Donnerstag, 4. Juli 2019

Rennbericht zum Stubai Ultratrail

ein Bericht von Florian Probst

Zugegeben, wenn man um fünf Minuten vor Mitternacht vor dem Landestheater in Innsbruck im Startblock steht, denkt man nicht, dass man alles richtig gemacht hat. Viel mehr fragt man sich, was einen da jedes Mal wieder aufs Neue reitet, den Button „verbindlich anmelden“ zu drücken.




Egal, jetzt ist’s eh zu spät und es knallt auch schon der Startschuss. Dicht hinter einem Polizeiauto windet sich eine Schlange aus einem Haufen bunt zusammengewürfelter Trailrunner aus aller Welt. Die Strecke führt zu Beginn mitten durch die Altstadt von Innsbruck in Richtung Bergisel Stadion. Einmal ums Eck gebogen spuckt einen hier die Landeshauptstadt in die vollkommene Dunkelheit. Gleich zu Beginn lässt die Route jedes Trailrunner-Herz höher schlagen, denn die Sill-Schlucht und der darauffolgende Stollenweg stellen lauftechnisch ein kleines unscheinbares Highlight dar.



Der Pfad ist schmal und man darf sich dabei nicht verleiten lassen, das hohe Anfangstempo im Schein der Stirnlampen mitzugehen. Es fühlt sich richtig gut an, wenn erstmal der Anfangsrummel abflaut und man sein eigenes Tempo in der Nacht laufen kann. In Telfes markiert die Labe-Station den ersten langen Anstieg zum Hohen Burgstall und zur Starkenberger Hütte. Bei gut der Hälfte des Anstiegs kommt man in freies Gelände im Schlicker Skigebiet und man kann den weiteren Aufstieg im Mondschein gut erkennen. Des Weiteren kann man anhand der Stirnlampen die eigene Position erahnen. Der Übergang zur Starkenburger Hütte ist teils etwas ausgesetzt, daher nimmt man hier den Tiefblick ins Stubaital nur kurz wahr um nicht vom rechten Pfad ab zukommen. Der erste Downhill hinab nach Neustift wird noch bei Nacht unter die Turnschuhe genommen. Platzierungen spielen hier noch keine große Rolle, da noch eine ordentliche Distanz vor uns liegt. Hier ist oberstes Gebot: „Obacht ge’m, dass d’Bandl hem!“ (nicht umzuknicken). Der folgende Aufstieg, welcher zur Regensburger Hütte führt, ist dieses Jahr eine Prämiere. Diese Streckenerweiterung stellt im Höhenprofil einen weiteren Zacken mit gut 1000 Höhenmetern dar. Die Eckdaten für dieses Rennen mit 70 Kilometer und 6024 Höhenmeter sind schon ein Garant für einen ausgiebigen Ausflug in den Stubaier Bergen.



Nach Erreichen der Regensburger Hütte folgt der letzte Abstieg ins Tal. Dieser wird bei Tageslicht angegangen und man kann schon erahnen, mit wem man sich im letzten Anstieg zur Jochdohle auf 3124m um die Top-10-Platzierung duellieren wird. Nach zehn Annäherungskilometern folgt der große Anstieg vorbei an der Dresdner Hütte hinauf ins Eis des Stubaier Gletschers. Die Stöcke sind hier voll im Einsatz, um wirklich die letzten Körner zu mobilisieren. Die letzten 300 Höhenmeter legt man auf Schnee zurück und hört dabei schon den Sprecher und die Musik im Zielbereich.


Nach 10 Stunden und 42 Minuten auf Platz 10 erreiche ich den Zielbogen hoch oben im Stubaital und bin überglücklich. Man hat sich durchgebissen, die Körner richtig eingeteilt, tolle Leute kennengelernt und eine Menge Eindrücke gesammelt. Das alles macht diesen Tag so besonders und führt wahrscheinlich wieder dazu, dass man nächstes Jahr erneut den Button „verbindlich anmelden“ drückt.


Vielen Dank an die Jungs von denkoutdoor.de! Euer Material war wieder spitze. Speziell die Stirnlampe von LEDLENSER M10 hat mir die Nacht durch treu den Weg ausgeleuchtet.

