Donnerstag, 5. August 2021

Stubai-Ultratrail


ein Rennbericht von Florian Probst

67 Kilometer / 5356 Höhenmeter - Von Innsbruck über Umwege auf den Stubaier Gletscher


Zum vierten Male drückte ich den Button “Zahlungspflichtig anmelden” und konnte es ein halbes Jahr zuvor kaum erwarten. Viermal die gleiche Strecke laufen spricht nicht unbedingt für Lust auf Neues, aber es ist immer wieder reizvoll die Strecke von Innsbruck hinauf zur Jochdohle unter die Sohlen zu nehmen.

Start ist jedes Jahr um Punkt 24 Uhr in Innsbruck vor dem Landestheater. In diesem Jahr bekommen wir aber große Augen, als wir im Shuttle-Bus vor fuhren. Um den gesamten Startblock tummelten sich hunderte von Jugendliche, die ausgiebig die Corona-Lockerungen feierten. Die Stimmung war äußerst ausgelassen und die Läufer wurden lautstark bejubelt. Die Party war in vollem Gange, als der Startschuss fiel und wir in die Straßen zum Bergisel-Stadion entlassen wurden. Das Tempo war wieder mal brutal und auch beim vierten Start machte ich den selben Fehler wie die Male zuvor. Ich versuchte im vorderen Feld einen Platz zu finden, bevor es in die dunkle Sillschlucht ging. Die Hauptstadt des Berg- und Wintersports spuckt einen unterhalb der Skisprung-Schanze wahrhaftig in die Sillschlucht. Es folgt ein richtig geschmeidiger Trail oberhalb des reissenden Bachs. Enge Kurven, Wurzeln, Baumstämme und zahlreiche Brücken müssen bei flottem Tempo und flinken Schritten absolviert werden. Im Schein meiner LED Lenser Stirnlampe sieht man nur die paar Meter, die vor einem liegen und es bedarf äußerster Konzentration, nicht doch einmal vom Weg abzukommen.


Die erste Labe-Station wartet hinter der Stephansbrücke, die man auch mit dem Auto überquert, wenn man auf der Brenner-Bundesstraße gen Süden reist. Es folgt der Stollenweg nach Telfes, der ebenfalls nur im Schein der Hirabira abgespult wird. Ein kurzer Augenblick der Unachtsamkeit bei den engen Kurven führte dazu, dass ich mit dem Fuß umknickte. Da mir das schon des Öfteren passiert ist, versuchte ich weiterzulaufen und mich mit lautstarkem Gesang abzulenken. Da ich der letzte in der Gruppe war, fiel mein übler Gesang nicht sonderlich auf. Ich versuchte, trotz der Instabilität im Fuß, an der Gruppe dran zu bleiben, denn deren Tempo war wirklich schnell. Aber nach der nächsten Labe-Station musste ich die drei Jungs ziehen lassen, denn der Fuß zwickte doch etwas mehr beim Bergauf-Laufen.
Es folgte der Aufstieg zum Hohen Burgstall, der den ersten langen Anstieg des Rennens darstellte. Dabei führte die Strecke über die gut laufbaren Wege im Skigebiet Schlick 2000. Oben in den Felsen angekommen schlängelt sich der Weg hoch über dem Stubaital entlang des Hohen Burgstalls. Tief unten kann man die Lichter von Neustift im Stubaital erkennen, was mein nächstes Ziel der Reise war. Volle Konzentration fordert der Weg zur Starkenburger Hütte, sonst heißt es “Rumpel die Pumpel und weg war der Kumpel”! Nach der Hütte folgt der Downhill hinab ins Tal - immer noch bei Finsternis. Unten angekommen, wird erst einmal richtig Brotzeit gemacht. Riegel, Gel, Wassermelone und natürlich Flaschen auffüllen bis es wieder weitergeht.

Zehn Kilometer im Stubaital mit leichter Steigung liegen vor mir, bevor es auf der anderen Talseite erneut nach oben geht. Dieser Abschnitt wurde verändert, damit die Strecke nicht Jahr für Jahr dieselbe ist. Martin Hafenmair der Streckenchef lässt sich jedes Jahr aufs Neue kleine Varianten einfallen, damit auch die treuen Wiederholungstäter begeistert bleiben. Er ist mehrmals an der Strecke zu sehen, denn er will den Überblick über den gesamten Rennverlauf nicht aus den Augen verlieren. Mein nächstes Zwischenziel ist die Talstation Mutterbergalm, die das Ende des Stubaitals darstellt. Von hier geht es dann steiler weiter. Ich hatte im Stubaital einige Zeit und Plätze verloren und die wollte ich auf dem folgenden finalen Anstieg vorbei an der Dresdner Hütte wieder gut machen. Das funktionierte auch und ich konnte mit flottem Schritt den letzten Streckenabschnitt über Schnee in Angriff nehmen. Jawohl, und dann war es endlich so weit: als neunter konnte ich die Top-Ten halten und überquerte nach 9 Stunden und 54 Minuten die Ziellinie.


