomatte die Therm-a-Rest NeoAir Xlite.


Unboxing & der erste Eindruck

Die Therm-a-Rest Isomatte NeoAir Xlite ist in einem stabilen Karton verpackt. Zum Lieferumfang gehören ein Pumpsack (sehr praktisch) ein Packsack und ein paar Reparaturflicken. Den Packsack habe ich nicht benutzt, sondern mir stattdessen einen wasserdichten Ortlieb PS10 Packsack in der Größe 1.5 Liter zugelegt. Damit konnte ich die Therm-a-Rest Schlafmatte wasserdicht am Rahmen meines Bikes montieren.
Die NeoAir Matten vom Marktführer Therm-a-Rest sind alle zum Aufblasen. Der Pumpsack sollte hierfür auch immer verwendet werden, da so keine feuchte Atemluft in die Matte kommt. Die isomatte ist auf den Körper zugescnitten (ähnlich wie die Mumienform des Schlafsacks. Das spart Gewicht. Der Packsack aus dem Lieferumfang ist gut geeignet, wenn man die Matte in einer tasche oder im Rucksack transportiert. Warum der Pumpsack nicht auch als Packsack konstruiert wird, verstehe ich nicht ganz.

So hab ich die Isomatte am Bike befestigt.


Testbericht

Getestet habe ich die Therm-a-Rest Isomatte NeoAir Xlite in Größe Regular. In dieser Größe ist die Matte 183 cm lang, 51 cm breit und 6,4 cm dick. Die Matte wiegt nur 340 Gramm und bietet damit mehr Wärme und Komfort pro Gramm als jede andere Vier-Jahreszeiten-Matte. Ich selbst bin ca. 180 cm groß und kam mit der länge der Matte gut zurecht. Einzig meine Arme sind immer wieder von der Matte gerutscht, was nicht optimal war, da ich Draußen unter freiem Himmel geschlafen habe. Die Outdoor Isomatte knistert etwas, was mich aber nicht weiter gestört hat. Die Oberseite scheint gegen Rutschen beschichtet zu sein. Ich bin jedenfalls nicht von der Schlafmatte runtergerutscht, obwohl ich nicht immer einen super geraden Schlafplatz gefunden habe. Was mir besonders gut gefallen hat ist die Dicke der NeoAir Isomatte. Dadurch hat die Isomatte kleine Unebenheiten ausgeglichen und ich habe wunderbar geschlafen. Für mich ist dies auch der Riesenvorteil gegenüber selbst-aufblasenden Isomatten. Die Luftmatten haben einfach einen besseren Schlafkomfort. Die "Härte" der Matraze lässt sich auch die Luftmenge regulieren.
Obwohl ich immer draußen auf Steinen, im Wald und auf Wiesen geschlafen habe ist die Therm-a-Rest Xlite Matte nicht kaputt gegangen. Natürlich habe ich meinen Schlafplatz kurz nach spitzen Steinen und kleinen Ästen abgesucht aber ich habe keine Unterlage verwendet.
Neu ist seit 2020 das WingLock Ventil. Das neue Therm-a-Rest Ventil erlaubt 3 verschiedene Einstellungen: Komplett geschlossen, Aufblasen (Luft kann nur rein, aber nicht raus) und Ablassen. Das macht das Aufblasen deutlich komfortabler. Auch ist das Ventil deutlich größer geworden und es geht mehr Luft durch das Ventil. Mit dem Pumpsack, der am Ventil "einrastet", ist die Matte in weniger als 1 Minute aufgeblasen und auch das Zusammenlegen geht problemlos.

Camp für die Nacht

Fazit

Die Neo Air X-Lite von Therma-a-Rest ist eine super kleine und leichte Isomatte für den Ganzjahreseinsatz (bis auf harte Winter). Für meinen Einsatz (Bikepacking) ist die Matte ideal. Die Isomatte ist ausreichend robust, superleicht und klein im Packmaß - und das sind die wichtigsten Kriterien für Bikepacker. Außerdem bietet die Schlafmatte dank über 6 Zentimeter Dicke einen super Schlafkomfort für eine Isomatte. Das neue Ventil erleichtert das Handling. Einziges Manko, dass man in Kauf nehmen muss, ist das Knistern der Matte. Worüber ich mich gefreut hätte, wäre ein All-in-one Pump-/Packsack, der auch noch wasserdicht ist. Bei diesem Preis darf man das auch noch erwarten.

