Freitag, 8. November 2019

Winterflucht nach Chile

Anfang Dezember geht es für mich, Philipp, nach Südamerika zum Wildwasserpaddeln. Mit dem Ziel möglichst viele Bäche zu befahren, werden wir zu zweit sechs Wochen lang mit dem Auto und unseren Kajaks durch Chile und Argentinien reisen.

Paddeln in Chile - was kommt alles mit?




Nachdem inzwischen alle wichtigen Vorbereitungen für den Trip selbst getroffen sind, geht es vor allem noch um die Frage, welche Ausrüstung mitgenommen wird. Da das Aufgabe- und Handgepäck beim Fliegen natürlich begrenzt ist, in unserem Fall auf 23 bzw. 8 kg, muss man sein Gepäck, soweit möglich, auf das Nötigste reduzieren. Allein die Kajakausrüstung bringt gute 10kg auf die Waage. Als Reisetasche bevorzuge ich den wasserdichten Ortlieb Duffle. Den Duffle gibt es in mehreren Größen - 110 Liter Packvolumen finde ich ideal, da man sehr viel Platz hat und vollgepackt meistens ziemlich genau auf 20-23kg kommt. Mit dabei sind also:

Kajakequipment:





Weitere Ausrüstung:







Noch ein Tipp zum Fliegen:

Wenn ich merke, dass mein Aufgabegepäck doch zu schwer wird, nehme ich einfach mehr Gewicht mit ins Handgepäck - das wird meistens nichts so genau kontrolliert wie das Aufgabegepäck.





Freitag, 11. Oktober 2019

Vorbereitungen auf eine Reise

ein Reiseblog von Hanna
Ich bin Hanna und habe eine große Reise geplant.
Ich werde meine Begeisterung für die Wildtierforschung und neue Kulturen zu entdecken auf einer Reise zusammen verwirklichen. Als Background habe ich jede Menge Neugierde und Motivation und ein abgeschlossenen Wildtierstudium.

Ich sitze auf dem Boden und packe: Meine Reisevorbereitungen gehen in die heiße Phase! Geplant ist eine Tour nach Südostasien – möglichst ohne Flugzeug. Das heißt Bus, Zug, Schiff und natürlich Autostopp, wo es möglich ist. Aus Erfahrung von früheren Reisen in Südamerika und Uganda weiß ich, dass ich dieses Mal während meiner Reise in Projekten arbeiten möchte und zu bestimmten Zeitpunkten feste Anlaufstellen habe.

die Reiseroute


Meine erste Anlaufstelle wird Ende Oktober in Nord Mazedonien sein, um an einen Meditationskurs teilzunehmen. Dafür muss ich in den Süden des Landes, und das Meditationzentrum liegt praktischer Weise direkt am Fuße eines Nationalparks, wo das Wandern ein Traum sein soll. Einen Monat später werde ich mich in die Steppe von Kasachstan begeben, wo ich ein Wiederaussiedlungsprojekt von asiatischen Wildeseln den Winter über unterstütze. Wie genau ich nach Kasachstan einreise hängt davon ab, wie viel Zeit ich habe und wie schnell ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln vorwärts komme. Zudem muss ich auch die politische Lage in ein paar Ländern im Auge behalten, durch die ich durchreisen müsste… Nach einer kurzen Pause werde ich dann in Nepal erwartet und unterstütze die Forschung in einem Schneeleoparden-Projekt. Was danach kommt weiß ich noch nicht, aber wenn ich schonmal da bin, möchte ich auch reisen!

Natürlich brauche ich für diese Tour ganz unterschiedliches Equipment. Im Osten Europas gehen ich von warmen Herbsttemperaturen aus, doch in Kasachstan wird es anders. Dort in der Steppe erwarten mich Kälten von – 30 C° und je weiter ich nach Asien reinkomme wird es dann tropisch warm. Außerdem ist es für Kasachstan ratsam ein wenig russisch-Grundkenntnisse anzutrainieren – wobei einen Monat Vorlaufzeit mit jeweils 15 Minuten üben gut hinhauen. Absolut sinnvoll finde ich eine Auslandreiseversicherung abzuschließen und vorher mal den Impfpass zu suchen und zu checken.

Nach langem hin und her und Unterstützung von denk-outdoor.de steht nun meine Packliste fest:




Gewogen ergibt mein Wanderrucksack 15,5 kg, doch für Wandertouren muss ich natürlich auch noch das Gewicht von Wasser und Nahrungsmittel einrechnen. Zugegeben ist das zum Wandern schon ganz schön schwer, aber ich hoffe, nach Nepal ein bisschen was von meinem Winterequipment loszuwerden.