Der Stubai Ultratrail hat sich in den letzten Jahren zu einem Höhepunkt im Ultratrail-Kalender entwickelt. Die Strecke ist in dieser Klasse landschaftlich wirklich ein absolutes Highlight und daher unbedingt weiterzuempfehlen. Wer mit dem Trailrunning beginnt, oder eher zu den spritzigen Kurzdistanzlern gehört, kommt sicher bei den 8, 20 oder 32 Kilometern voll auf seine Kosten. Da das Ziel auf 3150 Metern Höhe liegt, fällt hier das körperlich belastende Bergablaufen viel geringer aus.

Also, falls jemand von euch überlegt, sich mit Startnummer ins Abenteuer Trailrunning zu stürzen, sollte sich genau hier anmelden. Vielen Dank an das Team von DENK-OUTDOOR.DE für eure Unterstützung!

Viele sportliche Grüße,
euer Florian

Mittwoch, 14. Juli 2021

Österreichische Meisterschaft im 24-Stunden Trailrunning

ein Rennbericht von Florian Probst

Hochkönig-Special Edition - Österreichische Meisterschaft im 24-Stunden Trailrunning


Coronabedingt war das Jahr 2020 mehr als eine Herausforderung für alle. Sportveranstaltungen standen so gut wie keine mehr im Kalender und auch sonst war die Stimmung eher gedämpft unter den Läufern. 2021 sollte sich das aber wieder ändern - so wünschte es sich zumindest jeder von uns. Aber die Inzidenz-Werte sanken nur langsam. Was zur Folge hatte, dass es im Frühjahr 2021 erneut zahllose Stornierungen von Laufveranstaltungen hagelte. Wieder mussten sich Läufer und Veranstalter mit Terminverschiebungen abfinden.

Ein wirklich zäher Knochen was Ausdauersport und Wettkampf-Organisation angeht konterte mit eisernem Willen dieser Welle der Stornierungen. Thomas Bosnjak setzte alle Hebel in Bewegung, um in Maria Alm jedem willigen Ultratrail-Läufer das Laktat in die Oberschenkel zu pumpen. Den ursprünglichen Hochkönigman musste Thomas verschieben. Was aber nicht hieß, dass der Saisonstart weniger anstrengend ausfallen sollte. Um die Vorgaben der Regierung einzuhalten, entschloss er sich ein 3-, 6-, 12- und 24-Stundenrennen im Rahmen der Österreichischen Meisterschaft auf die Beine zu stellen. Die Runde, die es dabei zu absolvieren galt, führte auf den Hausberg von Maria Alm - den Natrun. Dabei galt es 440 Höhenmeter und 6,5 Kilometer so oft als möglich abzuspulen. Start und Ziel waren an der Talstation der Natrunbahn, wo sich die Läufer ausgiebig stärken konnten und die Zeitnahme statt fand.

Der Startschuss fiel um 12 Uhr mittags bei strahlendem Sonnenschein und die Horde Verrückter machte sich bestens gelaunt auf den Weg zum Gipfel. Dabei führte der Weg über wurzelige Trails, steile Skipisten und im Slalom durch grasende Kühe. Am Gipfel wartete ein großer, klarer Stausee, der einem die Möglichkeit bot, sich während des Rennens abzukühlen. Die Teilnehmer, Helfer und auch der Veranstalter waren bestens gelaunt, denn es hieß wieder Startnummer umschnallen und losballern. Man spürte es ganz intensiv, was es für jeden Läufer bedeutete sich mit Gleichgesinnten zu messen, denn ein jeder feuerte seine Mitstreiter an und motivierte einander.


Das Rennen nahm seinen Lauf und es zeichnete sich unter den 24h - Läufern eine kleine Gruppe ab, die die Führung übernahm. Ich versuchte in dieser Gruppe mein Tempo zu finden und ließ es ruhig angehen. Bergauf konnte ich dabei ganz gut mithalten und die Umrundung vom See nach den ersten 440 Höhenmetern fühlte sich noch ganz ordentlich an - das sollte sich aber noch gewaltig ändern ;-) Der Abstieg führte Großteils der Aufstiegsroute und so hatte man einen guten Überblick, wie sich die anderen Athleten schlugen. Im Downhill musste ich, wie gewohnt als schlechter Bergabläufer, den ein oder anderen ziehen lassen. So verging Runde für Runde und man lernte immer mehr mit der Strecke umzugehen, um in steilen Anstiegen nicht zu viele Körner zu verschießen. Ein echtes Highlight bei der aufkommenden Monotonie war jedes mal der Zieldurchlauf. Hier warteten die Helfer mit motivierenden Worten, isotonischen Getränken und fester Nahrung.

