Dienstag, 25. Juni 2019

Renn-Bericht vom Montafon Totale Trail 2019

ein Bericht von Florian Probst

Mein ursprünglicher Plan für dieses Wochenende war es, die Zugspitze im Laufschritt beim Zugspitz Ultratrail zu umrunden. Als ich aber in Grainau vor der Anmeldung stand und erfuhr, dass der zuvor schon entschärfte Ultratrail aufgrund der schlechten Wetterprognose ganz gestrichen wurde, war ich schon etwas enttäuscht. Verstehen muss man das Orga-Team, welches das Risiko solcher Großveranstaltungen in einem angemessenen Rahmen halten muss, aber in dem Moment ist „Mann“ so einsichtig wie ein Kleinkind das sich Gummibärchen einteilen soll.

fetziger Downhillspaß
Die verkürzte Version kam für mich nicht infrage, daher entschloss ich mich schnurstracks ins Montafon weiter zu fahren! Der Montafon Totale Ultratrail mit neuer Strecke bitzelte mich nämlich schon einzige Zeit und sollte genau am gleichen Tag wie der ZUT stattfinden. 47km und 4300Hm bedeuten wenig flach und viel bergauf. Dabei führt die Strecke über Grate, Wurzelwege und Gipfel in der einzigartigen Berglandschaft des Vorarlbergs. Genau das, was mir ein richtig breites Grinsen ins Gesicht und ordentlich Laktat in die Haxerl pressen wird. Abends noch den Rucksack gepackt, ging es auch schon in den Schlafsack um am nächsten Tag nicht allzu verschlafen aus der Wäsche zu schauen.

Der Startschuss in Schruns fiel mit dem Glockenschlag um 07:00 Uhr und läutete nach einer kurzen, welligen Anfangspassage gleich den ersten langen Anstieg mit 1700 Hm ein. Da mir die ersten Meter im Rennen immer enorm schwer fallen, hatte ich ordentlich zu kämpfen, der Spitzengruppe zu folgen. Aber mit jedem gelaufenen Meter wurde es besser und ich konnte mich bis zum Kreuzjoch ganz gut „akklimatisieren“. Beim Abstieg vom Gipfel in Richtung Skipiste drückte mir dann ein Streckenposten eine Plastiktüte in die Hand und wünschte viel Spaß bei der Abfahrt?! Ein paar Meter weiter begriff ich dann, dass es sich um eine rasante Abfahrt auf dem Hosenboden handelt! Es war eine riesen Gaudi und ging mit ordentlich Tempo über die schneebedeckte Skipiste in Richtung Labestation. Da hatte Michi Reis, der Veranstalter eine gelungene Abwechslung in den Montafon Totale Trail eingebaut! Genug bergablaufen musste man ja trotzdem noch bis Sankt Gallenkirch und das bedeutete gewaltige Bremsarbeit für die Oberschenkel. Der Weg war durchwegs ein Schmankerl und wandte sich über Wurzelteppiche, feste Steine und zahlreiche Serpentinen dem Tal entgegen. Trotz des fetzigen Downhillspaßes musste man darauf achten, dem Downhill-Spaß nicht zu sehr zu verfallen, damit noch Körner für den Aufstieg zur Nova Stoba übrig bleiben. Diesen nutze ich dann allmählich einen Vorsprung zu meinen Verfolgern heraus zu laufen. Die Route wurde auch hier etwas verändert, da der Schnee die ursprüngliche Strecke unpassierbar machte. Aber das Team um den Veranstalter schenkte uns keinen Meter, was ich persönlich sehr schätze:Im Vorfeld wurden über zwei Wochen Kare präpariert, Lawinen abgestochen und Wegabschnitte mit reiner Muskelkraft befestigt, um die Durchführung dieses einzigartigen Rennens zu ermöglichen! Jeder der Teilnehmer konnte sich vor Ort von dieser Leistung der Helfer überzeugen. Bis zum Beginn des letzten Anstiegs konnte ich den Abstand zum Vordermann halten und sogar etwas Zeit gut machen, aber ganz zum Schluss, die letzten 100 Höhenmeter, musste ich abreißen lassen und kam eine halbe Minute später ins Ziel.


Geschafft und glücklich stand ich als Vierter auf der Sonnenterrasse Valisera! In der Altersklasse reichte es für den dritten Platz, was für mich eine Überraschung war! Im Startblock 6 Stunden und 42 Minuten zuvor hätte ich mir so ein Ergebnis nicht gewagt auszumalen. Nach der Belohnung in Form eines frisch gezapften Weißbiers ging es mit der Gondel-Bahn wieder gen Tal und nach Hause!