Starten werde ich meine Tour aus Wien. Um den Einstieg zu erleichtern und es nie so ganz einfach ist aus Wien herauszutrampen, nehme ich einen Bus, der mich nach Belgrad, in die Hauptstadt von Serbien, bringen wird. Von da aus habe ich noch ungefähr 10 Tage Zeit den Weg nach Nord Mazedonien zu finden und hoffentlich auf dem Weg bei einer schönen Wandertour mein neues Zelt in dem Nationalpark Galicica in Nord Mazedonien einzuweihen 😊 Ich halte euch auf dem Laufenden!

Mittwoch, 25. September 2019

Kletterseile - Know How

Sicherheit steht im Klettersport an erster Stelle. Kletterseile gehören deshalb zur Grundausstattung eines jeden Kletterers. Kletterseile wurden über die Jahre immer weiterentwickelt und werden heutzutage aus Polyamidfasern hergestellt. Fast alle Seile werden in der sogenannten Kern-Mantel-Konstruktion gefertigt, wobei der Kern die Kräfte aufnimmt und der Mantel den Kern vor Verschleiß schützt. Jedes moderne Kletterseil hat eine sogenannte dynamische Seildehnung, dadurch wird beim Sturz durch Verformung Fallenergie vernichtet und der Stürzende langsamer abgebremst.
Statische Seile bieten keine dynamische Dehnung und sind nicht zum Sichern eines Kletterers geeignet, sondern nur zum Haulen von Material, beim Abseilen in der Bergrettung oder beim Canyoning oder beim Slacklinen als Sicherung einer Highline.

Man unterscheidet drei Arten von Kletterseilen:


Einfachseile: das Sportkletterseil

Das Einfachseil ist das am häufigsten eingesetzte Kletterseil. Einfachseile sind optimale Sportkletterseile für Halle und Fels, werden aber auch beim Big-Wall Klettern verwendet. Der große Vorteil dieser Seilart liegt in der einfachen und übersichtlichen Handhabung. Größere Durchmesser machen das Seil robust und langlebig. Robuste Einfachseile mit einem hohen Mantelanteil sind sehr langlebig und für den intensiven Gebrauch bestens geeignet. Kletterer die hauptsächlich im Klettergarten und Kletterhallen unterwegs sind sollten sich ein Einfachseil kaufen. Einfachseile haben einen Durchmessern zwischen 8,6 und 10,5 Millimetern.

Zwillingsseile: leicht und dünn

Für eine maximale Sicherheit werden Zwillingsseile ausschließlich als Doppelstrang verwendet. Nur dann erfüllen sie die Anforderungen an Festigkeit und Dehnung. Dabei werden die beiden Stränge immer gemeinsam in die Sicherung gehängt. Neben dem geringen Packmaß und Gewicht bieten Zwillingsseile eine Redundanz, die vor Totalversagen der Sicherung schützt  (zB. Seilriss durch Steinschlag). Dieser Seiltyp wird auf Mehrseillängenrouten in schwierigem Gelände, sowie beim Mixed- und Eisklettern eingesetzt. Ein weiterer Vorteil des Doppelstranges ist, dass die gesamte Seillänge zum Abseilen zur Verfügung steht. Zwillingsseile kaufen sich Alpinkleterer und Eiskletterer. Zwillingsseile haben meist einen Durchmesser zwischen 7 und 8 Millimetern und ein Gewicht von ca. 40 Gramm pro Meter.

Halbseile: optimierter Seilverlauf

Auch Halbseile werden grundsätzlich im Doppelstrang verwendet. Sie bieten die gleichen Vorteile wie Zwillingsseile, weisen aber durch einen etwas höheren Durchmesser von ca. 7,5 bis 9mm eine höhere Festigkeit auf, wodurch sie im Nachstieg auch einzeln genutzt werden können und so 3er-Seilschaften möglich machen. Außerdem müssen nicht immer beide Stränge gemeinsam eingehängt werden, es reicht wenn die beiden Seilstränge abwechselnd durch die Sicherung laufen. So kann der Seilverlauf optimiert und die Reibung minimiert werden. Diese Vorteil kommt vor allem bei schwierig zu sichernden Routen zu tragen. Halbseile sind die erste Wahl für Kletterer, die viel am Fels und in Mehrseillängen unterwegs sind.