Als sich die Nacht ankündigte, hieß es “Hirabira” aufsetzen und immer weiter, immer weiter,... Über den Leoganger Steinbergen deutete ein imposantes Wetterleuchten an, was uns demnächst bevorstehen sollte. So hieß es in der ersten Nacht, von Blitz zu Donner zählen und durch drei teilen. Die vorüberziehende Gewitterzelle streifte uns zum Glück nur und das Rennen konnte unbeeindruckt weitergehen. Vorsicht war geboten, denn die Wurzeln und Steine waren vorübergehend glitschig und nass.
Moralisch am schwierigsten fiel mir die Zeit so gegen drei Uhr früh. Nass vom Regen und etwas fröstelnd war es jedes mal schwer, sich im Start-Ziel-Bereich erneut auf die Strecke zu begeben. Ich wusste zu dieser Zeit, dass ich meine Verfolger einmal überrundet hatte. Also wäre es möglich gewesen, sich mal etwas auszuruhen. Aber ich wollte dieses Rennen so gut als möglich als Vorbereitung für kommende Rennen nutzen. Daher gab es keine größeren Pausen und ich konnte meinen Vorsprung auf die Verfolger weiter ausbauen. Nach dem Motivationstief kam mit dem Sonnenaufgang wieder die Lust am Laufen, was jetzt nicht mehr allzu geschmeidig aussah. Bergab fühlte es sich eher an, als würde man einen Klappstuhl den Berg runter werfen. Einer der Helfer, der mir mit Zurufen in den letzten Stunden immer wieder aus der Motivationspatsche half, informierte mich, dass ich die 9000 Höhenmeter-Marke knacken könnte. Das hörte sich doch nach einem Ziel an, dachte ich und versuchte nochmal etwas auf die Tube zu drücken. Nach gut 20 Stunden hört sich das spritziger an, als es in Wirklichkeit war.

 

Aber nach gut 23 Stunden war es soweit und ich hatte mit 9240 Höhenmetern und 136 Kilometern mein Ziel erreicht. Der erste Platz war die Belohnung für die 21 mal rauf und runter laufen. Österreichischer Meister im 24-Stunden Trailrunning wurde ich leider nicht, weil ich kein ÖSTERREICHER bin ;-)

Vielen Dank an das Team von denk-outdoor.de für deren Unterstützung. Die Stirnlampe von Ledlenser und die Regenjacke von Dynafit GTX Shakedry waren Gold wert.

Mit sportlichen Grüßen
euer Flo

Montag, 14. Juni 2021

Spade Kayaks Bliss - Kajaktest

 ein Erfahrungsbericht von Felix Klee mit Bilder von Susann Pietsch

Wir schreiben das Jahr 2021. Nach der goldenen Ära des Kajak Freestyles in den 2000ern zeichnete sich die Entwicklung der Bootdesigns durch immer längere, breitere und hochvolumigere Schiffe aus.
Auch ich wurde von diesem Trend infiziert. Insbesondere Boote mit ausgeprägte Rockerformen (z.B. von Pyranha oder Waka) machen richtig Laune. Die Beschleunigung über Verschneidungszonen, einfaches Boofen und das „stay on top“-Verhalten machen süchtig.
Vor ein paar Jahren ging der Trend wieder zurück zu sogenannten Semi-Creekern. Boote mit zum Teil ausgeprägten Rockerformen und flachem Heck versprechen noch mehr Spass im Bach. Natürlich sprang ich auf diesen Trend auf, wurde jedoch von den Designs enttäuscht. Entweder hatten die Boote für meinen Geschmack zu wenig Kante, waren zu voluminös im Heck (kein Tailee oder Unterschneiden für mich möglich) oder hatten einfach zu wenig Rocker, sodass der „skipping“-Effekt weniger vorhanden ist.
Nachdem Spade Kayaks letztes Jahr zwei neue Semi-Creeker bzw. Riverrunner angekündigte, wurde mein Interesse an diesen Booten neu geweckt. Schon die CAD-Zeichnung des Bliss versprach vieles. Ausreichend Rocker, Kante und nicht zu viel Volumen im Heck. Perfekt also für meine 70 kg. Des Weiteren ist Spade Kayaks für seine ausgezeichnete Sitzergonomie bekannt.
Frohnleichnahm 2021: Endlich ist es soweit. Spade Kayaks liefert die ersten Modelle aus. In Kombination mit den gesellschaftlichen Lockerungen ein wahres Geschenk. Wir machten uns auf, von Freiburg nach Plattling. David kommt auf einen Sprung vorbei. Es wird gepaddelt, gegrillt und plötzlich zaubert David den neuen Bliss aus seinem Auto. denk outdoor ist so freundlich, mir einen der ersten Exemplare zur Verfügung zu stellen. Vielen, vielen Dank nochmals an dieser Stelle!!! Die Belegung der Isarwelle ist enorm, Surfer habe auch Gefallen an der Paddlerseite gefunden. Mir wird es im Kehrwasser zu voll und ich tausche die Boote, vom Helixir zum Bliss. In Flussmitte wartet eine grüne Welle für die erste Surfsession.