Bei den Jungs von denk-outdoor.de möchte ich mich an dieser Stelle für das tadellose Equipment bedanken! Denn leichte zuverlässige Faltstöcke beispielsweise, helfen bei den langen Abstiegen nicht alle Reserven zu verschießen. Berglauf sorgen diese für extra Power!

Sportliche Grüße, euer Flo

Dienstag, 21. Mai 2019

Saisonauftakt beim Innsbruck Alpine Trail Festival 2019

ein Bericht von Florian Probst

Wie auch im letzten Jahr stand ich zu Beginn der Saison um halb vier Uhr früh im Startblock mitten in Innsbruck vor dem Landestheater. Am Abend zuvor wurden beim Streckenbriefing die notwendigen Streckenänderungen bekannt gegeben, da der ergiebige Winter seine Spuren hinterließ. Am Beispiel "Seegrube", einer Messtation an der Nordkette hoch über Innsbruck wurde der Schneehöhenrekord vom Jahrundert-Winter einige Jahre zuvor weit übertroffen. Dort kam es durch Wind und folglich Schneeverfrachtung zu einer Schneehöhe von 22 Metern - unvorstellbar! Aber heute bei der Ultradistanz über 85 km und ca. 3900 Höhenmetern meinte es das Wetter gut mit uns.

Innsbruck Alpine Trail Festival 2019

Mit dem Startschuss begann auch gleich der heikle Streckenabschnitt, denn nach einem längeren Anstieg folgten die technischen Trails entlang der Nordkette hoch über dem Inntal. Bei Insidern ist dieses Gebiet als Eldorado für Freerider und Mountainbiker bekannt. Es ist Teil eines gewaltigen Streckennetzes um Innsbruck, welches selbst dem versiertesten Mountainbiker die Falten aus dem Sack zieht.


Nach dem ersten Viertel der Strecke, beim ersten Tageslicht war ich mir nicht ganz so sicher, ob das heute ein erfolgreiches Ende nimmt, da mir Verdauungsprobleme einen Strich durch die Rechnung machten. Zwischenzeitlich wurde ich von zahlreichen Mitstreitern überrannt, weil einfach kein Dampf in den Beinen ankam - aber der Tag war ja noch jung und das Ziel noch weit entfernt. Bei ungefähr der Hälfte der Strecke führte unsere Route durch die Sill-Schlucht. Ein echter Geheimtipp für Trailrunner, Mountainbiker und Wildwasserpaddler direkt unter der Brenner-Autobahn. Maut- und Vignettenfrei wurschtelt sich ein schmaler wurzliger Wanderweg hinab nach Innsbruck, wo man direkt unterhalb der Ski-Sprungschanze Bergisel in die Landeshauptstadt ausgespuckt wird. Ab hier ging es meinem Bäuchlein wieder besser. An der Labestation Bierstindl wurden die Tanks nochmal mit Cola, Banane und Riegel gefüllt um in die zweite Hälfte zu starten. Ein kurzer Abstecher über die Olympiabrücke und dann ging es auch schon wieder auf die Trails in Richtung Hall in Tirol. Etwas hügliger führte der Weg durch Wälder in Richtung Osten. Gemeinsam mit einem Läufer aus Niederösterreich versuchten wir ein konstantes Tempo zu laufen. Bei der Labe-Station in Hall begannen dann die letzten 15 km, bei denen ich keine Energie mehr aufbringen konnte irgendwas rauszuholen. Im letzten Downhill konnte man die Musik und den Moderator schon hören und kurze Zeit später war es dann auch so weit:
nach 10 Stunden und 6 Minuten überquerte ich die Ziellinie im Zentrum der Tiroler Landeshauptstadt.

Es war eine echte Herausforderung in der ersten Hälfte im Rennen zu bleiben, daher bin ich froh über den 12. Platz in der Gesamtwertung. Es ist schon beeindruckend, zu welchen Überraschungen unser Körper im Laufe eines Wettkampfes in der Lage ist! 
Jetzt wenn sich dann der Winter verkrümelt und die Berge  wieder frei sind, heißt es Höhenmeter sammeln für die nächsten Abenteuer!

Dienstag, 14. Mai 2019

Auf Tubeless Umrüsten - Schrauber 1x1

Heutzutage sind alle modernen Mountainbikes für den Tubeless-Einsatz vorbereitet. Wichtig ist, dass sowohl die Reifen als auch die Felgen Tubeless-Ready sind.

Unsere Bikes von Rocky Mountain werden komplett Tubeless-Ready mit Felgenband und Tubeless Ventilen ausgeliefert. Ibis Cycles werden sogar direkt ohne Schlauch ausgeliefert und die Reifen sind bereits tubeless montiert.
(Stand Mai 2019)

Umrüsten auf Tubeless: Leicht gemacht


Mit diesen einfachen Schritten holst du das volle Potential aus deinen Reifen heraus.