Wichtig: Für die Verwendung von Halbseil und Zwillingsseil ist ein passende Sicherungsgerät notwendig. Dieses muss die Möglichkeit bieten, die Seilstränge separat einzuholen und auszugeben, vor allem wenn zwei Nachsteiger parallel gesichert werden.

Kauftipp

Bei sicherheitsrelevanter Kletterausrüstung vertrauen wir nur starken Marken und verlässlichen Partnern, wie Edelrid, Petzl oder Mammut. Kletterer, die sich ein vielseitiges Kletterseil kaufen wollen, sollten zudem nach Seilen mit mehrfach Zertifizierung schauen.

Freitag, 13. September 2019

Kaufberatung Kletterhelm

Wer beim Sport am Berg einen kühlen Kopf bewahren will, ersetzt die gute alte Wollmütze durch einen passenden Kletterhelm.

Was für Helmarten gibt es und welcher ist der richtige für mich?

Ein kurzer Ratgeber.

Grundsätzlich werden Bergsteigerhelme nach ihrer Konstruktionsweise in 3 Kategorien eingeteilt:

Hartschalenhelme, Hybridhelme und Inmold-Helme

Hartschalenhelme sind robust und relativ günstig, aber eher schwer (400 - 500 Gramm). Bei dieser Konstruktion ist in eine harte Plastikschale ein Gurtsystem eingearbeitet, welches bei Belastungen Energie aufnimmt.
Black Diamond Inmold Helm


Mit um die 200 Gramm sind die so genannten Inmold-Helme die leichtesten Kletterhelme. Diese Bergsteigerhelme sind aber nicht so robust und können brechen, wenn man sich auf den (im Rucksack verstauten) Helm setzt. Inmold-Kletterhelme bestehen komplett aus geschäumtem Kunststoff der durch Verformung oder Brechen Aufprall-Energie aufnehmen kann.




Hybridhelme sind ein Zwischending dieser beider Helmarten und sind bei einem Gewicht von 300 - 400 Gramm fast so robust wie Hartschalen aber nicht ganz so schwer. Diese Kletterhelme haben eine etwas dünnere Schale (im Vergleich zum Hartschalenhelm), welche im oberen Bereich eine Styroporeinlage zur Stoßdämpfung aufweisen.




Kletterhelm: Schutzhelm oder Sturzhelm

alpine Kletterei mit dem Petzl Sirocco
Die Normanforderungen in der EN12492 für Bergsteigerhelme dienen primär dem Schutz vor herabfallenden Gegenständen, also Steinschlag. Eine Auswertung von Unfalldaten aus den USA und der Schweiz ergab allerdings, dass Kopfverletzungen durch Stürze 12x häufiger als durch herabfallende Gegenstände auftraten. Deshalb sollten Kletterhelme auch gezielt auf den Schutz vor Anprallverletzungen ausgelegt werden. Beim modernen Sportklettern ist die Gefahr eines Auf- oder Anprall an die Felswand oder den Boden wohl mit der Gefahr durch herabfallende Gegenstände gleichzusetzen.


Von den drei Kletterhelm-Konstruktionen (Hartschale, Hybrid und Inmold-Helme) können einzig die komplett aus geschäumten Kunststoff (umgangssprachlich "Styropor") bestehenden Inmold-Konstruktionen einen Aufprallschutz bieten.
(Quelle: DAV Panorama / "Performance of Certified Climbing Helmets During Simulated Climbing Falls")


Einige Hersteller, wie z.B. Petzl, setzen sich daher für eine Überarbeitung der Norm ein und bieten bereits jetzt preiswerte Kletterhelme mit dem Label "TOP AND SIDE PROTECTION" an. Neben dem Petzl Boreo ist ebenfalls der Grivel Stealth HS ein solcher Helm mit neuartiger Hybrid-Konstruktion aus robuster Außenschale und geschäumter Innenschale.


Im Klettershop von denk-outdoor.de sind daher fast nur Helme mit Hybrid- oder Inmold-Konstruktion zu finden. Einzige Ausnahme ist der Edelrid Kletterhelm Ultralight, welcher aufgrund seiner robusten Konstruktion und Langlebigkeit im Verleih bei Hochseilgärten sehr beliebt ist.







Fazit:

Zum Sportklettern empfehlen wir aufgrund des besseren Schutzes vor Anprallverletzungen Inmold-Helme.

