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Donnerstag, 6. Februar 2020

Spitzkehren - Know How

ein Praxis-Beitrag von Lisa

Sobald das Gelände bei einer Skitour eine gewisse Steigung erreicht, kommt eine Praktik zum Einsatz, die jeder Tourenskigeher beherrschen sollte:

die Spitzkehren-Technik


Wenn man die Steighilfe seiner Skitourenbindung benötigt oder das Gelände einen Anstieg von ungefähr 30-35 Grad erreicht, gerät man beim normalen Kurvengehen (auch Umtreten genannt) an seine Grenzen. Jetzt wird die Spitzkehrentechnik unverzichtbar. Die Technik für Tourengeher ermöglicht dir bei korrekter Ausführung einen sicheren Richtungswechsel am Hang.

Ziel sollte es sein, den Hang und das Gelände sinnvoll auszunutzen und solange es geht auf Spitzkehren zu verzichten, da diese einen wahren Balanceakt und somit auch ein Risiko darstellen. Man sollte schauen, dass man mit einer gleichmäßigen Steigung unterwegs ist und im besten Fall vorher eine Linie finden die man gehen möchte.

Der Ablauf einer Spitzkehre sollte gut beherrscht werden und zuvor auf jeden Fall ausreichend im flachen Gelände oder mit einem erfahrenen Kollegen geübt werden.
Tipp: Achte darauf die Spitzkehre links herum wie auch rechts herum zu üben.

Damit die nächste Skitour ein Erfolg wird, erklären wir euch in einer Schritt-für-Schritt Anleitung, wie ihr den Richtungswechsel im steilen Gelände sicher meistert.

How-to Spitzkehren:




Schritt 1:
  • Du läufst bis zum Ende deiner Spur bzw. zu dem Punkt an dem du wenden möchtest, nimmst eine sichere Standposition ein und stützt deinen Körper seitlich mit den Stöcken ab.
    Tipp: Lass die Steigung deiner Spur zum Wendepunkt hin etwas abfallen und du wirst dich deutlich leichter tun.

Schritt 2:
  • Verlagere anschließend dein Gewicht auf den Talski. Belaste den Ski direkt über der Bindung um sicher zu stehen und ein Wegrutschen zu verhindern.

Schritt 3:
  • Stelle jetzt den Bergski um. Hierzu hebst du diesen an und bewegst die Spitze scheibenwischerartig (im großem Bogen) in die neue Richtung.

Schritt 4:
  • Jetzt sind deine Tourenski fast wieder parallel zueinander, zeigen aber in unterschiedliche Richtungen. Platziere deine Tourenstöcke für einen sicheren Stand neu. Drehe deinen Oberkörper und stecke einen Stock hangwärts und den anderen talwärts, um dich abstützen zu können.

Schritt 5:
  • Verlagere dein Gewicht auf den bereits gesetzten Ski und entlaste damit den Ski, den es nachzuholen gilt. Die Belastung sollte wieder zentral über der Bindung stattfinden.
    Hole nun den zweiten Ski nach. Hebe hierzu den Ski an und prüfe, ob sich die Skispitze oder eher das Skiende anhebt. Ist das Gelände sehr steil und es droht die Gefahr mit dem hinteren Ende hängen zu bleiben, empfiehlt es sich, den Ski mit etwas mehr Schwung nachzuholen bzw. zu „kicken“.

Schritt 6:
  • Du hast den Richtungswechsel mit einer Spitzkehre geschafft. Jetzt kannst du deine Skitour im Schlürfschritt fortsetzen und die Steigung deiner Spur wieder etwas steigern.


Sobald ihr diese Schritte beherrscht, könnt ihr euch guten Gewissens ins Skitouren- und Freeride-Abenteuer stürzen. Solltet ihr Probleme mit der Ausführung haben, oder einfach ganz sicher gehen wollen, dass die Technik sitzt, empfiehlt es sich einen Kurs zu machen.

Sobald es noch steiler wird, kommen wir nicht drum herum die Ski auf den Skitourenrucksack zu schnallen.