  1. Felge vorbereiten
    Damit das Tubeless-Klebeband optimal haftet muss zunächst die Felge mit einem sauberen Lappen und etwas Reinigungsalkohol gesäubert werden.
    Anschließend wird das Tubeless-Klebeband mit ca. 5cm Überlappung am Ventilloch aufgelebt. Achte dabei auf eine ausreichende Abdeckung der Nippellöcher und drücke das Band sorgfältig fest.
    Prüfe den Sitz des Klebebands und entferne alle Luftblasen.
  2. Ventil einsetzen
    Drücke mit Hilfe des Ventils oder eines Werkzeuges ein Loach in das Felgenband um das Ventil einzusetzen. Anschließend das Ventil durch das Loch im Felgenband und das Ventilloch durchschieben und das Ventil gegensichern. Achte auf einen korrekten Ventilsitz.


  3. Reifenmontage vorbereiten
    Damit der Reifen sauber auf das Felgenhorn springt empfiehlt es sich Montagefluid zu verwenden. Wir nutzen das Easy-Fit Montagefluid von Schwalbe.


  4. Reifen montieren
    Der vorbereitete Reifen wird nun auf die Felge gedrückt.


  5. Milch einfüllen
    Mit Hilfe eine Venitlschlüssels wird nun der Ventileinsatz aus dem Ventil geschraubt und die Milch durch das Ventil in den Reifen gefüllt. Für einen Reifen füllen wir 60ml Dichtmilch


  6. Reifen befüllen
    Damit sich der Reifen ohne Schlauch richtig in die Felge setzt und das System abdichtet ist ein hoher Luftstrom erforderlich. Wir nutzen entweder einen Kompressor oder den TireBooster von Schwalbe.
    Der praktische Helfer funktioniert auch unterwegs und wird mit einer Standpumpe mit 11 Bar Druck befüllt. Die komprimierte Luft wird dann auf einen Schlag abgelassen und so springt eigentlich jeder Reifen direkt auf.
    Alternativ kann man auch ein hochvolumige Standpumpe benutzen. Der Ventileinsatz wird erst danach wieder eingeschraubt.



  7. Reifen Aufpumpen
    Nachdem der Ventileinsatz wieder eingeschraubt ist wird der Reifen noch fertig aufgepumpt.


Das Tubeless-System ist deutlich weniger pannenanfällig verglichen mit einem Schlauch, da die Milch kleine Löcher direkt abdichtet. Allerdings ist das System nicht ganz so dicht und daher muss man regelmäßig den Luftdruck überprüfen und nachpumpen.

Fertig!

Wir haben in diesem Beitrag eine Rocky Mountain Altitude umgerüstet. Das Bike hatte schon ein Tubeless Felgenband montiert daher haben wir nur folgendes benötigt:

Tire Booster, Dichtmilch, Montage Fluid, Tubeless Ventil, Reifenheber
Zur sorgenfreien Umrüstung empfehlen wir das SCHWALBE TUBELESS EASY KIT

Zubehör

Wer Tubeless unterwegs ist hat nun die Qual der Wahl. Natürlich kann man einen Ersatzschlauch mitnehmen, und so im Falle einer Reifenpanne einfach einen Schlauch einziehen. Dazu muss nur das Ventil demontiert werden. Allerdings ist das mit der Dichtmilch dann oftmals eine kleine Sauerei. Daher empfehlen wir dien Tubeless Repair Kit von Blackburn oder Maxalami.
Sowohl für die Repairkits als auch für einen Ersatzschlauch gibt es praktische Befestigungsstraps zur Befestigung am Rahmen.
Auch empfehlen wir für unterwegs eine Pumpe mit CO2 Patrone, um so ggf. einen hohen Luftstrom zu erhalten und einen Tubeless Reifen sicher auf die Felge zu bekommen.

Blackbund Tubeless Repair Kit am Rahmen
Ersatzschlauch mit dem AM Strap am Rahmen

Dienstag, 30. April 2019

1-fach MTB Schaltung einstellen - Schrauber 1x1

Bei modernen 1x 11 oder 1x 12 Antrieben will die Fahrradschaltung sauber eingestellt sein. Schon kleine Ungenauigkeiten beeinträchtigen die Schaltqualität des Bikes enorm. Hier erklären wir, wie jeder seine Schaltung selbst in wenigen Schritten sauber justieren kann. Viel Werkzeug ist hierfür nicht von Nöten. Ein passender Inbusschlüssel oder Kreuzschlitz Schraubendreher sollte in jeder Hobbywerkstatt vorhanden sein. Wir nutzen in unserer Bikewerkstatt spezielle Fahrradwerkzeuge von Park Tool.

Schaltung einstellen - Schrauber 1x1


Schritt für Schritt führt diese Anleitung zu einem sauberen Schaltergebniss.