+ ausreichend robust
+ superleicht
+ klein im Packmaß
+ neues Ventil führt zu einer massiven Verbesserung des Handlings
- Pumpsack und Packsack könnten ein einziger wasserdichter Sack sein
- nicht gerade billig

Hier geht´s zum Artikel: Therm-a-Rest NeoAir Xlite

  • Fast & Light
  • R-Wert 4,2 (bis ca -11°C)
  • 3 Größen
  • wiegt nur 340 Gramm (in Größe "regular")
  • neues WingLock™ Ventil
  • UVP 190 € (in Größe "regular")

Mittwoch, 29. April 2020

Knieschoner im Test - Race Face Roam

ein Testbericht von David

Auf die neuen Mountainbike Knieschoner von Race Face warte ich schon seit August. Zu der Zeit war ich in Sölden bei der Produktvorstellungen und die Knieprotektoren haben direkt mein Interesse geweckt. Bis zuletzt war ich mit den Race Face Ambush Knee Protection unterwegs. Diese Knieschützer sind auch schon komplett zum Öffnen und können somit ohne Schuhe Ausziehen an- und abgelegt werden. Aber zurück zum Anfang.

Unboxing & der erste Eindruck

Die RaceFace Roam Protektoren sind in einer praktischen Netztasche verpackt. Die Tasche hat einen Reißverschluss und kann zum Transport und Lagerung der Schoner weiter verwendet werden. Die Knieschoner selbst machen einen soliden Eindruck. Der Protektor ist aus dem bekannten D30 Schaum und herausnehmbar. Das ist praktisch zum Waschen. Die sogenannte Skid-Plate ist nicht aus Hartplastik, wie bei anderen Knieprotektoren, sondern aus TPU. Die Rückseite ist aus luftigem Mesh und der Schoner kann ohne Schuhe Ausziehen an- und abgelegt werden, der er sich seitlich öffnen lässt. Fixiert wird der Roam mit 3 seitlichen Kletts und super stretchigen 2 Klettgurten.
Der RF Roam richtet sich an Enduro Piloten und damit an abfahrtsorientierte Mountainbiker. Der Roam bietet dank der seitlichen Aufprallpolster deutlich mehr Schutz verglichen mit dem Indy und kommt fast an einen Downhill-Schoner ran. Dabei ist er aber noch sehr angenehm zu Tragen, doch dazu mehr im Test weiter unten.

   

Testbericht

Ich würde mich nicht unbedingt als Enduro Biker bezeichnen, denn ich fahre keine Rennen und mir ist beim Fahren auch der Flow wichtiger als die schnellste Zeit. Aber ich fahre aktuell das Ibis Ripmo und damit ein Enduro und fühle mich auf dem Bike sau wohl. Ich fahre gerne Trails (bergab) und bin auch hin und wieder im Bikepark unterwegs. Aber ich mache auch Touren und hab auch schon Bikepacking (ja, mit dem Ripmo) gemacht. Die neuen Race Face Knieschoner hab ich bereits auf einer 30km MTB-Tour getragen, wie auch auf unseren Hometrails. Wie oben bereits geschrieben sind die Protektoren sehr angenehm zu Tragen. Auch beim Pedalieren zwickt nix in der Kniekehle und ich kann die Roam ohne Probleme auch auf längeren Touren am Knie lassen. Beim Kauf der Race Face Knieprotektoren ist mir allerdings die Größenwahl nicht ganz einfach gefallen. Normalerweise habe ich bei Knieschonern immer Größe L. Daher hab ich auch hier zuerst zu dieser Größe gegriffen. Allerdings konnte ich die untere Klettfixierung nur unter Spannung schließen. Am Oberschenkel (also oben) hat der Protektor aber gut gepasst. Im Endeffekt bin ich aufgrund meiner Wade bei der Größe XL gelandet, obwohl die am Oberschenkel fast etwas locker sitzt. Die neuen Race Face Protektoren Roam und Indy fixieren sich aber fast ausschließlich über den unteren Gurt. Das ist auch der einzige Gurt, der um das Bein herumgeht. Obwohl mir der Roam von der Große nicht optimal ans Bein passt, sitzt der Protektor ohne zu Verrutschen dort wo er soll.