Für Klettersteige oder Hochtouren raten wir bei Bergsteigerhelmen zu einer Hybrid-Konstruktion.

Einige Inmold Modelle sind außerdem gleichzeitig als Ski-/Snowboard-, Fahrrad-, oder Wassersporthelme zertifiziert und erfüllen dadurch höhere Ansprüche an Aufprallschutz.
der Grivel Duetto erfüllt die Bergsteiger und Ski Alpin Norm

Tipps: Pflege und Transport von Kletterhelmen

Für den Transport im Rucksack den Helm ausstopfen (Brotzeit, Chalkbag,...) und umpolstern (Daunenjacke o.ä.) um Quetschungen zu vermeiden. Den Rucksack nicht auf den Boden werfen und auf keinen Fall darauf setzen.
Der Transport außen sollte mit einem Helmnetz geschehen, denn sonst besteht Gefahr der Beschädigung durch Felskontakt weil der Kletterhelm herumbaumelt.
Waschen mit klarem Wasser und Seife (keine chemischen Reinigungsmittel) und bei Zimmertemperatur trockenen lassen.
Für eine optimale Haltbarkeit sollte der Helm während der Lagerung vor direkter UV-Strahlung, extremen Temperaturen und Feuchtigkeit geschützt sein.

Donnerstag, 5. September 2019

Platz 1 beim 100-Meilen-Rennen in Ruhpolding

Der Tag des Rennens begann wie gewohnt mit der Anfahrt nach Ruhpolding zum Start des Chiemgau 100 in der Chiemgau Arena.  Und doch war es anders, als bei den bisherigen Rennen. Denn beim Betreten des Biathlonzentrums, wo sich im Winter die Elite auf Skiern misst, verspürt man die Energie und Euphorie, die von so einem besonderen Ort ausgehen! 

Genau hier stand der Start- und Zielbogen und erwarte die Trailrunner. Man konnte zu Beginn wählen, ob man 75 km oder 100 km oder eben die Königsdisziplin mit 100 Meilen in Angriff nimmt. Für Letztere habe ich mich entschieden und musste mir noch überlegen, zu welchem Zeitpunkt ich starte.  Der Startmodus beim Chiemgau 100 Meilen Rennen unterscheidet sich vom sonst üblichen Massenstart. Je nach eigener Einschätzung, startet der Läufer zwischen  14 und 19:00 Uhr, um nach der ersten Runde über 85 km das Stadion im Zeitfenster von 4:30 bis 9:30 Uhr zu durchlaufen. Der Veranstalter Giselher Schneider (kurz: Gi) hat diesen Modus ausgetüftelt, um die Zielankünfte der einzelnen Starter zu konzentrieren. Gemeinsam mit Mike P. aus den USA stand ich dann um 19:00 Uhr am Start und wir liefen, ahnungslos was uns erwartet, in die Dämmerung.

Streckenverlauf des Chiemgau 100

Nach einem kurzen Ratsch mit Mike auf dem ersten Flachstück versuchte ich, mein eigenes Tempo zu finden. Es fühlte sich schon zu Beginn ganz gut an, allein in der Nacht zu laufen. Die Strecke zwischen den ersten beiden Labe-Stationen war schon mit coolen Trails bestückt und lud zum Laufen förmlich ein. Der folgende Anstieg zur Kohleralm war dann der Formtest, wie sich die Haxerl bergauf anfühlen. Es lief ganz gut und ich konnte kurz vor der Alm, den ersten bzw. letzten Läufer des Feldes überholen. Das bedeutete, dass mein Tempo gar nicht so schlecht war. Auf dem Weiterweg zur Chiemgau-Arena, welche das Zwischenziel nach der ersten Runde darstellte, konnte ich noch einige Läufer einholen. Diese Euphorie verflog aber kurz vorm Biathlonzentrum, als es wirklich aus Eimern goss. Zum Jammern lief's allerdings einfach zu gut und ich tauschte die Stirnlampe gegen Stöcke ein, stopfte mich mit Unmengen an Gummibärchen voll und lief in die zweite Schleife. Mit der Hörndlwand und dem Hochfelln begann jetzt der bergigere Teil auf den 100 Meilen!
Das Wetter beruhigte sich zwischenzeitlich und ich konnte trocken die Hörndlwand mit dessen technisch schwierigem Abstieg abhaken. Kurz danach gelang es mir dann die erste Position des gesamten Feldes zu erlaufen. Das bedeutete, dass ich auf Platz 3 zu diesem Zeitpunkt einen zweistündigen Vorsprung hatte. Am letzten Berg, dem Hochfelln begann es nochmal ordentlich zu regnen und damit alle Arten von Schlechtwetter an diesem Tag vorherrschten, trieb ein Gewitter rund ums Chiemgau sein Unwesen. Der Gipfel war komplett in Wolken gepackt - leider kein Panorama heute. In der Hütte erwartete mich schon die Mannschaft der Verpflegungsstation. Die wussten sofort, was der Läufer braucht: Cola, Kuchen, Brezen - es fehlte wirklich an nichts! Gut gestärkt machte ich mich auf den Abstieg. Dieser zeigte noch einmal ordentlich die Zähne, was technische Passagen angeht. Es hieß konzentriert bleiben und kein Risiko eingehen, denn ich hatte wohl genügend Vorsprung. Als die letzte Labe erreicht war, wusste ich, dass mich nur noch 10 Kilometer welliges Gelände vom Ziel trennen. Zu dieser Zeit war die Konzentration völlig dahin, und ich hatte nichts anderes mehr im Kopf, als frisch gezapftes Weißbier. Das war zu diesem Zeitpunkt der wesentliche Unterschied zu den Biathleten, die sonst völlig fokussiert in das Stadion einlaufen! 