  1. Schaltauge prüfen
    Schon ein leicht verbogenes Schaltauge beeinflusst das Schaltverhalten negativ. Daher prüfen wir zuerst, ob das Schaltauge gerade ist. Hierzu muss das Schaltwerk im schwersten Gang hunderprozentig gerade unter dem Ritzelpaket stehen.
    Ist das Schaltauge verbogen hilft oftmals nur der Gang in die Werkstatt oder ein kompletter Tausch des Schaltauges.
    Das Schaltwerk steht sauber unter dem Ritzelpaket
  2. Schaltzug lösen
    Schalte auf das kleinste Ritzel und löse den Schaltzug.
    Schaltzug lösen
    Wenn auf dem kleinsten Ritzel bereits keine Spannung mehr auf dem Schaltkabel ist, ist dieser Schritt nicht zwingend erforderlich, erleichtert aber die Arbeit.
  3. Äußere Begrenzung
    Mit der H-Schraube wird die Begrenzung außen beschränkt. Durch drehen der Schraube positionierst du die obere Leitrolle des Schaltwerks exakt unter dem kleinsten Ritzel.
    Begrenzung außen einstellen
    Anschließend klemme den Schaltzug wieder fest, sodass gerade so keine Spannung auf dem Zug ist.
  4. Innere Begrenzung
    Um ein Abspringen der Kette zwischen größtes Ritzel und Speichen zu verhindern (und Folgeschäden zu Vermeiden), muss die innere Begrenzung eingestellt werden. Hierzu schalte in das größte Ritzel und drehe an der L-Schraube, sodass die obere Leitrolle des Schaltwerks exakt unter dem größten Ritzel  steht. Bei weiterem Druck auf den Schalthebel darf das Schaltwerk nicht weiter nach Innen schwenken.
    Einstellen der L-Schraube
  5. Umschlingung
    Nun muss noch die Umschlingung eingestellt werden. Die Umschlingungsschraube hierfür so justieren, dass auf dem größten Ritzel ca. 15mm Abstand zwischen größtem Ritzel und oberer Leitrolle sind.
    Wenn du deine Schaltung nur nachstellen wolltest, kannst du diesen Schritt auch überspringen.
  6. Zugspannung
    Zu guter letzt muss noch die Zugspannung eingestellt werden. Beginne hierzu auf dem kleinsten Ritzel. Wenn die Kette beim Schaltvorgang nicht zügig und sauber auf das nächstgrößere Ritzel klettert musst du die Zugspannung erhöhen. Hierzu drehe ein wenig am Einstellrad am Schalthebel. Überprüfe das Ergebnis und wiederhole den Schritt gegebenenfalls.
    Zugspannung einstellen
Bei uns im Shop bieten wir nicht nur Reparaturen an, sondern haben auch das passende Werkzeug für den Hobbyschrauber im Angebot. Der Park Tool Werkzeugkoffer bietet eine solide Grundausstattung und ist der ideale Begleiter für den nächsten Bikeurlaub.

Donnerstag, 4. April 2019

Das richtige Paddel

Darauf kommt es an: Paddelberatung für Kanu, Kajak, SUP


Wer ein Paddel kaufen möchte, findet in unserem Kanu-Kajak-Shop eine große Auswahl verschiedener Paddel von starken Marken bis hin zu besonders preiswerten Modellen.

Kajakpaddel


Kajakpaddel oder Doppelpaddel haben je nach Einsatzgebiet unterschiedliche Anforderungen. Tourenpaddel sollen möglichst leicht sein und für einen stetigen aber angenehmen Vortrieb sorgen. Wildwasserpaddel sollen einiges aushalten, nicht zu schwer sein und schnell viel Druck aufbauen, um gezielte Paddelschläge exakt platzieren zu können.

Hochwertige Paddel sind aus leichten Carbon oder Glasfasern hergestellt. Diese Materialien sorgen für ein geringes Gewicht und eine steife Form. Diese ist wichtig, dass die Energie des Paddlers nicht im Flex des Paddel verloren geht. Wildwasserpaddel sind prinzipiell stabiler aufgebaut verglichen mit Tourenpaddel. Einige Modelle besitzen zudem einen Schaumkern im Paddelblatt. Dieser verleiht dem Paddel Auftrieb, was im Wildwasser die Rolle erleichtert und beim Touring für einen enspannteren Paddelschlag sorgt, da das Paddel exakt soweit eintaucht, wie es eintauchen soll.
Neben den Carbon und Glasfaser kommen, insbesondere bei preiswerten Paddel, Paddelblätter aus (faserverstärktem) Kunststoff und Aluminium Paddelschäft zum Einsatz.