 
 
Ich bin begeistert, der Bliss surft sehr schnell, die Kanten reagieren sensibel. Im Vergleich zu den aktuellen Playboats macht mir Meilensurfen mit sidecuts wieder Spaß. Ich verbringe ca. 2 h im Boot, völlig gestoked.
Weiter geht es am nächsten Tag zu den Bregidays. Der Bliss wird in entspanntem WW 2-3 getestet. Paddler richten viele Blicke am Einstieg auf diese heisse Semmel. Es wird gefachsimpelt, ob der Goat ähnlich gut funktioniert. Meiner Meinung nach hat dieses Boot für meine Gewichtsklasse und meinen primären Einsatzbereich (WW 2-4) zu viel Volumen, um das vollständige Potential auszuschöpfen.
 
Waka Goat vs. Spade Bliss


Nun zurück zum Bach …
Der Bliss lässt sich super boofen und taucht auch bei einem Landewinkel von ca. 45 ° sehr schnell auf.
Durch seinen Rocker bleibt der Bliss auch beim Beschleunigen über Verschneidungslinien sehr schnell, das Boot bleibt meist on top und man fühlt, dass noch Luft nach oben ist.


Der Bliss lässt sich sehr gut Kanten und ins Kehrwasser manövrieren. Er regiert sensibel auf Gewichtsverlagerungen durch den Oberkörper und möchte dadurch aktiv gepaddelt werden. Das „geringere“ Volumen am Vorderschiff lässt das Paddel sehr gut führen, steile Paddelschläge sind möglich. Solch ein Feedback ist durch die immer fetteren Kahne verloren gegangen. Das Boot macht richtig Laune.
Löst man den Rückengurt ein wenig, wird der Bliss zum Unterschneidekönig. Richtig die Verschneidungslinie angefahren, geht die Spitze easy in die Höhe, das Boot bleibt stabil und 360‘s sind keine Seltenheit.


Wir fahren so gut wie jedes Kehrwasser an, surfen jede noch so kleine Welle und sind am Ausstieg bei Müselbach völlig erschöpft. So macht auch einfaches Wildwasserfahren Spaß!!!


Zum Outfitting lässt sich sagen, dass Spade Kayaks hier auch keine Mühen gescheut hat. Die Seilklemmen funktionieren einwandfrei, lösen sich beim Paddeln nicht und die Position des Rückengurts lässt sich dadurch fast schon zu „feinfühlig“ verstellen. Sehr gut gelöst.


Die Breite der Hüftfittings lässt sich einfach über mitgelieferte Polster und sehr schnell mittels eines Schnallensystems anpassen. Hier muss nicht aufwendig rumgefädelt werden. Die Fittings bleiben auch beim Paddeln an ihrer Stelle.


Die Breite der Hüftfittings lässt sich einfach über mitgelieferte Polster und sehr schnell mittels eines Schnallensystems anpassen. Hier muss nicht aufwendig rumgefädelt werden. Die Fittings bleiben auch beim Paddeln an ihrer Stelle.

Einziger negativer Punkt des Bliss ist eine nicht 100 % abschließend Fußstütze Richtung Oberschiff. Hier sollte je nach Körpergröße eine zusätzliche Schaumplatte montiert werden.