Testfahrt mit den neuen RaceFace Roam

Fazit

Wenn du dir Knieprotektoren kaufen willst, kann ich dir den Roam absolut empfehlen. Der RaceFace Roam bietet sehr guten Schutz und ist angenehm zu Tragen auch wenn man mal länger bergauf tritt. Außerdem kann man den Schützer einfach abmachen ohne dafür die Schuhe auszuziehen. Von mir gibt es daher ein Kaufempfehlung für diesen MTB-Schoner auch wenn er mit 140 Euro nicht gerade preiswert ist. Wobei, was sind 140 Euro gegen ein kaputtes Knie oder auch nur eine Woche Knieschmerzen?

+ angenehm zu Tragen, zwickt nicht in der Kniekehle
+ sehr guter Schutz
+ verrutscht nicht
- Größen passen mir nicht optimal
- nicht gerade billig

Hier geht´s zum Artikel: Race Face Roam Knee

  • offenes Rückendesign
  • zertifizierter Aufprallschutz
  • TPU-Rutschplatte
  • Stretch-Mesh-Rückseite
  • UVP 139,95 €

Mittwoch, 15. April 2020

Steigeisen im Test - Petzl Irvis Hybrid

ein Testbericht von Johannes

Als ich das Petzl Steigeisen bekommen habe, war ich erstmal etwas irritiert. Die Verpackung des Irvis ist eigentlich zu klein für ein Steigeisen. Aber nach dem Auspacken ist klar, es ist alles dabei. Es gibt zwei verschiedene Zehenbügel, einmal mit Riemenführung für normale Schuhe, und einmal ein Drahtbügel für extrem steife Bergschuhe mit Sohlenkante an der Spitze oder Skitourenschuhe. Dazu gibt's sogar noch eine robuste Stofftasche zum Verstauen. Die ist ziemlich praktisch, wenn das Steigeisen in der Rucksack kommt, und die Jacke daneben keine zusätzlichen Löcher bekommen soll.

Petzl Steigeisen Irvis Hybrid

Beschreibung / Besonderheiten

Die Genialität des Petzl Irvis Hybrid Steigeisen erfährst du direkt wenn du es in den Händen hältst. Es ist super leicht und super kompakt verstaubar. Weshalb? Der Vorder- und der Fersenteil sind mit Dyneema-Schnur verbunden. Deshalb kann man die Teile einfach zusammen falten und es nimmt nur noch ungefähr halb so viel Platz weg wie ein normales Steigeisen. Es ist ziemlich leicht, aber es gibt auch leichtere Steigeisen. Also was ist das Besondere am Irvis? Leichte Aluminium-Steigeisen muss man recht vorsichtig behandeln, da sie recht empfindlich auf Felskontakt reagieren. Sie werden extrem schnell stumpf und im schlimmsten Fall verbiegen sie sich. Das Irvis ist aber ein Hybrid Steigeisen. Das Fersenteil ist aus Aluminium, das stärker beanspruchte Vorderteil allerdings aus Stahl. Zudem wiegt die Dyneema-Schnur fast nichts. Dadurch ist das Steigeisen sehr leicht, das am meisten belastete Vorderteil ist aber trotzdem sehr robust.