Während es im Wildwasser verschiedene Formen für Creeken und Playboating gibt, wird im Touringbereich nach steiler und flacher Paddeltechnik unterschieden. Werner Paddles bietet zudem die beliebten Paddel auch in 2 Blattgrößen an.

Tourenpaddel sind in der Regel teilbar und oftmals auch in der Schränkung verstellbar. Durch die Teilung ist der Transport im Auto kein Problem und jedes Paddel kann auch als Ersatzpaddel genutzt werden. Durch das verstellen der Schränkung kann das Paddel individuell angepasst werden und auf persönlichen Vorlieben oder Wetterbedingung eingestellt werden. Bei Gegenwind verschränke ich persönlich mein Paddel mit 60° während ich normalerweise mit 30° Verschränkung paddel. Standard ist eine Verschränkung von 45° bei Touring, Wildwasser und Freizeitpaddel.

Die Länge des Kajakpaddel ist ebenfalls abhängig vom Einsatzgebiet (also Touring, Crossover, Freestyle oder Wildwasser), aber auch von der Körpergröße und Bootsbreite.
Wildwasserpaddel kaufen die meisten Paddler in einer Länge von 197 cm. Große Paddler auch gerne 200 cm, kleine Paddler eher 194 cm (vorausgesetzt das Boot ist nicht zu breit).
Beim Freestylekayaking ist ein langes Paddel eher hinderlich, weshalb hier die Länge von 191-194 cm am beliebtesten sind.
Für Tourenpaddel gibt es hier eine Längenempfehlung von uns:

Längenempfehlung für Tourenpaddel

Körpergrösse Bootsbreite
kleiner 55 cm 55 - 60 cm 60 - 75 cm breiter 75 cm
kleiner 165 cm 210 cm 215 cm 220 cm 225 cm
165 - 180 cm 215 cm 220 cm 225 cm 230 cm
größer 180 cm 220 cm 225 cm 230 cm 240 cm

Manche Touringpaddel sind auch in der Länge um bis zu 10 cm verstellbar. Was ein sehr individuelle Einstellung zulässt.

Unsere Bestseller sind:

Werner Camano (Touring)
Werner Shuna (Touring)
Werner Powerhouse (Wildwasser)
Kober Active (Wildwasser Einsteiger)

freie Farbwahl beim Werner Tourenpaddel Camano
Neben den verschiedenen Blattformen gibt es auch noch verschiedene Schäfte. Wir unterscheiden nach einem geraden "standard" Schaft und einem ergonomischen Bentschaft. Wir haben ausschließlich neutrale Ergoschäfte im Programm. Vorversetzte Ergoschäfte sind zwar gut für den Wettkampf geeignet aber, unserer Meinung nach, nichts für den Hobbypaddler. Der Bentschaft ermöglicht eine ergonomische Paddelhaltung ohne das Handgelenk abzuknicken.

Stechpaddel


Stechpaddel sind Kanupaddel für den Einsatz im Kanadier. Hier ist nach wie vor Holz die erste Wahl was das material angeht. Aber es gibt auch preiswerten Stechpaddel aus Kunststoff mit Alu-Schaft oder Highend Paddel aus Carbon und Glasfaser.

Die richtige Paddellänge

Eine pauschale, sehr einfache, aber verblüffend gut funktionierende Regel lautet: Gerade hinstellen und das Paddel unter die Achsel stellen. Wenn man jetzt noch halbwegs gerade steht passt die gewählte Paddellänge ziemlich gut.
Eine andere Faustregel besagt die Paddellänge sollte ungefähr Körpergröße -20cm betragen.

Das Grey Owl Pathfinder ist ein echter Allrounder und in dieser Kategorie unser beliebtestes Kanupaddel.

SUP Paddel


Die meisten Stand-Up Paddel sind in der Länge verstellbar und lassen sich so auf den Paddler ideal einstellen. Hochwertige SUP-Paddel sind aus leichten Carbon und Glasfasern gefertigt. Preiswerte Paddel für den Einsteiger sind meist aus Alu mit einem Kunststoff Paddelblatt.
Wer sein SUP-Paddel schnell verstellen möchte, sollte ein Vario Paddel kaufen. Diese zweiteiligen Standuppaddel können schnell an die Körpergröße oder den Paddelstil angepasst werden.
Dreiteilige SUP-Paddel sind praktisch und leicht zu transportieren. Sie bestehen aus aus 3 einzelnen Teilen, die in den Rucksack/Transporttasche passen.
Das Paddel für visierte SUPer, Vielpaddler und Racer ist einteilig. Bei diesem Stand-up-Paddel muss die Länge entsprechend zugeschnitten werden. Dies sind die leichtesten Paddel und ideal, wenn man das Paddel nicht klein zerlegt transportieren muss.