Dienstag, 25. Juni 2019

Renn-Bericht vom Montafon Totale Trail 2019

ein Bericht von Florian Probst

Mein ursprünglicher Plan für dieses Wochenende war es, die Zugspitze im Laufschritt beim Zugspitz Ultratrail zu umrunden. Als ich aber in Grainau vor der Anmeldung stand und erfuhr, dass der zuvor schon entschärfte Ultratrail aufgrund der schlechten Wetterprognose ganz gestrichen wurde, war ich schon etwas enttäuscht. Verstehen muss man das Orga-Team, welches das Risiko solcher Großveranstaltungen in einem angemessenen Rahmen halten muss, aber in dem Moment ist „Mann“ so einsichtig wie ein Kleinkind das sich Gummibärchen einteilen soll.

fetziger Downhillspaß
Die verkürzte Version kam für mich nicht infrage, daher entschloss ich mich schnurstracks ins Montafon weiter zu fahren! Der Montafon Totale Ultratrail mit neuer Strecke bitzelte mich nämlich schon einzige Zeit und sollte genau am gleichen Tag wie der ZUT stattfinden. 47km und 4300Hm bedeuten wenig flach und viel bergauf. Dabei führt die Strecke über Grate, Wurzelwege und Gipfel in der einzigartigen Berglandschaft des Vorarlbergs. Genau das, was mir ein richtig breites Grinsen ins Gesicht und ordentlich Laktat in die Haxerl pressen wird. Abends noch den Rucksack gepackt, ging es auch schon in den Schlafsack um am nächsten Tag nicht allzu verschlafen aus der Wäsche zu schauen.

Der Startschuss in Schruns fiel mit dem Glockenschlag um 07:00 Uhr und läutete nach einer kurzen, welligen Anfangspassage gleich den ersten langen Anstieg mit 1700 Hm ein. Da mir die ersten Meter im Rennen immer enorm schwer fallen, hatte ich ordentlich zu kämpfen, der Spitzengruppe zu folgen. Aber mit jedem gelaufenen Meter wurde es besser und ich konnte mich bis zum Kreuzjoch ganz gut „akklimatisieren“. Beim Abstieg vom Gipfel in Richtung Skipiste drückte mir dann ein Streckenposten eine Plastiktüte in die Hand und wünschte viel Spaß bei der Abfahrt?! Ein paar Meter weiter begriff ich dann, dass es sich um eine rasante Abfahrt auf dem Hosenboden handelt! Es war eine riesen Gaudi und ging mit ordentlich Tempo über die schneebedeckte Skipiste in Richtung Labestation. Da hatte Michi Reis, der Veranstalter eine gelungene Abwechslung in den Montafon Totale Trail eingebaut! Genug bergablaufen musste man ja trotzdem noch bis Sankt Gallenkirch und das bedeutete gewaltige Bremsarbeit für die Oberschenkel. Der Weg war durchwegs ein Schmankerl und wandte sich über Wurzelteppiche, feste Steine und zahlreiche Serpentinen dem Tal entgegen. Trotz des fetzigen Downhillspaßes musste man darauf achten, dem Downhill-Spaß nicht zu sehr zu verfallen, damit noch Körner für den Aufstieg zur Nova Stoba übrig bleiben. Diesen nutze ich dann allmählich einen Vorsprung zu meinen Verfolgern heraus zu laufen. Die Route wurde auch hier etwas verändert, da der Schnee die ursprüngliche Strecke unpassierbar machte. Aber das Team um den Veranstalter schenkte uns keinen Meter, was ich persönlich sehr schätze:Im Vorfeld wurden über zwei Wochen Kare präpariert, Lawinen abgestochen und Wegabschnitte mit reiner Muskelkraft befestigt, um die Durchführung dieses einzigartigen Rennens zu ermöglichen! Jeder der Teilnehmer konnte sich vor Ort von dieser Leistung der Helfer überzeugen. Bis zum Beginn des letzten Anstiegs konnte ich den Abstand zum Vordermann halten und sogar etwas Zeit gut machen, aber ganz zum Schluss, die letzten 100 Höhenmeter, musste ich abreißen lassen und kam eine halbe Minute später ins Ziel.


Geschafft und glücklich stand ich als Vierter auf der Sonnenterrasse Valisera! In der Altersklasse reichte es für den dritten Platz, was für mich eine Überraschung war! Im Startblock 6 Stunden und 42 Minuten zuvor hätte ich mir so ein Ergebnis nicht gewagt auszumalen. Nach der Belohnung in Form eines frisch gezapften Weißbiers ging es mit der Gondel-Bahn wieder gen Tal und nach Hause!