super kompakt verstaut - im mitgelieferten Cordura-Beutel

Test

Ich habe das Irvis Steigeisen im Sommer im Hochgebirge auf sämtlichen Untergründen strapaziert. Morgendlicher Trittfirn, Gletschereis und steinharter Granit haben ihre Spuren hinterlassen. Es ist deutlich zu sehen, dass die Fersenzacken aus Aluminium viel stärker abgenutzt sind, als die vorderen Stahlzacken. Das Dyneemaseil hat bisher keine sichtbaren Beschädigungen davon getragen. Das Seil macht das Steigeisen aber beim Anziehen recht unkomfortabel. Auch wenn es Dyneema ist, besitzt die Seilverbindung eine gewisse Elastizität. Deshalb musst du es unter möglichst viel Spannung an den Schuh klemmen. Und das ist recht anstrengend, vor allem früh morgens mit kalten Fingern. Ziehst du es zu locker an, läufst du Gefahr, dass dir der Kipphebel während des Laufens oder Kletterns von der Fersenkante rutscht. Du verlierst das Steigeisen nicht, es ist aber ziemlich nervig und kann in manchen Situationen sehr unangenehm sein.

hier sind die stärker abgenutzten Zacken am Fersenteil (Alu) deutlich zu erkennen

Fazit

Ich benutze das Steigeisen entweder bei Skitouren oder im Sommer für Zustiege zu Kletterrouten. Hier spielt es seine kompakte Bauart und Leichtigkeit aus. Ich benutze es mit bedingt steigeisenfesten Schuhen welche etwas elastisch im Vorderfuß sind. Es scheint so, als ob diese Kombination am besten funktioniert. Das versteift den Schuh nur minimal und lässt ein Abrollen über die Zehen zu. Steigeisen und Schuh bewegen sich gleichmäßig Ich finde bei extrem steifen Bergstiefeln sitzt das Steigeisen nicht sehr gut und rutscht eher vom Schuh. Bei meinen weichen Schuhen ist es mir noch nie passiert. Wenn du also Gewicht und Platz sparen willst und dennoch ein zuverlässiges Steigeisen haben willst ist das Petzl Irvis Hybrid ein super Kompromiss. Es gibt jedoch leichtere Steigeisen. Und was die Benutzerfreundlichkeit angeht, sind klassische Steigeisen mit Stegverbindung viel einfacher und mit weniger Kraftaufwand und weniger Fingerklemmgefahr an zu ziehen.

auf Skitour - am Gipfelgrat mit Steigeisen

Hier geht´s zum Artikel: Petzl Irvis Hybrid Steigeisen

Faktencheck

  • Hybrid Steigeisen
    Frontteil aus Stahl für guten Halt auf Eis
    Fersenteil aus Aluminium für maximale Gewichtsersparnis
  • CE EN 893 und UIAA zertifiziert
  • 10 Zacken
  • Gewicht ab 505 g
  • kompaktes Design mit flexiblem CORD-TEC-Verbindungssystem
  • Transportbeutel und ANTISNOW im Lieferumfang
  • für Schuhgröße EU 36 - 46
  • LEVERLOCK UNIVERSEL-Bindungssystem: geeignet für alle Berg- und Skitourenschuhe mit hinterem Sohlenrand (2 in 1)
auch im Sommer in Einsatz - immer dann wenn es auf's Packmaß ankommt

Mittwoch, 18. März 2020

Wildwasserspritzdecke im Test - Palm Orbit Deck

ein Testbericht von Philipp

Die Spritzdecke ist beim Wildwasserfahren wohl einer der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände. Zum Einen spielt die Wildwasserspritzdecke einen hohen Sicherheitsfaktor. Eine aufgeploppte Spritzdecke kann, vor allem beim Befahren von größeren Flüssen, schnell zum ernsthaften Problem werden. Außerdem soll die ideale Spritzdecke natürlich möglichst dicht und trocken halten. Trotzdem gibt es zwischen den einzelnen Modellen teils große Unterschiede.

Warum habe ich mir die Palm Orbit gekauft?