Welche Länge fürs SUP-Paddel

Für SUP Rennen sind die Paddel je nach Vorliebe des Sportlers etwa körperlang. Der normale sportliche Freizeit SUPer stellt sein Paddel auf etwa 10-20 cm über Körpergröße ein. Beim gemütlichen Freizeitpaddeln geht man anders als die Renn-Paddler nicht so stark mit dem Oberkörper nach vorne. Nicht vergessen sollte man bei der Länge des Paddels die Boarddicke. Auf den Inflatable-Boards muss man die zusätzliche Höhe mit dazurechnen.

Wir empfehlen als Faustregel -> Körpergröße + 15cm

Paddel-Power

Das Paddel ist unser Motor und hat einen großen Einfluss auf die Performance auf dem Wasser!


Kauftipp

Lieber etwas Geld beim Boot sparen und dafür beim Paddel mehr ausgeben, denn 100 EUR weniger beim Kajak, Kanu oder SUP merkt man kaum, während es beim Paddel Welten sind.

Montag, 25. März 2019

Sicherheitsüberprüfung >> EDELRID Turn

EDELRID ruft alle Besitzer der Seilrolle „Turn“ dazu auf, die Vernietung ihrer Rollen zu überprüfen.
Betroffen ist die Charge XXXX 18-150 (XXXX steht für eine individuelle fortlaufende Nummer und ist für die Prüfung irrelevant).

Hintergrund:

Es wurde eine Rolle mit einer defekten Vernietung gefunden. Die Achse, welche die Rolle und die beiden Seitenplatten zusammenhält, wurde bei einer einzelnen Rolle nicht vollständig vernietet. Eine Seitenplatte kann sich somit lösen und das Seil unbeabsichtigt freigeben. Die betroffene Rolle wird unter dem Namen „Turn“ vertrieben. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich weitere Rollen dieser Charge mit fehlerhafter Vernietung im Umlauf befinden.
Im Interesse der Sicherheit hat sich EDELRID dazu entschlossen, einen Aufruf zur Sicherheitsüberprüfung zu starten. Die Besitzer von Rollen mit der Bezeichnung „Turn“ der entsprechenden Charge XXXX 18-150 werden aufgerufen, zu überprüfen, ob der Nietkopf an der Seitenplatte den Mindestdurchmesser von 8,7 mm besitzt.
Eine betroffene Rolle muss umgehend der Nutzung entzogen und zum kostenlosen Austausch an EDELRID zurückgeschickt werden.

So wird die Edelrid Seilrolle Turn überprüft


1. Überprüfung der Chargennummer
2. Weißes „e“ auf der Rückseite
3. Überprüfung der Vernietung

Dienstag, 19. März 2019

Mehrtagestouren außerhalb meiner Vorstellungskraft

!!Achtung diese Reisereportage enthält Produktplatzierungen!!
ein Beitrag von Daniel Riedmüller

Die Idee und die Vorbereitungen

Während ich letzten Sommer an meiner Abschlussarbeit geschrieben hatte, war der Gedanke anschließend mal wider auf einer längeren Reise mit dem Kajak den Kopf frei zu bekommen, sehr verlockend. Schnell war ich mit diesen Gedanken in einer WhatsApp-Gruppe, welche einen Trip nach Mexiko plante, gelandet. So schrieb ich also fleißig an meiner Abschlussarbeit während in der WhatsApp-Gruppe immer wider neue Planungen geteilt wurden, neue Leute hinzugefügt wurden und andere aus zeitlichen Gründen abgesagt haben und den übrig gebliebenen ne geile Zeit gewünscht haben. Doch eine Verabschiedung ließ mich neugierig werden.