Bei den Jungs von denk-outdoor.de möchte ich mich an dieser Stelle für das tadellose Equipment bedanken! Denn leichte zuverlässige Faltstöcke beispielsweise, helfen bei den langen Abstiegen nicht alle Reserven zu verschießen. Berglauf sorgen diese für extra Power!

Sportliche Grüße, euer Flo

Dienstag, 21. Mai 2019

Saisonauftakt beim Innsbruck Alpine Trail Festival 2019

ein Bericht von Florian Probst

Wie auch im letzten Jahr stand ich zu Beginn der Saison um halb vier Uhr früh im Startblock mitten in Innsbruck vor dem Landestheater. Am Abend zuvor wurden beim Streckenbriefing die notwendigen Streckenänderungen bekannt gegeben, da der ergiebige Winter seine Spuren hinterließ. Am Beispiel "Seegrube", einer Messtation an der Nordkette hoch über Innsbruck wurde der Schneehöhenrekord vom Jahrundert-Winter einige Jahre zuvor weit übertroffen. Dort kam es durch Wind und folglich Schneeverfrachtung zu einer Schneehöhe von 22 Metern - unvorstellbar! Aber heute bei der Ultradistanz über 85 km und ca. 3900 Höhenmetern meinte es das Wetter gut mit uns.

Innsbruck Alpine Trail Festival 2019

Mit dem Startschuss begann auch gleich der heikle Streckenabschnitt, denn nach einem längeren Anstieg folgten die technischen Trails entlang der Nordkette hoch über dem Inntal. Bei Insidern ist dieses Gebiet als Eldorado für Freerider und Mountainbiker bekannt. Es ist Teil eines gewaltigen Streckennetzes um Innsbruck, welches selbst dem versiertesten Mountainbiker die Falten aus dem Sack zieht.


Nach dem ersten Viertel der Strecke, beim ersten Tageslicht war ich mir nicht ganz so sicher, ob das heute ein erfolgreiches Ende nimmt, da mir Verdauungsprobleme einen Strich durch die Rechnung machten. Zwischenzeitlich wurde ich von zahlreichen Mitstreitern überrannt, weil einfach kein Dampf in den Beinen ankam - aber der Tag war ja noch jung und das Ziel noch weit entfernt. Bei ungefähr der Hälfte der Strecke führte unsere Route durch die Sill-Schlucht. Ein echter Geheimtipp für Trailrunner, Mountainbiker und Wildwasserpaddler direkt unter der Brenner-Autobahn. Maut- und Vignettenfrei wurschtelt sich ein schmaler wurzliger Wanderweg hinab nach Innsbruck, wo man direkt unterhalb der Ski-Sprungschanze Bergisel in die Landeshauptstadt ausgespuckt wird. Ab hier ging es meinem Bäuchlein wieder besser. An der Labestation Bierstindl wurden die Tanks nochmal mit Cola, Banane und Riegel gefüllt um in die zweite Hälfte zu starten. Ein kurzer Abstecher über die Olympiabrücke und dann ging es auch schon wieder auf die Trails in Richtung Hall in Tirol. Etwas hügliger führte der Weg durch Wälder in Richtung Osten. Gemeinsam mit einem Läufer aus Niederösterreich versuchten wir ein konstantes Tempo zu laufen. Bei der Labe-Station in Hall begannen dann die letzten 15 km, bei denen ich keine Energie mehr aufbringen konnte irgendwas rauszuholen. Im letzten Downhill konnte man die Musik und den Moderator schon hören und kurze Zeit später war es dann auch so weit:
nach 10 Stunden und 6 Minuten überquerte ich die Ziellinie im Zentrum der Tiroler Landeshauptstadt.

Es war eine echte Herausforderung in der ersten Hälfte im Rennen zu bleiben, daher bin ich froh über den 12. Platz in der Gesamtwertung. Es ist schon beeindruckend, zu welchen Überraschungen unser Körper im Laufe eines Wettkampfes in der Lage ist! 
Jetzt wenn sich dann der Winter verkrümelt und die Berge  wieder frei sind, heißt es Höhenmeter sammeln für die nächsten Abenteuer!

Dienstag, 14. Mai 2019

Auf Tubeless Umrüsten - Schrauber 1x1

Heutzutage sind alle modernen Mountainbikes für den Tubeless-Einsatz vorbereitet. Wichtig ist, dass sowohl die Reifen als auch die Felgen Tubeless-Ready sind.