Fazit:
Der Bliss ist ein Riverrunner, der alle positiven Bootstrends der letzten Jahre „verkörpert“. Mit dem Boot kann die Paddeltechnik verfeinert werden oder der Spaß an leichterem Wildwasser neu entdeckt werden. Auf wuchtigem Wildwasser ist hier noch viel Luft nach oben (Zambezi?).
+ Schnell
- Fußstützenhöhe (Winkel ist top)
+ Booft sehr gut (Rocker)
+ Unterschneiden Easy
+ agil
+ super Sitzposition und Einbauten
+ leicht
+ Kante
- Fußstützenhöhe (Winkel ist top)

Daumen hoch

Dienstag, 18. Mai 2021

Schwimmweste im Test - NRS Ninja PFD

Die Schwimmweste sollte fester Bestandteil der Sicherheitsausrüstung beim Wildwasserpaddeln sein. Einige der Wildwasserwesten sind auch für andere Sparten des Paddelsports geeignet und auch dort nicht mehr wegzudenken. Schließlich kann uns eine Schwimmweste im Notfall das Leben retten. Grund genug, beim Auswahl der eigenen Schwimmweste etwas genauer hinzuschauen.
Nachdem mir letzten Sommer die Vorteile einer leichteren Schwimmweste im Wildwasser bewusst wurden, wollte ich verschiedene Modelle für mich austesten. Mein letzter Test, die NRS Ninja, ist inzwischen die Wildwasserweste meiner Wahl für leichtere Flüsse sowie auch für schwereres, offenes Wildwasser und Wuchtwasser. Für Mehrtagestrips, Expeditionen, Schluchten und Klammen bevorzuge ich eine vollwertige Wildwasserweste mit durchgenähten Schultergurten, Brustgurt und mehreren Taschen für Snacks und eine umfangreiche Sicherheitsausrüstung. Aber fangen wir von vorne an.




Unboxing & der erste Eindruck
Das Design der Ninja PFD von NRS lässt sich ganz einfach beschreiben: clean, simpel und funktionell. Noch dazu hat man die Wahl zwischen drei hellen, stylischen Farben. Damit lässt sich so ziemlich jedes Paddel-Outfit mit einer der Ninjas kombinieren - aber zurück zum Wesentlichen. Der Einstieg in die Schwimmweste fällt durch die seitliche Öffnung kinderleicht. Mit zwei großen Steckschnallen ist die Ninja mit einem Minimum an Handgriffen fertig angelegt, ohne sich dabei unangenehm zur Seite hin verdrehen zu müssen. Die Schultergurte sind gepolstert und auffällig lange, wodurch sich das Frontpanel ziemlich niedrig, etwa auf Bauch- bzw. untere Brusthöhe tragen lässt. Über die vier seitlichen Gurte und die beiden Schultergurte lässt sich die Weste sehr gut regulieren. Die besonders weichen Schaumkörper passen sich angenehm an den Oberkörper an. Die PVC-freien Schaumkörper ähneln der Form eines Dreiecks und lassen eine hohe Bewegungsfreiheit im Bereich der Schultern vermuten. Mit 73 Newton bietet die Ninja einen überdurchschnittlich hohen Auftriebswert. Die Fronttasche ist in sich unterteilt und an der Außenseite kann ein NRS Kajakmesser befestigt werden. In den beiden großen, seitlichen Einschüben lassen sich die Hände bequem einstecken. Schon nach dem ersten Eindruck scheint sich die Ninja PFD sehr angenehm zu Tragen, doch dazu mehr im Test weiter unten.




Testbericht NRS Ninja PFD
Für den Produkttest habe ich die Ninja Weste auf meinem letzten, zweiwöchigem Roadtrip auf den unterschiedlichsten Flüssen getragen. Hauptsächlich bin ich in dieser Zeit Roadside bzw. sehr gut zugängliche Bäche im dritten und vierten Schwierigkeitsgrad gepaddelt, die ich selbst schon sehr gut kannte. Wie bereits vermutet, bietet die Ninja Weste eine extrem gute Bewegungsfreiheit und absolut hohen Tragekomfort. Grund dafür sind die äußerst anpassungsfähigen, dreiecksförmigen Schaumkörper sowie die langen Schultergurte und den damit einhergehenden niedrigen Sitz der Schwimmweste am Vorderkörper. Trotz hohem Komfort sitzt die Schwimmweste beim Paddeln ohne zu Verrutschen und macht einen sicheren Eindruck. Auch das An- und Ablegen fällt super bequem und einfach aus, auch in voller Paddelmontur. Die Brusttasche bot mir genug Platz für die wichtigsten Mitbringsel wie Karabiner, 2 Bandschlingen, Seilrolle, Sonnencreme und 1-2 Müsliriegel oder mein Mobiltelefon. 