Nachdem mein Heißhunger auf Wasserfälle noch weitestgehend vom vorherigen Winter in Chile gesättigt war, reizte mich eine Reise nach Nepal so sehr dass ich wenige Tage später mal bei Daniel nachgefragt habe ob in der Gruppe für Nepal denn noch Platz wäre und welche Flüsse sie dort befahren wollten.
Das Ziel in Nepal ist die Befahrung des Thuli Bheri und des Humla Karnali. Beide zählen zu den anspruchsvollsten Klassikern im Flussführer. Nach einer kleinen Recherche und dem ein oder anderen YouTube Video war ich Feuer und Flamme für die Unternehmung auch wenn ich bis dorthin noch nie eine Mehrtagestour dieser Art gemacht hatte. Und so wurden keine zwei Wochen nach der vorsichtigen Nachfrage, ob es überhaupt klappen könnte die Flüge für Ende Oktober gebucht und jede weitere Planung meinerseits auf die Zeit nach Beendigung meiner Abschlussarbeit verschoben. Anfang Oktober realisierte ich das Erste mal das volle Ausmaß unserer Pläne. Der ThuliBheri wird im Flussführer, auf dem von uns geplante Abschnitt, mit 114km Wildwasser IV und bis zu 7 Tagen beschrieben. Für den HumlaKarnali schaut es da nochmal beeindruckender aus: Wildwasser V- über 14 Tage auf 385km. Da alles was wir für die Zeit an den Flüssen und für jegliche Eventualitäten benötigen in die Boote passen muss, bin ich doch sehr froh von meinem sonst so geliebten Prijon Curve auf den für meine Gewohnheiten sehr großen Royal Flush von Spade Kayaks umgestiegen zu sein. Nach kleiner Modifikation am Süllrand zur komfortableren Beladung passen in das Heck vier °hf PUR Trockensäcke (2x20l +2x12l). So muss also alles was ich für die Zeit mitnehme in diesen Packsäcken Platz finden oder am Körper getragen werden. Apropos am Körper tragen. Bis zuletzt war ich überzeugter Verwender einer einfachen Trockenjacke in Kombination mit einer Neoprenhose. Nach einer kurzen Recherche zu den nächtlichen Temperaturen und in Anbetracht der Länge der Touren habe ich mich aber doch noch zu einem Kauf eines Trockenanzuges (NRS Crux Drysuit) entschieden. Zur Isolation unter dem Trockenanzug setze ich auf eine Kombination aus Merinofunktionsbekleidung bestehent aus: Bergans Fjellrapp Langarmshirt, Bergans Fjellrapp 3/4 Tights und Ortovox Merino Skisocken. Damit ist die Frage für Skiunterwäsche der anstehenden Saison auch schon geklärt. Die vorhandene Schwimmweste (Astral Greenjacket) wird noch mit dem NRS Pilot Knife aufgerüstet und die °hf DrySkirt Spritzdecke in der Chili Sonderedition passt mit Ihrem leuchtenden Rot perfekt zu dem roten Boot und rundet somit das Outfit ab.
So geht es also am 30. Oktober von Zürich über Amsterdam und AbuDabi nach Kathmandu. Leider hat es keines unserer Gepäckstücke und Boote mit uns nach Kathmandu geschafft. So eine Flugreise mit Kajak ist eben immer wieder für die gleichen Überraschungen gut. Glücklicherweise konnten wir schon einen Tag später unser gesamtes Gepäck mit Booten in Empfang nehmen ohne, dass unsere ohnehin schon knappe Zeitplanung all zu sehr strapaziert wurde.


Die Zeit in Kathmandu wurde für Organisatorisches genutzt. Essen für die beiden Trips einkaufen, die Flüge zu den Einstiegen bezahlen, die weiteren Gruppenmitglieder, natürlich Katmandu selbst und die nepalesische Küche kennen zu lernen.

Markt in Kathmandu

Am 2. November haben wir uns dann Abends auf die Busfahrt nach Nepalgunj begeben, und somit lernen wir das erste mal die nepalesischen Straßenverhältnisse außerhalb von Kathmandu kennen. Für die knapp 500km waren wir rund 17 Stunden über schaukelnde Straßen unterwegs. In Nepalgunj angekommen konnten wir am Flughafen direkt unsere Boote für den am Folgetag geplanten Flug abgeben. Der restliche Tag wurde von allen für letzte Vorbereitungen genutzt:
Das Essen wurde portioniert und aufgeteilt, die Satelitengeräte für Notfälle so wie die Anzahl der Split-Paddel (Kober-Reserve) in den Gruppen wurden nochmals gecheckt.

Am 4. November ging es dann voller Vorfreude an den Flughafen. Doch als wir in der Abflughalle angekommen sind teilte uns ein Mitarbeiter des Flughafen mit, dass der Flieger, welcher vor uns mit unseren Booten losgeflogen ist auf Grund eines Schneesturms umkehren musste und auch wir an diesem Tag nicht nach Dolpa/Juphal fliegen können. So wurde die Hoffnungen in den nächsten Tag gesetzt und die Zeit mit Kartenspielen, Daalbad essen, Billard, Tee und Bier trinken und einem abendlichen Kinobesuch überbrückt.

ThuliBheri


Der nächste Morgen sollte erfolgsversprechender sein und so flogen wir mit einer kleinen Propellermaschine ca. 30min bis nach Dolpa/Juphal, wo unsere Boote wie geplant schon auf uns warteten. Und ja die Berge rundherum hatten vom vorherigen Tag alle sichtbar Neuschnee abbekommen.

Flughafen Dolpa/Juphal
Die Boote wurden für uns mit einem kleinen Truck an den Einstieg gefahren, wo wir uns nach einem stärkenden Daalbad und einem Fußmarsch, das erste mal unsere Paddelklamotten angezogen haben. Als dann beim Beladen der Boote alles in den Packsäcken untergekommen war konnte es endlich losgehen.