Unsere Bikes von Rocky Mountain werden komplett Tubeless-Ready mit Felgenband und Tubeless Ventilen ausgeliefert. Ibis Cycles werden sogar direkt ohne Schlauch ausgeliefert und die Reifen sind bereits tubeless montiert.
(Stand Mai 2019)

Umrüsten auf Tubeless: Leicht gemacht


Mit diesen einfachen Schritten holst du das volle Potential aus deinen Reifen heraus.

  1. Felge vorbereiten
    Damit das Tubeless-Klebeband optimal haftet muss zunächst die Felge mit einem sauberen Lappen und etwas Reinigungsalkohol gesäubert werden.
    Anschließend wird das Tubeless-Klebeband mit ca. 5cm Überlappung am Ventilloch aufgelebt. Achte dabei auf eine ausreichende Abdeckung der Nippellöcher und drücke das Band sorgfältig fest.
    Prüfe den Sitz des Klebebands und entferne alle Luftblasen.
  2. Ventil einsetzen
    Drücke mit Hilfe des Ventils oder eines Werkzeuges ein Loach in das Felgenband um das Ventil einzusetzen. Anschließend das Ventil durch das Loch im Felgenband und das Ventilloch durchschieben und das Ventil gegensichern. Achte auf einen korrekten Ventilsitz.


  3. Reifenmontage vorbereiten
    Damit der Reifen sauber auf das Felgenhorn springt empfiehlt es sich Montagefluid zu verwenden. Wir nutzen das Easy-Fit Montagefluid von Schwalbe.


  4. Reifen montieren
    Der vorbereitete Reifen wird nun auf die Felge gedrückt.


  5. Milch einfüllen
    Mit Hilfe eine Venitlschlüssels wird nun der Ventileinsatz aus dem Ventil geschraubt und die Milch durch das Ventil in den Reifen gefüllt. Für einen Reifen füllen wir 60ml Dichtmilch


  6. Reifen befüllen
    Damit sich der Reifen ohne Schlauch richtig in die Felge setzt und das System abdichtet ist ein hoher Luftstrom erforderlich. Wir nutzen entweder einen Kompressor oder den TireBooster von Schwalbe.
    Der praktische Helfer funktioniert auch unterwegs und wird mit einer Standpumpe mit 11 Bar Druck befüllt. Die komprimierte Luft wird dann auf einen Schlag abgelassen und so springt eigentlich jeder Reifen direkt auf.
    Alternativ kann man auch ein hochvolumige Standpumpe benutzen. Der Ventileinsatz wird erst danach wieder eingeschraubt.



  7. Reifen Aufpumpen
    Nachdem der Ventileinsatz wieder eingeschraubt ist wird der Reifen noch fertig aufgepumpt.


Das Tubeless-System ist deutlich weniger pannenanfällig verglichen mit einem Schlauch, da die Milch kleine Löcher direkt abdichtet. Allerdings ist das System nicht ganz so dicht und daher muss man regelmäßig den Luftdruck überprüfen und nachpumpen.

Fertig!

Wir haben in diesem Beitrag eine Rocky Mountain Altitude umgerüstet. Das Bike hatte schon ein Tubeless Felgenband montiert daher haben wir nur folgendes benötigt:

Tire Booster, Dichtmilch, Montage Fluid, Tubeless Ventil, Reifenheber
Zur sorgenfreien Umrüstung empfehlen wir das SCHWALBE TUBELESS EASY KIT

Zubehör

Wer Tubeless unterwegs ist hat nun die Qual der Wahl. Natürlich kann man einen Ersatzschlauch mitnehmen, und so im Falle einer Reifenpanne einfach einen Schlauch einziehen. Dazu muss nur das Ventil demontiert werden. Allerdings ist das mit der Dichtmilch dann oftmals eine kleine Sauerei. Daher empfehlen wir dien Tubeless Repair Kit von Blackburn oder Maxalami.
Sowohl für die Repairkits als auch für einen Ersatzschlauch gibt es praktische Befestigungsstraps zur Befestigung am Rahmen.
Auch empfehlen wir für unterwegs eine Pumpe mit CO2 Patrone, um so ggf. einen hohen Luftstrom zu erhalten und einen Tubeless Reifen sicher auf die Felge zu bekommen.