Flo Probst auf dem Podest

Als erster Läufer in einer Zeit von 22:48 Stunden überquerte ich nach 100 Meilen die Ziellinie und war überwältigt von den vielen einmaligen Eindrücken der vergangenen Stunden: Viele hilfsbereite Streckenposten, schmale Trails, knifflige Abschnitte und eine schnelle, abwechslungsreiche Strecken!

Wie jeder Ultratrail hat der Chiemgau 100 seine ganz eigene Charakteristik. Was ihn aber deutlich von allen anderen unterscheidet, ist die Handschrift von Gi (Giselher Schneider), dem Veranstalter und seinen Helfern. Jedes Detail, vom Pokal über die butterweichen Trails bis hin zum Startmodus ist bis ins letzte ausgefeilt.

Bei den Jungs von denk-outdoor.de möchte ich mich für Ihre Unterstützung bedanken. Deren Material, wie Faltstöcke und Stirnlampe hielten dem harten Einsatz bei widrigsten Bedingungen locker stand. 

Donnerstag, 11. Juli 2019

SUP Tour auf dem Fluss

Mit dem Stand-up Paddleboard eine Paddeltour auf dem Fluss

Eigentlich kommt das Standup Paddeln ja vom Surfen. Wenn keine Wellen waren oder kein Wind, haben die Surfer sich so die Zeit vertrieben. Bei uns gibt es wenige Surfspots zum Wellenreiten oder zum Windsurfen, aber trotzdem gibt es immer mehr Stand-up Paddler.
Die meisten sind mit ihren Boards auf Seen oder dem Meer unterwegs. Aber inbesondere aufblasbare iSUPs sind ideal auch für eine Flusstour geeignet.

auf dem Inn in Passau

Packliste für eine SUPer Flusstour

Das sollte alles mit auf einen Tagestour:

Fluss Paddeltouren haben den Reiz, dass man von A nach B kommt und unterwegs immer wieder neue Abschnitte kennen lernt. Auf einem Fluss mit leichter Strömung kommt auch sehr gut voran. Zum Uasgangspunkt zurück kann man umweltfreundlich mit der Bahn oder dem Fahrrad fahren oder aber mit dem Auto. Die aufblasbaren Standup Paddelbretter lassen sich klein zusammenrollen und so einfach transportieren.

Leash safes lives mit der Bahn zurück zum Ausgangspunkt
Sicherheit beim SUPen wird leider oftmals wenig beachtet. Ein strömender Fluss bietet aber deutlich mehr Gefahren verglichen mit einem kleinen Badesee.

auf dem Rhein bei Schaffhausen

Strömung, Untiefen und Verwirbelungen gehören genauso dazu wie andere Boote oder die Berufsschiffahrt. Daher empfehlen wir von denk-outdoor.de eine Leash, damit das Board nicht abgetrieben werden kann und ein Schwimmhilfe / Schwimmweste zu tragen.
Ich verwende hierzu eine Schwimmhilfe von Restube in Kombination mit dem °hf Gürtel Synergy und der °hf SUP Leash. Außerdem hab ich einen kleinen Wurfsack mit 10m schwimmfähigem Seil dabei. Mit dem °hf Little Fish kann im Notfall jemanden Abschleppen aber das Seil auch als Treidelleine verwenden oder das SUP an einem Steg befestigen.


