Sicherheit steht im
Klettersport an erster Stelle.
Kletterseile gehören deshalb zur Grundausstattung eines jeden Kletterers. Kletterseile wurden über die Jahre immer weiterentwickelt und werden heutzutage aus Polyamidfasern hergestellt. Fast alle Seile werden in der sogenannten Kern-Mantel-Konstruktion gefertigt, wobei der Kern die Kräfte aufnimmt und der Mantel den Kern vor Verschleiß schützt. Jedes moderne
Kletterseil hat eine sogenannte dynamische Seildehnung, dadurch wird beim Sturz durch Verformung Fallenergie vernichtet und der Stürzende langsamer abgebremst.
Statische Seile bieten keine dynamische Dehnung und sind
nicht zum Sichern eines Kletterers geeignet, sondern nur zum
Haulen von Material, beim Abseilen in der Bergrettung oder beim Canyoning oder beim Slacklinen als Sicherung einer Highline.
Man unterscheidet drei Arten von Kletterseilen:
Einfachseile: das Sportkletterseil
Das
Einfachseil ist das am häufigsten eingesetzte Kletterseil.
Einfachseile sind optimale Sportkletterseile für Halle und Fels, werden aber auch beim Big-Wall Klettern verwendet. Der große Vorteil dieser Seilart liegt in der einfachen und übersichtlichen Handhabung. Größere Durchmesser machen das Seil
robust und
langlebig. Robuste Einfachseile mit einem hohen Mantelanteil sind sehr langlebig und für den intensiven Gebrauch bestens geeignet. Kletterer die hauptsächlich im Klettergarten und Kletterhallen unterwegs sind sollten sich ein
Einfachseil kaufen. Einfachseile haben einen Durchmessern zwischen 8,6 und 10,5 Millimetern.
Zwillingsseile: leicht und dünn
Für eine maximale Sicherheit werden
Zwillingsseile ausschließlich als
Doppelstrang verwendet. Nur dann erfüllen sie die Anforderungen an Festigkeit und Dehnung. Dabei werden die beiden Stränge immer gemeinsam in die Sicherung gehängt. Neben dem geringen Packmaß und Gewicht bieten Zwillingsseile eine
Redundanz, die vor Totalversagen der Sicherung schützt (zB. Seilriss durch Steinschlag). Dieser Seiltyp wird auf Mehrseillängenrouten in schwierigem Gelände, sowie beim
Mixed- und
Eisklettern eingesetzt. Ein weiterer Vorteil des Doppelstranges ist, dass die gesamte Seillänge zum Abseilen zur Verfügung steht.
Zwillingsseile kaufen sich Alpinkleterer und Eiskletterer. Zwillingsseile haben meist einen Durchmesser zwischen 7 und 8 Millimetern und ein Gewicht von ca. 40 Gramm pro Meter.
Halbseile: optimierter Seilverlauf
Auch
Halbseile werden grundsätzlich im
Doppelstrang verwendet. Sie bieten die gleichen Vorteile wie
Zwillingsseile, weisen aber durch einen etwas höheren Durchmesser von ca. 7,5 bis 9mm eine höhere Festigkeit auf, wodurch sie im Nachstieg auch einzeln genutzt werden können und so 3er-Seilschaften möglich machen. Außerdem müssen nicht immer beide Stränge gemeinsam eingehängt werden, es reicht wenn die beiden Seilstränge abwechselnd durch die Sicherung laufen. So kann der
Seilverlauf optimiert und die Reibung minimiert werden. Diese Vorteil kommt vor allem bei schwierig zu sichernden Routen zu tragen.
Halbseile sind die erste Wahl für Kletterer, die viel am Fels und in
Mehrseillängen unterwegs sind.
Wichtig: Für die Verwendung von
Halbseil und Zwillingsseil ist ein passende
Sicherungsgerät notwendig. Dieses muss die Möglichkeit bieten, die Seilstränge separat einzuholen und auszugeben, vor allem wenn zwei Nachsteiger parallel gesichert werden.
Kauftipp
Bei sicherheitsrelevanter
Kletterausrüstung vertrauen wir nur starken Marken und verlässlichen Partnern, wie
Edelrid,
Petzl oder
Mammut. Kletterer, die sich ein
vielseitiges Kletterseil kaufen wollen, sollten zudem nach Seilen mit mehrfach Zertifizierung schauen.