Blackbund Tubeless Repair Kit am Rahmen
Ersatzschlauch mit dem AM Strap am Rahmen

Dienstag, 30. April 2019

1-fach MTB Schaltung einstellen - Schrauber 1x1

Bei modernen 1x 11 oder 1x 12 Antrieben will die Fahrradschaltung sauber eingestellt sein. Schon kleine Ungenauigkeiten beeinträchtigen die Schaltqualität des Bikes enorm. Hier erklären wir, wie jeder seine Schaltung selbst in wenigen Schritten sauber justieren kann. Viel Werkzeug ist hierfür nicht von Nöten. Ein passender Inbusschlüssel oder Kreuzschlitz Schraubendreher sollte in jeder Hobbywerkstatt vorhanden sein. Wir nutzen in unserer Bikewerkstatt spezielle Fahrradwerkzeuge von Park Tool.

Schaltung einstellen - Schrauber 1x1


Schritt für Schritt führt diese Anleitung zu einem sauberen Schaltergebniss.

  1. Schaltauge prüfen
    Schon ein leicht verbogenes Schaltauge beeinflusst das Schaltverhalten negativ. Daher prüfen wir zuerst, ob das Schaltauge gerade ist. Hierzu muss das Schaltwerk im schwersten Gang hunderprozentig gerade unter dem Ritzelpaket stehen.
    Ist das Schaltauge verbogen hilft oftmals nur der Gang in die Werkstatt oder ein kompletter Tausch des Schaltauges.
    Das Schaltwerk steht sauber unter dem Ritzelpaket
  2. Schaltzug lösen
    Schalte auf das kleinste Ritzel und löse den Schaltzug.
    Schaltzug lösen
    Wenn auf dem kleinsten Ritzel bereits keine Spannung mehr auf dem Schaltkabel ist, ist dieser Schritt nicht zwingend erforderlich, erleichtert aber die Arbeit.
  3. Äußere Begrenzung
    Mit der H-Schraube wird die Begrenzung außen beschränkt. Durch drehen der Schraube positionierst du die obere Leitrolle des Schaltwerks exakt unter dem kleinsten Ritzel.
    Begrenzung außen einstellen
    Anschließend klemme den Schaltzug wieder fest, sodass gerade so keine Spannung auf dem Zug ist.
  4. Innere Begrenzung
    Um ein Abspringen der Kette zwischen größtes Ritzel und Speichen zu verhindern (und Folgeschäden zu Vermeiden), muss die innere Begrenzung eingestellt werden. Hierzu schalte in das größte Ritzel und drehe an der L-Schraube, sodass die obere Leitrolle des Schaltwerks exakt unter dem größten Ritzel  steht. Bei weiterem Druck auf den Schalthebel darf das Schaltwerk nicht weiter nach Innen schwenken.
    Einstellen der L-Schraube
  5. Umschlingung
    Nun muss noch die Umschlingung eingestellt werden. Die Umschlingungsschraube hierfür so justieren, dass auf dem größten Ritzel ca. 15mm Abstand zwischen größtem Ritzel und oberer Leitrolle sind.
    Wenn du deine Schaltung nur nachstellen wolltest, kannst du diesen Schritt auch überspringen.
  6. Zugspannung
    Zu guter letzt muss noch die Zugspannung eingestellt werden. Beginne hierzu auf dem kleinsten Ritzel. Wenn die Kette beim Schaltvorgang nicht zügig und sauber auf das nächstgrößere Ritzel klettert musst du die Zugspannung erhöhen. Hierzu drehe ein wenig am Einstellrad am Schalthebel. Überprüfe das Ergebnis und wiederhole den Schritt gegebenenfalls.
    Zugspannung einstellen
Bei uns im Shop bieten wir nicht nur Reparaturen an, sondern haben auch das passende Werkzeug für den Hobbyschrauber im Angebot. Der Park Tool Werkzeugkoffer bietet eine solide Grundausstattung und ist der ideale Begleiter für den nächsten Bikeurlaub.

Donnerstag, 4. April 2019

Das richtige Paddel

Darauf kommt es an: Paddelberatung für Kanu, Kajak, SUP


Wer ein Paddel kaufen möchte, findet in unserem Kanu-Kajak-Shop eine große Auswahl verschiedener Paddel von starken Marken bis hin zu besonders preiswerten Modellen.