Testfahrt mit der NRS Ninja PFD


Fazit
Wenn du dir eine Wildwasser Schwimmweste für River Running oder Playboating kaufen willst, kann ich dir die Ninja von NRS absolut empfehlen. Durch den hohen Bewegungsspielraum fühlt man sich freier und uneingeschränkter als mit dick auftragenden Sicherheitswesten. Vor allem spielerisches Befahren von Wildwasser und Bewegungsabläufe wie z.B. das Unterschneiden fühlt sich mit einer leichten Schwimmweste wie der Ninja einfacher und unbeschwerter an. Grundsätzlich bevorzuge ich die Ninja meiner Astral Greenjacket gegenüber immer dann, wenn ich mir sicher bin, dass ich auf dem jeweiligen Fluss die umfangreichen Sicherheitsmerkmale eine vollwertigen Wildwasserweste nicht benötigen werde und ich nicht an meinem Limit paddle. Natürlich ist eine Sicherheitsweste mit Brustgurt, durchgenähten Schultergurten und Anseilpunkt in einigen Situationen sicherer. Wann man welche Schwimmweste wählt, muss jeder Paddler für sich wissen. 

+ einfaches An- und Ausziehen
+ maximaler (Trage-)Komfort
+ guter Sitz, verrutscht nicht
+ vergleichsweise hoher Auftriebswert
- wenig Sicherheitsmerkmale

Hier geht´s zum Artikel: NRS Ninja PFD

  • Zertifizierung CE EN 393
  • Auftriebswert 73 N
  • seitlicher Einstieg
  • AirMesh auf der Innenseite und unter den Schultergurten
  • designed für maximale Bewegungsfreiheit
  • UVP 129,95 €



























Mittwoch, 14. April 2021

Exped Isomatten werden klimaneutral!

Nachhaltigkeit gehört schon seit langer Zeit zum Kredo bei EXPED und um den heutigen Anforderungen und Standards gerecht zu werden entwickelt sich der Schweizer Outdoorspezialist immer weiter. Dabei beschäftigt sich Exped natürlich auch seit Jahren mit dem Thema CO2. Deshalb freut es uns und EXPED, dass alle Exped Matten ab 2021 mit Myclimate CO2 kompensiert werden und somit klimaneutral sind! Damit möchte Exped auch anderen Mattenanbietern zeigen, wohin die Reise gehen kann. Mit der DownMat hat Exped vor Jahren den Schlafmatten-Markt revolutioniert. Jetzt EXPED Schlafmatten die bisher einzigen klimaneutralen Matten auf dem Markt.



WAS HEISST DAS? 

Für ein klimaneutrales Produkt werden alle klimawirksamen Emissionen entlang des Lebenszyklus’ eines Produktes berücksichtigt. Das bedeutet von der Herstellung der Rohstoffe bis hin zum Gebrauch des Produktes und der anschließenden Entsorgung oder auch der Wiederverwertung. Die so berechnete Menge an CO2-Äquivalent (globales Erwärmungspotenzial) wird in hochwertigen myclimate-Klimaschutzprojekten reduziert. Mehr Info zu dem von EXPED unterstützen Projekt findest du weiter unten.

WAS BEDEUTET DAS FÜR DICH?

Grundsätzlich bedeutet das für dich keine Änderungen ... so bleibt auch der Preis unverändert. Auf www.exped.com wurde die entsprechende Information zur CO2-Kompensation auf Produktebene bereits unter "KNOW HOW" ergänzt.
Die Matten werden auf ihren Verpackungen werden mit myclimate-Stickern versehen. Der darauf abgebildete QR-Code führt zu unserer offiziellen Kompensations-Seite. Da die Berechnung und Zertifizierung viel Zeit brauchte, sind leider nicht alle Matten mit dem Sticker versehen.




WAS TUT MYCLIMATE?

Myclimate ist eine international agierende Initiative mit Schweizer Wurzeln und gehört weltweit zu den Qualitätsführern von freiwilligen CO2-Kompensationsmassnahmen. Mit Projekten höchster Qualität treibt die Schweizer Non-Profit-Stiftung weltweit messbaren Klimaschutz und eine nachhaltige Entwicklung voran.
Die freiwillige Kompensation von CO2-Emissionen erfolgt in derzeit mehr als 125 Klimaschutzprojekten in 37 Ländern. Dort werden Emissionen reduziert, indem fossile Energiequellen durch erneuerbare Energien ersetzt, lokale Aufforstungsmassnahmen mit Kleinbauern umgesetzt und energieeffiziente Technologien implementiert werden. Seit dem Bestehen der myclimate-Klimaschutzprojekte wurden Tausende Jobs geschaffen, die Biodiversität geschützt und die allgemeinen Lebensumstände Hunderttausender Menschen verbessert.