Nach meinen Erfahrungen mit Spritzdecken von den Herstellern Immersion Research und °hf war ich auf der Suche nach einem Modell mit noch besserem Halt als die °hf Dry Skirt und Silverback, ohne dabei mehr als zweihundert Euro auszugeben. Mit dem 11mm dickem Profilrand-Gummi und einem Verkaufspreis von 174,95€ erschien mir die Orbit Deck von Palm Equipment als interessante Alternative. Im vergangenen Paddeltrip nach Chile konnte ich die neue Palm Spritzdecke gleich mitnehmen.





Palm Orbit - Erfahrungsbericht

Gleich beim Anziehen der Orbit fällt ein erstes positives Detail auf. Durch den innovativen O-Ring am Kaminabschluss sitzt die Spritzdecke fest am Oberkörper und rutscht nicht. Natürlich ist das erstmal bei den meisten Spritzdecken so der Fall, wenn sie noch unbenutzt sind - allerdings dürfte das Kaminende der Orbit mit dem O-Ring auch langfristig nicht so sehr ausleiern. Das Draufziehen der Palm Spritzdecke über den Süllrand des Kajaks fällt anfangs etwas schwer bzw. war es für mich nur mit hohem Kraftaufwand möglich. Nach wenigen Paddeltagen hatte sich das aber normalisiert und das Anlegen der Orbit hat mit mäßigem Krafteinsatz schon funktioniert. Trotzdem sitzt die Spritzdecke dann sehr fest und zuverlässig auf dem Süllrand und kann selbst hohem Druck standhalten. Mit dem extra dicken Profilrandgummi bleibt die Wildwasserspritzdecke auch nach höheren Wasserfällen und großem Wasserdruck sicher auf dem Kajak. Für mich war diese Erkenntnis sehr beruhigend und ich konnte mich dann bei den größeren Flüssen wie dem Rio Baker in Patagonien zu 100% auf mein Equipment verlassen. Mit der Dichtigkeit der Spritzdecke bin ich bis jetzt sehr zufrieden. Für mich hat sich der Kauf der Palm Orbit Spritzdecke definitiv gelohnt.




Zusammenfassung:

+ sicherer Halt auf dem Süllrand
+ gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
+ langfristig fester Sitz am Oberkörper durch O-Ring
+ gute Dichtigkeit
- anfangs etwas schwer auf den Süllrand zu ziehen

Hier geht´s zum Artikel: Palm Orbit Spritzdecke


Eckdaten der Palm Orbit:

  • 11 mm, 70 IRHD Profil-Gummi
  • Teller 3D vorgeformt
  • PU-Beschichtung im Süllrandbereich
  • Kamin mit O-Ring am oberen Abschluss
  • Nähte verklebt, vernäht und getapt
  • Gewicht 1005 g
  • UVP 174,95 €



Freitag, 22. April 2016

Skihochtouren rund um die Martin-Busch-Hütte im Ötztal

ein Gastbeitrag von Lukas Brexler:
unterwegs mit dem Dynafit Seven Summits Ski und Dynafit Speed Turn 2.0 Skibindung

„Ich muss schon wieder eine kurze Pause machen“, schoss es mir während des Hüttenzustiegs mehrfach durch den Kopf. Aber wir sind ja auch ziemlich bekloppte Westfalen: Morgens um 03.15 Uhr ging der Wecker, und um 4 Uhr hatten wir uns schon am Basislager von Kumpel Bernd getroffen. Nach einer zügigen Fahrt durch halb Deutschland schlugen wir Punkt 10 Uhr zu einem Meet&Greet bei ulligunde in Kempten auf. Tja, und bis wir dann in Vent waren ist es ganz schnell mal 16 Uhr gewesen, ein langer Tag also. Und der Hüttenaufstieg eben auch noch bevor.