Kajakpaddel


Kajakpaddel oder Doppelpaddel haben je nach Einsatzgebiet unterschiedliche Anforderungen. Tourenpaddel sollen möglichst leicht sein und für einen stetigen aber angenehmen Vortrieb sorgen. Wildwasserpaddel sollen einiges aushalten, nicht zu schwer sein und schnell viel Druck aufbauen, um gezielte Paddelschläge exakt platzieren zu können.

Hochwertige Paddel sind aus leichten Carbon oder Glasfasern hergestellt. Diese Materialien sorgen für ein geringes Gewicht und eine steife Form. Diese ist wichtig, dass die Energie des Paddlers nicht im Flex des Paddel verloren geht. Wildwasserpaddel sind prinzipiell stabiler aufgebaut verglichen mit Tourenpaddel. Einige Modelle besitzen zudem einen Schaumkern im Paddelblatt. Dieser verleiht dem Paddel Auftrieb, was im Wildwasser die Rolle erleichtert und beim Touring für einen enspannteren Paddelschlag sorgt, da das Paddel exakt soweit eintaucht, wie es eintauchen soll.
Neben den Carbon und Glasfaser kommen, insbesondere bei preiswerten Paddel, Paddelblätter aus (faserverstärktem) Kunststoff und Aluminium Paddelschäft zum Einsatz.

Während es im Wildwasser verschiedene Formen für Creeken und Playboating gibt, wird im Touringbereich nach steiler und flacher Paddeltechnik unterschieden. Werner Paddles bietet zudem die beliebten Paddel auch in 2 Blattgrößen an.

Tourenpaddel sind in der Regel teilbar und oftmals auch in der Schränkung verstellbar. Durch die Teilung ist der Transport im Auto kein Problem und jedes Paddel kann auch als Ersatzpaddel genutzt werden. Durch das verstellen der Schränkung kann das Paddel individuell angepasst werden und auf persönlichen Vorlieben oder Wetterbedingung eingestellt werden. Bei Gegenwind verschränke ich persönlich mein Paddel mit 60° während ich normalerweise mit 30° Verschränkung paddel. Standard ist eine Verschränkung von 45° bei Touring, Wildwasser und Freizeitpaddel.

Die Länge des Kajakpaddel ist ebenfalls abhängig vom Einsatzgebiet (also Touring, Crossover, Freestyle oder Wildwasser), aber auch von der Körpergröße und Bootsbreite.
Wildwasserpaddel kaufen die meisten Paddler in einer Länge von 197 cm. Große Paddler auch gerne 200 cm, kleine Paddler eher 194 cm (vorausgesetzt das Boot ist nicht zu breit).
Beim Freestylekayaking ist ein langes Paddel eher hinderlich, weshalb hier die Länge von 191-194 cm am beliebtesten sind.
Für Tourenpaddel gibt es hier eine Längenempfehlung von uns:

Längenempfehlung für Tourenpaddel

Körpergrösse Bootsbreite
kleiner 55 cm 55 - 60 cm 60 - 75 cm breiter 75 cm
kleiner 165 cm 210 cm 215 cm 220 cm 225 cm
165 - 180 cm 215 cm 220 cm 225 cm 230 cm
größer 180 cm 220 cm 225 cm 230 cm 240 cm

Manche Touringpaddel sind auch in der Länge um bis zu 10 cm verstellbar. Was ein sehr individuelle Einstellung zulässt.

Unsere Bestseller sind:

Werner Camano (Touring)
Werner Shuna (Touring)
Werner Powerhouse (Wildwasser)
Kober Active (Wildwasser Einsteiger)

freie Farbwahl beim Werner Tourenpaddel Camano
Neben den verschiedenen Blattformen gibt es auch noch verschiedene Schäfte. Wir unterscheiden nach einem geraden "standard" Schaft und einem ergonomischen Bentschaft. Wir haben ausschließlich neutrale Ergoschäfte im Programm. Vorversetzte Ergoschäfte sind zwar gut für den Wettkampf geeignet aber, unserer Meinung nach, nichts für den Hobbypaddler. Der Bentschaft ermöglicht eine ergonomische Paddelhaltung ohne das Handgelenk abzuknicken.

Stechpaddel


Stechpaddel sind Kanupaddel für den Einsatz im Kanadier. Hier ist nach wie vor Holz die erste Wahl was das material angeht. Aber es gibt auch preiswerten Stechpaddel aus Kunststoff mit Alu-Schaft oder Highend Paddel aus Carbon und Glasfaser.

