Vorher wird aber das Wildwasserkajak im Trockenen genau unter die Lupe genommen. Wie verlaufen die Kanten, Seitenwände, Heckform, Volumenverteilung und Rocker sind hier ein paar Stichpunkte. Die Kanten sind nur im Hinterschiff. Vorne ist der Toro relativ rund gehalten. Steile und hohe Seitenwände im Bereich der Knie und viel Volumen im Vorderschiff. Das Heck ist flach gehalten aber lang! Ich verspreche mir ein tolles Auftauchverhalten, Richtungstabilität wenn gewollt und eine ordentliche Geschwindigkeit, dank der Länge. Der Rocker ist lang gezogen und somit sollte das Kajak die Geschwindigkeit auch gut halten. Ich bin gespannt.
Der Toro ist für mich schnell eingestellt. Wer eine Sofasitzanlage ala Dagger erwartet wird aber enttäuscht. Die Schenkelstützen hat ZET allerdings überarbeitet und deutlich verbessert.
Ich sitze bequem im Boot und fühle mich wohl. Die ersten Meter fahre ich mich ein, es fühlt sich gut an. Ein paar Kehrwasser und etwas traversieren. Das Boot liegt stabil im Wasser und lässt sich mit der Körperposition von drehfreudig bis richtungsstabil fahren.
Der Toro ist schnell. Schnell nicht im Sinne von schnell auf Flachwasser, sonder schnell im Wildwasser. Walzen, Wellen...nichts scheint den Toro zu bremsen. Das Boot hat einen unheimlichen Drang nach vorne und das auf einer geraden Linie. Auf der wuchtigen Ötz macht das richtig Spaß.
Das Boot taucht schnell auf (sofern es überhaupt abtaucht) und lässt sich schön auf der Kante fahren. Der Toro ist lang. 269cm. Aber der Toro fühlt sich nicht so lange an ... will aber dennoch gezielt gefahren werden.
Mein Fazit: Tolles Boot mit einem enormen Drang nach vorne. Der Toro will aktiv gefahren werden und ist mein Boot für schweres Wildwasser.
Mein Tipp: Ein tolles Boot für aktive Paddler in der mittleren und oberen Könnerstufe. Simples und leichtes ZET Outfitting, top Material und eine gelungene Form. Anfänger werden vermutlich den Raptor oder Veloc bevorzugen.
Text: David Ernst, Fotos: Johannes Schmidt