Einstieg
Die ersten Kilometer waren Perfekt um mit dem schwer beladenen Boot vertraut zu werden, bevor wir uns noch vor den ersten Schwierigkeiten für das erste Camp an einem Sandstrand entschieden haben. Dort musste wir uns erst ein mal orientieren. Wir hatten ja schließlich alles dabei. Aber in welchem Packsack war denn nochmal was, wie bauen wir das Tarp denn am besten auf und warum ist jetzt schon alles voller Sand. Diese Frage mit dem Sand stellte ich mir die ersten Abende immer wieder :-)

Camp 3
Wobei wir mit dem Tarp schon am zweiten Abend ein ideales Setup für unsere Fünfergruppe gefunden haben. Das mit dem Sand hat da schon etwas länger gedauert und da ich mir eh nie merken konnte was ich morgens in welchem Packsack verstaut habe wurde einfach jeden Abend alles erneut vom Sand befreit. So war der Ablauf der nächsten Tage immer der gleiche. Frühstücken, Wasser für den Tag filtern (mit dem MSR Sweetwater Microfilter), Boote beladen, Kajak fahren und ab 16Uhr nach dem perfekten Strand zum Übernachten Ausschau halten. Sobald dieser gefunden war, wurde das Tarp aufgebaut und Feuerholz gesucht um das Abendessen zu kochen. Gekocht wurde immer über dem Feuer (in den MSR Edelstahl Topfset Alpine 4 Pot Set). Zum Frühstück gab es Porridge mit einer Mischung aus Nüssen und zum Abendessen gab es Reis mit roten Linsen. Um zumindest ein bisschen Abwechslung in das Essen zu bekommen gab es für die Linsen vier unterschiedliche Gewürzmischungen. Wildwasser-technisch lieferte der Bach nach unserer ersten Nacht auch direkt. Der „GoldenCanyon“ hatte traumhafte Hüpfer, beeindruckend schöne Steilwänden sowie technisch anspruchsvolles Wildwasser zu bieten.

Stufe im GoldenCanyon
Am dritten Tag öffnete sich der „GoldenCanyon“ für uns und die Sonne erreichte wieder öfters das Flussbett während das Wildwasser stetig anspruchsvoll blieb. Immer wieder heißt es Aussteigen, Besichtigen und Entscheiden, ob man sich der Stelle mit dem voll beladenen Boot gewachsen sieht. Doch selbst das Umtragen der Stellen mit dem voll beladenen Boot verlangt einem alles ab.


Tag vier startet mit einfachen und weitläufigen Kiesbankschwällen bevor wir unsere Boote wieder Verlassen müssen. Im Flüssführer sind die folgenden Kilometer mit WW 5-6 beschrieben. Diese wurden bei niedrigeren Wasserständen schon befahren. Da wir aber eher einen hohen Wasserstand haben, entscheiden wir uns dafür unsere Boote auf den  Anhänger eines Traktors zu verladen und nach diesem Abschnitt wieder einzusteigen. Beim Blick in den Bach von dem hoch über dem Wasser verlaufenden Weg, wird dies auch von allen als gute Entscheidung gesehen. Und so geht es nach einem scharfen Ingwertee wieder auf herrlichem Wildwasser weiter, wobei wir uns nach und nach immer besser gegenseitig einschätzen können, so dass es öfters auch ausreicht, wenn nur einer aussteigt und den anderen die Linie ansagt. Tag fünf startet mit einem technisch anspruchsvollen Katarakt, gefolgt von zahlreichen Abschnitten welche über mehrere 100 Meter kontinuierlich hohe Schwierigkeiten aufweisen. Diese waren besonders aufwändig zu besichtigen, brachten aber ebenso großen Fahrspaß.


So dass wir an diesem Abend unser Camp nach über 20km feinstem Wildwasser ca. 10km vor der Mündung des SaniBheri aufgeschlagen haben. Ab dieser Mündung hat der Fluss nochmal erheblich an Wasser dazugewonnen wobei sich die Schwierigkeiten auf genussvolle WW III- Kiesbankschwällen reduzierten.


Somit war es ein leichtes mit der erhöhten Fließgeschwindigkeit die schon große Strecke vom Vortag mehr als zu verdoppeln, so dass für den letzten Paddeltag auf dem ThuliBheri bis zu unserer Ausstiegsstelle an einer Brücke bei Devsthal lediglich knappe 20km verblieben.

Ausstiegsstelle
In Devsthal angekommen, wurde die gesamte Ausrüstung erst einmal getrocknet bevor wir und zu Fuß in Richtung „Busterminal“ aufmachten, um zurück nach Nepalgunj zu fahren, von wo aus schon wenige Tage später der Flug nach Simikot, dem Ausgangspunkt unseres zweiten Trips, startete.

Boote Tragen