Die richtige Paddellänge

Eine pauschale, sehr einfache, aber verblüffend gut funktionierende Regel lautet: Gerade hinstellen und das Paddel unter die Achsel stellen. Wenn man jetzt noch halbwegs gerade steht passt die gewählte Paddellänge ziemlich gut.
Eine andere Faustregel besagt die Paddellänge sollte ungefähr Körpergröße -20cm betragen.

Das Grey Owl Pathfinder ist ein echter Allrounder und in dieser Kategorie unser beliebtestes Kanupaddel.

SUP Paddel


Die meisten Stand-Up Paddel sind in der Länge verstellbar und lassen sich so auf den Paddler ideal einstellen. Hochwertige SUP-Paddel sind aus leichten Carbon und Glasfasern gefertigt. Preiswerte Paddel für den Einsteiger sind meist aus Alu mit einem Kunststoff Paddelblatt.
Wer sein SUP-Paddel schnell verstellen möchte, sollte ein Vario Paddel kaufen. Diese zweiteiligen Standuppaddel können schnell an die Körpergröße oder den Paddelstil angepasst werden.
Dreiteilige SUP-Paddel sind praktisch und leicht zu transportieren. Sie bestehen aus aus 3 einzelnen Teilen, die in den Rucksack/Transporttasche passen.
Das Paddel für visierte SUPer, Vielpaddler und Racer ist einteilig. Bei diesem Stand-up-Paddel muss die Länge entsprechend zugeschnitten werden. Dies sind die leichtesten Paddel und ideal, wenn man das Paddel nicht klein zerlegt transportieren muss.

Welche Länge fürs SUP-Paddel

Für SUP Rennen sind die Paddel je nach Vorliebe des Sportlers etwa körperlang. Der normale sportliche Freizeit SUPer stellt sein Paddel auf etwa 10-20 cm über Körpergröße ein. Beim gemütlichen Freizeitpaddeln geht man anders als die Renn-Paddler nicht so stark mit dem Oberkörper nach vorne. Nicht vergessen sollte man bei der Länge des Paddels die Boarddicke. Auf den Inflatable-Boards muss man die zusätzliche Höhe mit dazurechnen.

Wir empfehlen als Faustregel -> Körpergröße + 15cm

Paddel-Power

Das Paddel ist unser Motor und hat einen großen Einfluss auf die Performance auf dem Wasser!


Kauftipp

Lieber etwas Geld beim Boot sparen und dafür beim Paddel mehr ausgeben, denn 100 EUR weniger beim Kajak, Kanu oder SUP merkt man kaum, während es beim Paddel Welten sind.

Montag, 25. März 2019

Sicherheitsüberprüfung >> EDELRID Turn

EDELRID ruft alle Besitzer der Seilrolle „Turn“ dazu auf, die Vernietung ihrer Rollen zu überprüfen.
Betroffen ist die Charge XXXX 18-150 (XXXX steht für eine individuelle fortlaufende Nummer und ist für die Prüfung irrelevant).

Hintergrund:

Es wurde eine Rolle mit einer defekten Vernietung gefunden. Die Achse, welche die Rolle und die beiden Seitenplatten zusammenhält, wurde bei einer einzelnen Rolle nicht vollständig vernietet. Eine Seitenplatte kann sich somit lösen und das Seil unbeabsichtigt freigeben. Die betroffene Rolle wird unter dem Namen „Turn“ vertrieben. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich weitere Rollen dieser Charge mit fehlerhafter Vernietung im Umlauf befinden.
Im Interesse der Sicherheit hat sich EDELRID dazu entschlossen, einen Aufruf zur Sicherheitsüberprüfung zu starten. Die Besitzer von Rollen mit der Bezeichnung „Turn“ der entsprechenden Charge XXXX 18-150 werden aufgerufen, zu überprüfen, ob der Nietkopf an der Seitenplatte den Mindestdurchmesser von 8,7 mm besitzt.
Eine betroffene Rolle muss umgehend der Nutzung entzogen und zum kostenlosen Austausch an EDELRID zurückgeschickt werden.

So wird die Edelrid Seilrolle Turn überprüft


1. Überprüfung der Chargennummer
2. Weißes „e“ auf der Rückseite
3. Überprüfung der Vernietung