Mittwoch, 29. April 2020

Knieschoner im Test - Race Face Roam

ein Testbericht von David

Auf die neuen Mountainbike Knieschoner von Race Face warte ich schon seit August. Zu der Zeit war ich in Sölden bei der Produktvorstellungen und die Knieprotektoren haben direkt mein Interesse geweckt. Bis zuletzt war ich mit den Race Face Ambush Knee Protection unterwegs. Diese Knieschützer sind auch schon komplett zum Öffnen und können somit ohne Schuhe Ausziehen an- und abgelegt werden. Aber zurück zum Anfang.

Unboxing & der erste Eindruck

Die RaceFace Roam Protektoren sind in einer praktischen Netztasche verpackt. Die Tasche hat einen Reißverschluss und kann zum Transport und Lagerung der Schoner weiter verwendet werden. Die Knieschoner selbst machen einen soliden Eindruck. Der Protektor ist aus dem bekannten D30 Schaum und herausnehmbar. Das ist praktisch zum Waschen. Die sogenannte Skid-Plate ist nicht aus Hartplastik, wie bei anderen Knieprotektoren, sondern aus TPU. Die Rückseite ist aus luftigem Mesh und der Schoner kann ohne Schuhe Ausziehen an- und abgelegt werden, der er sich seitlich öffnen lässt. Fixiert wird der Roam mit 3 seitlichen Kletts und super stretchigen 2 Klettgurten.
Der RF Roam richtet sich an Enduro Piloten und damit an abfahrtsorientierte Mountainbiker. Der Roam bietet dank der seitlichen Aufprallpolster deutlich mehr Schutz verglichen mit dem Indy und kommt fast an einen Downhill-Schoner ran. Dabei ist er aber noch sehr angenehm zu Tragen, doch dazu mehr im Test weiter unten.

   

Testbericht

Ich würde mich nicht unbedingt als Enduro Biker bezeichnen, denn ich fahre keine Rennen und mir ist beim Fahren auch der Flow wichtiger als die schnellste Zeit. Aber ich fahre aktuell das Ibis Ripmo und damit ein Enduro und fühle mich auf dem Bike sau wohl. Ich fahre gerne Trails (bergab) und bin auch hin und wieder im Bikepark unterwegs. Aber ich mache auch Touren und hab auch schon Bikepacking (ja, mit dem Ripmo) gemacht. Die neuen Race Face Knieschoner hab ich bereits auf einer 30km MTB-Tour getragen, wie auch auf unseren Hometrails. Wie oben bereits geschrieben sind die Protektoren sehr angenehm zu Tragen. Auch beim Pedalieren zwickt nix in der Kniekehle und ich kann die Roam ohne Probleme auch auf längeren Touren am Knie lassen. Beim Kauf der Race Face Knieprotektoren ist mir allerdings die Größenwahl nicht ganz einfach gefallen. Normalerweise habe ich bei Knieschonern immer Größe L. Daher hab ich auch hier zuerst zu dieser Größe gegriffen. Allerdings konnte ich die untere Klettfixierung nur unter Spannung schließen. Am Oberschenkel (also oben) hat der Protektor aber gut gepasst. Im Endeffekt bin ich aufgrund meiner Wade bei der Größe XL gelandet, obwohl die am Oberschenkel fast etwas locker sitzt. Die neuen Race Face Protektoren Roam und Indy fixieren sich aber fast ausschließlich über den unteren Gurt. Das ist auch der einzige Gurt, der um das Bein herumgeht. Obwohl mir der Roam von der Große nicht optimal ans Bein passt, sitzt der Protektor ohne zu Verrutschen dort wo er soll.

Testfahrt mit den neuen RaceFace Roam

Fazit

Wenn du dir Knieprotektoren kaufen willst, kann ich dir den Roam absolut empfehlen. Der RaceFace Roam bietet sehr guten Schutz und ist angenehm zu Tragen auch wenn man mal länger bergauf tritt. Außerdem kann man den Schützer einfach abmachen ohne dafür die Schuhe auszuziehen. Von mir gibt es daher ein Kaufempfehlung für diesen MTB-Schoner auch wenn er mit 140 Euro nicht gerade preiswert ist. Wobei, was sind 140 Euro gegen ein kaputtes Knie oder auch nur eine Woche Knieschmerzen?

+ angenehm zu Tragen, zwickt nicht in der Kniekehle
+ sehr guter Schutz
+ verrutscht nicht
- Größen passen mir nicht optimal
- nicht gerade billig

Hier geht´s zum Artikel: Race Face Roam Knee

  • offenes Rückendesign
  • zertifizierter Aufprallschutz
  • TPU-Rutschplatte
  • Stretch-Mesh-Rückseite
  • UVP 139,95 €

Mittwoch, 15. April 2020

Steigeisen im Test - Petzl Irvis Hybrid

ein Testbericht von Johannes

Als ich das Petzl Steigeisen bekommen habe, war ich erstmal etwas irritiert. Die Verpackung des Irvis ist eigentlich zu klein für ein Steigeisen. Aber nach dem Auspacken ist klar, es ist alles dabei. Es gibt zwei verschiedene Zehenbügel, einmal mit Riemenführung für normale Schuhe, und einmal ein Drahtbügel für extrem steife Bergschuhe mit Sohlenkante an der Spitze oder Skitourenschuhe. Dazu gibt's sogar noch eine robuste Stofftasche zum Verstauen. Die ist ziemlich praktisch, wenn das Steigeisen in der Rucksack kommt, und die Jacke daneben keine zusätzlichen Löcher bekommen soll.