  
 „Einfach dem Fahrweg folgen!“, so die Beschreibung. Dieser zog sich aber eine gefühlte Ewigkeit, und nach fast vier Stunden kamen wir ziemlich platt von der Anreise und dem Zustieg auf 2501m an. Die Wirtsleute der Martin-Busch-Hütte hatten ein Einsehen und wir bekamen sogar noch etwas zu essen zu dieser vorgerückten Stunde. Hatten wir uns überschätzt? Eher nicht, da sowohl Bernd und ich Hochtouren in den Bergen gewöhnt sind. Ich glaube, uns hat die Anreise einfach ein wenig geschlaucht. Daher ging es nach dem hervorragenden Essen auch direkt mal uns Bett. Am nächsten Morgen hatten wir uns entschieden: Heute sollte es vorbei an der Ötzi-Fundstelle auf die Finailspitze (3514m) gehen! Nicht die einfachste Tour im Hüttenumfeld, aber wir wollten das gut vorausgesagt Wetter nutzen. Die Nacht hatten wir beide gut geschlafen, und frisch gestärkt ging´s ans Werk. Zunächst flach durch den Talgrund in Richtung Niederjochferner hinauf, zweigten wir auf circa 2800m Höhe nach Westen weg. Das Wetter war so lala, vom versprochenen Sonnenschein war noch nicht so viel zu sehen. Naja, mal sehen wie weit wir kommen würden. Nach kurzer Pause steilte sich die Route ein wenig auf, und über einen faktisch nur sehr klein existierenden Gletscher erreichten wir dank GPS die Ötzi-Fundstelle auf 3210m in der Nähe des Tisenjochs. GPS? Ja, war notwendig, denn: Mittlerweile waren wir komplett von Nebel eingehüllt, das Wetter hatte leider nicht gehalten. Nach kurzer Rast entschlossen wir uns trotzdem, im WhiteOut weiterzugehen, zum einen kannten wir das Gelände durch eine Tour in 2012 ein wenig, und zum zweiten wussten wir durchaus mit Karte und GPS umzugehen. War halt mal was anderes als bei eitel Sonnenschein! Und siehe da, das Hauslabjoch war gefunden! Eine nicht triviale Steilstufe später betraten wir den Gletscher auf 3270m und wunderten uns: Woher die vielen Leute: Aha, die Österreichische Bergführerausbildung auf dem Weg zur Finailspitze! Und wir hinterher. Nach dem Skidepot wurde die Luft für uns bergferne Westfalen schon dünner. Bernd meinte, ihm reichte es und wir sprachen uns ab: Er stieg schonmal langsam wieder ab, während ich natürlich den Hals vom Schlechtwetter nicht voll bekam und zum Gipfel wollte. Gesehen hab ich am höchsten Punkt nix – Spaß gemacht hat es trotzdem! Und die Abfahrt ging dank der neuen Dynafit-Ski tadellos! Störend waren nur die Sahara-Sand-Einlagerungen im Schnee, die der beständige Wind gebildet hat.


Für den nächsten Tourentag war das Wetter noch immer beständig angesagt. Wir wollten es nach der Anstrengung der vergangenen Tage (die Finailspitze hat ohne Akklimatisierung doch ganz schön Körner gekostet) etwas ruhiger angehen lassen und entschieden uns daher für den hüttennahen Hauslabkogel (3403m). Wieder ging es zunächst in Richtung Similaunhütte, doch diesmal bogen wir deutlich früher Richtung Wesen ab, etwa in Höhe des Saybaches auf ca. 2700m. Durch eine markante, enge Rinne erschloß sich schönstes, abwechslungsreiches Skitourengelände. Obwohl ostseitig, war der Schnee zu dieser Tageszeit (ca. 09.00 Uhr) noch nicht so durchweicht, wohl einfach weil es heute ein paar Grad kälter als gestern war. Über eine Steilstufe erreichten wir den mäßig steilen Sayferner auf ca. 3050m. Da uns der Gletscher unbekannt war, legten wir das Seil an und stiegen in großen Bögen hinauf in Richtung Gipfel. Tatsächlich sahen wir dann kurz unter dem Gipfelsattel eine Spalte aus dem sonst gut zugeschneiten Eis hervorragen, diese konnte jedoch problemlos umgangen werden. Nur wenige Meter trennten uns vom Gipfel, als wir das Skidepot auf ca. 3390m erreichten. Wir waren genau im richtigen Moment am höchsten Punkt, denn dann verdeckten die Wolken die Sicht von diesem eigentlich sehr schönen Aussichtsberg. Zum Glück hatten wir auf der genialen Abfahrt durch butterweichen Firn beste Sicht und zogen unsere Spuren über den tief verschneiten Gletscher. Die Rinne weiter unten kurz vor dem Talboden verlange konzentriertes Abfahren, bevor mit einer Schussfahrt und ein wenig Schieben wieder der Ausgangspunkt erreicht worden ist.