Donnerstag, 4. Juli 2019

Rennbericht zum Stubai Ultratrail

ein Bericht von Florian Probst

Zugegeben, wenn man um fünf Minuten vor Mitternacht vor dem Landestheater in Innsbruck im Startblock steht, denkt man nicht, dass man alles richtig gemacht hat. Viel mehr fragt man sich, was einen da jedes Mal wieder aufs Neue reitet, den Button „verbindlich anmelden“ zu drücken.




Egal, jetzt ist’s eh zu spät und es knallt auch schon der Startschuss. Dicht hinter einem Polizeiauto windet sich eine Schlange aus einem Haufen bunt zusammengewürfelter Trailrunner aus aller Welt. Die Strecke führt zu Beginn mitten durch die Altstadt von Innsbruck in Richtung Bergisel Stadion. Einmal ums Eck gebogen spuckt einen hier die Landeshauptstadt in die vollkommene Dunkelheit. Gleich zu Beginn lässt die Route jedes Trailrunner-Herz höher schlagen, denn die Sill-Schlucht und der darauffolgende Stollenweg stellen lauftechnisch ein kleines unscheinbares Highlight dar.



Der Pfad ist schmal und man darf sich dabei nicht verleiten lassen, das hohe Anfangstempo im Schein der Stirnlampen mitzugehen. Es fühlt sich richtig gut an, wenn erstmal der Anfangsrummel abflaut und man sein eigenes Tempo in der Nacht laufen kann. In Telfes markiert die Labe-Station den ersten langen Anstieg zum Hohen Burgstall und zur Starkenberger Hütte. Bei gut der Hälfte des Anstiegs kommt man in freies Gelände im Schlicker Skigebiet und man kann den weiteren Aufstieg im Mondschein gut erkennen. Des Weiteren kann man anhand der Stirnlampen die eigene Position erahnen. Der Übergang zur Starkenburger Hütte ist teils etwas ausgesetzt, daher nimmt man hier den Tiefblick ins Stubaital nur kurz wahr um nicht vom rechten Pfad ab zukommen. Der erste Downhill hinab nach Neustift wird noch bei Nacht unter die Turnschuhe genommen. Platzierungen spielen hier noch keine große Rolle, da noch eine ordentliche Distanz vor uns liegt. Hier ist oberstes Gebot: „Obacht ge’m, dass d’Bandl hem!“ (nicht umzuknicken). Der folgende Aufstieg, welcher zur Regensburger Hütte führt, ist dieses Jahr eine Prämiere. Diese Streckenerweiterung stellt im Höhenprofil einen weiteren Zacken mit gut 1000 Höhenmetern dar. Die Eckdaten für dieses Rennen mit 70 Kilometer und 6024 Höhenmeter sind schon ein Garant für einen ausgiebigen Ausflug in den Stubaier Bergen.



Nach Erreichen der Regensburger Hütte folgt der letzte Abstieg ins Tal. Dieser wird bei Tageslicht angegangen und man kann schon erahnen, mit wem man sich im letzten Anstieg zur Jochdohle auf 3124m um die Top-10-Platzierung duellieren wird. Nach zehn Annäherungskilometern folgt der große Anstieg vorbei an der Dresdner Hütte hinauf ins Eis des Stubaier Gletschers. Die Stöcke sind hier voll im Einsatz, um wirklich die letzten Körner zu mobilisieren. Die letzten 300 Höhenmeter legt man auf Schnee zurück und hört dabei schon den Sprecher und die Musik im Zielbereich.


Nach 10 Stunden und 42 Minuten auf Platz 10 erreiche ich den Zielbogen hoch oben im Stubaital und bin überglücklich. Man hat sich durchgebissen, die Körner richtig eingeteilt, tolle Leute kennengelernt und eine Menge Eindrücke gesammelt. Das alles macht diesen Tag so besonders und führt wahrscheinlich wieder dazu, dass man nächstes Jahr erneut den Button „verbindlich anmelden“ drückt.


Vielen Dank an die Jungs von denkoutdoor.de! Euer Material war wieder spitze. Speziell die Stirnlampe von LEDLENSER M10 hat mir die Nacht durch treu den Weg ausgeleuchtet.