Petzl Steigeisen Irvis Hybrid

Beschreibung / Besonderheiten

Die Genialität des Petzl Irvis Hybrid Steigeisen erfährst du direkt wenn du es in den Händen hältst. Es ist super leicht und super kompakt verstaubar. Weshalb? Der Vorder- und der Fersenteil sind mit Dyneema-Schnur verbunden. Deshalb kann man die Teile einfach zusammen falten und es nimmt nur noch ungefähr halb so viel Platz weg wie ein normales Steigeisen. Es ist ziemlich leicht, aber es gibt auch leichtere Steigeisen. Also was ist das Besondere am Irvis? Leichte Aluminium-Steigeisen muss man recht vorsichtig behandeln, da sie recht empfindlich auf Felskontakt reagieren. Sie werden extrem schnell stumpf und im schlimmsten Fall verbiegen sie sich. Das Irvis ist aber ein Hybrid Steigeisen. Das Fersenteil ist aus Aluminium, das stärker beanspruchte Vorderteil allerdings aus Stahl. Zudem wiegt die Dyneema-Schnur fast nichts. Dadurch ist das Steigeisen sehr leicht, das am meisten belastete Vorderteil ist aber trotzdem sehr robust.

super kompakt verstaut - im mitgelieferten Cordura-Beutel

Test

Ich habe das Irvis Steigeisen im Sommer im Hochgebirge auf sämtlichen Untergründen strapaziert. Morgendlicher Trittfirn, Gletschereis und steinharter Granit haben ihre Spuren hinterlassen. Es ist deutlich zu sehen, dass die Fersenzacken aus Aluminium viel stärker abgenutzt sind, als die vorderen Stahlzacken. Das Dyneemaseil hat bisher keine sichtbaren Beschädigungen davon getragen. Das Seil macht das Steigeisen aber beim Anziehen recht unkomfortabel. Auch wenn es Dyneema ist, besitzt die Seilverbindung eine gewisse Elastizität. Deshalb musst du es unter möglichst viel Spannung an den Schuh klemmen. Und das ist recht anstrengend, vor allem früh morgens mit kalten Fingern. Ziehst du es zu locker an, läufst du Gefahr, dass dir der Kipphebel während des Laufens oder Kletterns von der Fersenkante rutscht. Du verlierst das Steigeisen nicht, es ist aber ziemlich nervig und kann in manchen Situationen sehr unangenehm sein.

hier sind die stärker abgenutzten Zacken am Fersenteil (Alu) deutlich zu erkennen

Fazit

Ich benutze das Steigeisen entweder bei Skitouren oder im Sommer für Zustiege zu Kletterrouten. Hier spielt es seine kompakte Bauart und Leichtigkeit aus. Ich benutze es mit bedingt steigeisenfesten Schuhen welche etwas elastisch im Vorderfuß sind. Es scheint so, als ob diese Kombination am besten funktioniert. Das versteift den Schuh nur minimal und lässt ein Abrollen über die Zehen zu. Steigeisen und Schuh bewegen sich gleichmäßig Ich finde bei extrem steifen Bergstiefeln sitzt das Steigeisen nicht sehr gut und rutscht eher vom Schuh. Bei meinen weichen Schuhen ist es mir noch nie passiert. Wenn du also Gewicht und Platz sparen willst und dennoch ein zuverlässiges Steigeisen haben willst ist das Petzl Irvis Hybrid ein super Kompromiss. Es gibt jedoch leichtere Steigeisen. Und was die Benutzerfreundlichkeit angeht, sind klassische Steigeisen mit Stegverbindung viel einfacher und mit weniger Kraftaufwand und weniger Fingerklemmgefahr an zu ziehen.

auf Skitour - am Gipfelgrat mit Steigeisen

Hier geht´s zum Artikel: Petzl Irvis Hybrid Steigeisen

Faktencheck

  • Hybrid Steigeisen
    Frontteil aus Stahl für guten Halt auf Eis
    Fersenteil aus Aluminium für maximale Gewichtsersparnis
  • CE EN 893 und UIAA zertifiziert
  • 10 Zacken
  • Gewicht ab 505 g
  • kompaktes Design mit flexiblem CORD-TEC-Verbindungssystem
  • Transportbeutel und ANTISNOW im Lieferumfang
  • für Schuhgröße EU 36 - 46
  • LEVERLOCK UNIVERSEL-Bindungssystem: geeignet für alle Berg- und Skitourenschuhe mit hinterem Sohlenrand (2 in 1)
auch im Sommer in Einsatz - immer dann wenn es auf's Packmaß ankommt