Als großes Ziel hatten Bernd und ich vor der Tour die Nordwand der Hinteren Schwärze (3628m) ausgemacht. Leider war der vergangene Winter sehr schneearm, und genau dieser Schnee fehlt nun auf den Gletschern, um die Spalten zuzudecken. Von daher wurde uns seitens der Hüttenwirten von einer Begehung des Marzellferners bei der angesagten schlechten Sicht abgeraten. Wir folgten diesem Tipp und entschlossen uns stattdessen für den Similaun (3606m). Früh am nächsten Morgen schlugen wir den altbekannten Weg bis auf ca. 2800m ein. Dort hatten wir zwei Optionen: Kurz und steil durch eine Rinne direkt auf den Niederjochferner oder flach, aber länger via Similaunhütte in Richtung Gipfel. Die Rinne lockte, und wir folgten diesem Lockruf, sparten wir doch einiges an Strecke auf dem Weg zum Similaun. Ganz so easy war es dann aber doch nicht. Die Rinne hatte gute 38 Grad und der Schnee war noch relativ hart, sodass man schon sicher seine Spitzkehren ausführen sollte. Im Anschluss war der schwierigste Part geschafft und wir zogen immer weiter gipfelwärts über den angenehm zu gehenden Niederjochferner. Probleme bereitete nur ein wenig die Sicht. Mal besser, mal gar nicht – so konnte man diese am besten beschreiben. So liefen wir hinauf zum Skidepot unter dem Westgrat des Similauns auf ca. 3500m. Plötzlich zeigte sich die Sonne wieder, und wir konnten ihre wärmenden Sonnenstrahlen beim Materialwechsel für den Aufstieg über den Gipfelgrat nutzen. Kaum auf dem Grat, machte es schon wieder zu – und wieder kein Gipfelpanorama. Nun ja, wir waren ja dran gewöhnt!Dafür konnten wir die Abfahrt durch perfekt aufgefirntes Gelände dann voll genießen: Vor allem die eingangs erwähnte Rinne hinunter in den Talgrund machte viel Spaß in dem butterweichen Firn. Gerade noch rechtzeitig vor der völligen Durchweichung erreichten wir zufrieden die Hütte und ein grandioser Tourentag ging zuende.


Lukas hat auch seinen eigenen Blog >> felsundeis

Dienstag, 12. April 2016

ZET Kayaks in Markkleeberg

ZET Kayaks in Markkleeberg

ZET Kayaks ist mit allen Kajak Modellen beim Paddelfestival Markkleeberg vertreten. Am 7.-8. Mai im Kanupark Markkleeberg findet das diesjährige XXL-Paddelfestival statt. Frei unter dem Motto: "Ausprobieren, lernen, entdecken, feiern" laden wir alle Besucher ein unseren ZET Kajaks Stand zu besuchen zum Boote testen, fachsimpeln,...und mehr.
ZET ‪‎TORO, ‪‎DIRECTOR, ‪‎RAPTOR und ‪VELOC liegen beim ZET Kayaks Stand von denk outdoor.de zum testen bereit.
Als besonderes Schmankerl werden wir auch einen RAPTOR C1 Testboot dabei haben!

ZET Kajaks Produktpalette

ZET Testboote

ZET Kajaks Testboote haben wir auch ständig bei uns im Kanu Kajak Outdoorshop Passau.

Outdoorshop Passau