ÜBER DAS PROJEKT

Exped hat sich dazu entschieden, mit Myclimate ein Projekt in den Distrikten Mbuli und Karatu in Nordtansania zu unterstützen. Das Gebiet ist Heimat des Volkes von Jägern und Sammlern der Hadza und der Hirtengemeinschaft Datooga. Es ist aber auch Lebensraum hunderter Vogelarten und bedrohten Säugetieren wie zum Beispiel dem afrikanischen Elefanten oder der Giraffe. Das einzigartige Ökosystem ist durch die Verlagerung der Landwirtschaft von Abholzung bedroht.
Bei dem von Exped unterstützten Projekt wird die Durchsetzung des genehmigten dörflichen Landnutzungsplans verstärkt. Dies geschieht mittels Einsatz von Patrouillenteams, die illegale Landnutzung und Wilderei überwachen. Auch werden die Wildtiere mit Hilfe smarter Technologie überwacht sowie Schulungen durchgeführt. Zu den weiteren Projektaktivitäten gehören der Einsatz und die Ausbildung von Wächtern aus der indigenen Bevölkerung zum Schutz einheimischer und gefährdeter Arten, die Verteilung von Bildungsmaterial für Schulen und Gemeindeversammlungen sowie Schulungen über Rechtsansprüche. Die Einnahmen durch die CO2-Zertifikate unterstützen die Bekämpfung von Wilderei, das Monitoring der Wildtiere, die Bildung und medizinische Versorgung aller Gemeinschaftsmitglieder.

Donnerstag, 26. November 2020

Kochset im Test - MSR PocketRocket Deluxe Stove Kit

ein Testbericht von David

Bikepacking ist im Trend. Taschen ans Rad schnallen und damit von A nach B fahren ist dabei doch gar nichts Neues! Die wasserdichten Ortlieb Radtaschen gibt es schon solange ich denken kann und seit Jahrzehnten fahren Abenteurer mit Reiserädern durch - oder sogar um die ganze Welt. Woher dann der Hype? Bikepacking heute unterscheidet sich in der Grundidee kaum von den Radreisen der Abenteurer. Es geht um Minimalismus.
Für uns ist Bikepacking gelebter Minimalismus >> ab in die Natur, mit minimalem Gepäck >> für eine Übernachtung oder gleich für mehrere Tage. Und bei denk-outdoor.de haben wir alles was du dazu brauchst. Nicht nur die Taschen und Bikes, die du jetzt in jedem Bikeladen findest (die haben wir natürlich auch) - sondern auch die leichte Ausrüstung für dein komplettes Abenteuer. Und mit der neusten Generation an Outdoorausrüstung ist Bikepacking nochmal mehr Spaß!
Und was bei der Ausrüstung für's Bikepacking gilt kann man meist 1zu1 auch auf's Trekking übertragen. Auch hier gilt, ob für den ausgedehnten Tages Ausflug oder für eine mehrwöchige Wanderung - mit der richtigen Ausrüstung macht es gleich doppelt Spaß und auch der Komfort kommt nicht zu kurz...denn einen kleinen & leichten Kocher nehm' ich auch für einen Kaffee mit auf den Berg ;-)

Für diesen Test bin ich 4 Tage lang über Trails durch den bayerischen Wald gefahren, habe draußen im Freien geschlafen und mich komplett selbst verpflegt. Und das alles mit meinem Enduro Bike mit 160mm Federweg (Ibis Ripmo)! Was alles ich dabei hatte gibt es bald in einem anderen Blogbeitrag zu lesen. Hier geht es um meine Kocher-Topf-Kombination das MSR Pocket Rocket Deluxe Stove Kit.


Unboxing & der erste Eindruck

Das MSR Pocket Rocket Deluxe Stove Kit ist schon genauso kompakt verpackt, wie es auch später in der Anwendung groß ist. Daher kann man direkt sehen, wie klein das Set ist. In der Kartonverpackung zum Aufklappen steckt der Topf mit Deckel und Napf. Der Kocher ist sicher im Inneren des Topfes verstaut. Dort ist auch der Topfhalter und der Transportbeutel zu finden. Nicht zum Lieferumfang gehört die Gaskartusche. Eine 230 Gramm Kartusche passt aber mit dem Kocher in den Topf und für den Kocher ist auch ein extra Beutel mit dabei. MSR ist nicht der einzige Anbieter an Kochsets. Bei denk-outdoor.de gibt es auch Modelle von Optimus und natürlich auch von Trangia - der Urgestein der Kocher-Systeme.


Testbericht MSR Pocket Rocket Deluxe Stove Kit

Warum ich mich für das MSR PocketRocket Deluxe Stove Kit entschieden habe? Ganz einfach. Ich wollte ein flexibles, kleines und leichtes System haben. Flexibel heißt für mich, dass der Kocher auch mit einem anderen Topf (oder Espressokanne) funktioniert. Natürlich haben sogenannte Stove Systeme, wie der MSR Reactor oder MSR Windburner, noch mehr Leistung und arbeiten noch effizienter, aber ich wollte die Freiheit auch einen anderen Topf zu verwenden. Dann sollte alles in den Topf passen und ich wollte eine mittelgroße Kartusche mitnehmen können. Mit gut 370 Gramm ist das POCKET ROCKET DELUXE KIT angenehm leicht und von der Größe ideal für bis zu 2 Personen. Dank des Plastiknapfes kann dann auch einer aus dem Topf und einer aus dem Napf essen.
Zum Essen hab ich übrigens immer die Light my Fire Spork dabei.

Der Pocket Rocket Deluxe im Einsatz

Fazit

Das MSR POCKET ROCKET DELUXE Stove Kit ist ein leichtes Kochset für dein Outdoorabenteuer. Das Set aus Gaskocher + Topf ist extrem viellseitg und ideal für bis zu 2 Personen. Alles lässt sich ineinander stapel und ist somit kompakt zu transportieren. Ich habe die Kartusche in einen Gefriebeutel gepackt um Kratzer am Topf zu vermeiden und zudem auch ein Feuerzeug für den Notfall einpackt...sollte der Piezo Zünder ausfallen. Praktisch ist auch die Schüssel, welche beim Transport den Topf vor Beschädigungen schützt.

+ klein und kompakt
+ ausreichend leicht
+ alles mit dabei außer die Kartusche
+ neues Ventil führt zu einer massiven Verbesserung des Handlings
- Kartusche muss extra gekauft werden
- eine zweite Schüssel, die das Topfinnere schützt und wo die Kartusche reinpasst wäre eine super Ergänzung

Hier geht´s zum Artikel: MSR PocketRocket Deluxe Stove Kit

  • Gaskocher mit Topf, Topfgreifer und Schüssel
  • Packmass 13,5 x 12,4 cm (nachgemessen)
  • Gesamtgewicht 371g
  • UVP 120 €
hier der Windburner von MSR im Vergleich



Donnerstag, 12. November 2020

HAGAN – Pure Ski Mountaineering seit 1924

Skitourenschuh von HAGAN

Wer bei HAGAN nur an Tourenski denkt, kennt nur einen Teil der Produktpalette. Mit Blick auf das Wesentliche hat HAGAN seit ein paar Jahren einen Skitourenschuh entwickelt, der vieles in sich vereint sehr gute Passform, leichtes Gewicht, intuitives Handling und breites Einsatzspektrum. Der Tourenskischuh von Hagan wird in Italien gefertigt und ist mittlerweile ein ausgereiftes und bewährtes Modell. Insbesondere das einfach Handling wissen viele Nutzer zu schätzen.


HAGAN und ATK BINDINGS

Leichtigkeit, Stabilität und bestes Benutzer Erlebnis zeichnen beide Marken aus.
Seit 2016 besteht eine erfolgreiche Partnerschaft zwischen dem italienischen Bindungshersteller ATK Bindings und HAGAN als Tourenski Experte. So werden einige Topmodelle von ATK unter der Marke HAGAN weltweit vertrieben. Diese Pin-Bindungen passen nicht nur farblich optimal zu den Hagan Tourenski, sondern bieten dem Tourengeher eine passendes aufeinander abgestimmtes Tourenskiset aus einer Hand.

Neues von der Kultmarke HAGAN SKI aus Österreich



Die erfolgreiche Hagan Ultra Serie wurde überarbeitet und um ein weiteres Modell ergänzt. Der HAGAN Ultra 87 Tourenski richtet sich in erster Linie an Alpinisten und sportliche Tourengeher die einen modernen Tourenski suchen. Damit deckt Hagan mit seiner leichten, gewichtsorientierten Ultra Serie die Bandbreite vom eher spezialisiertem 77mm Shape für Speed und/ auch Hochalpinismus bis zum leichten Allrounder mit 87mm komplett ab.


Bewährtes von HAGAN

Hagan Ski hat seinen legendären Tourenski Core 89 beibehalten. Ein Skitourenski mit universellem Charakter und perfekten Fahreigenschaften. Den Ski zu fahren überzeugen mehr als tausend Worte. Ein moderner Klassiker mit einem breiten Einsatzbereich für den universellen Tourengeher und die Tourengeherin. Auch die Freeride orientierte Produktpalette BOOST ist unverändert im Programm und richtet sich an abfahrtsorientierte Tourengeher.