Donnerstag, 12. Juli 2018

Annapurna-Umrundung mit dem MTB

Thomas und Martina haben im November 2017 die Annapurna-Umrundung mit dem Mountainbike gemacht. Martina führte ein Reisetagebuch, während Thomas sich um die GPS-Daten kümmerte.

Wir sitzen im Flieger Richtung Nepal: Unsere Hochzeitsreise beginnt!!
Bisher waren wir meist in den Alpen und in unserer Heimat, dem Bayerischen Wald unterwegs. Noch dazu waren wir noch nie in so großer Höhe. Immerhin geht es bis auf 5400 Metern. Dank unseren EVOC Biketaschen wussten wir die Radl gut verstaut und mussten bloß hoffen, dass sie trotz kurzer Umstiegszeit den Weg ans Ziel finden, International Airport in Kathmandu.

Ankunft in Kathmandu: Bisher hat alles super geklappt. Die Bikes sind heil angekommen und unser daheim gebuchtes Taxi haben wir nach kurzer Zeit gefunden. Nach einem Begrüßungsdrink im Shangri-La Guesthouse machten wir uns auf, den Tourist-Stadtteil Thamel zu besichtigen.
Am nächsten Tag starteten wir früh morgens um alles Notwendige zu erledigen. Als erstes spazierten wir zum Tourismus-Board, um die Genehmigungen zu besorgen. Für den Annapurna Circuit benötigt man 2 Permits:

1. TIMS-Card (Tourist Information Managment System)
2. ACAP-Permit (Annapurna Conversation Aera Permit)
Kosten: 2000 NRS / Person / Permit

Außerdem werden 4 Passbilder benötigt. Gesetz den Fall man(n) hat trotz mehrfacher Erinnerung KEINE Bilder dabei, machen die netten Mitarbeiter vom Touristboard kostenfrei Fotos. Zumindestens wenn grade wenig los ist, wie bei uns. Die Wanderung durch das chaotische Kathmandu ging weiter. Wir machten uns auf in Richtung New Gongabu Buspark. Nach Besisahar gibt es keine Touristenbusse. Alternativ fahren aber öffentliche Großbusse, sowie Minibusse. Wir entschieden uns wegen den Fahrrädern für einen Minibus mit Dachträger. Die Tickets kauften in der Nähe der BH-Mall, da die kleinen Busse nicht am großen Buspark halten. Da es sich um einen Local-Bus handelt, gestaltete sich alles ein wenig chaotisch. Aber Dank hilfsbereiter Nepalesen hatten wir das Ticket nach kurzer Zeit in der Tasche. Die Kosten inklusive MTB beliefen sich auf 800 NRS / Person.
Nach einem gefühlten Halbmarathon durch Kathmandu, bauten wir unsere Räder noch zusammen, packten unsere Rucksäcke und gingen nach einem weiteren leckeren Abendessen zeitig ins Bett.
Erstes Fazit: Nepal bzw. Kathmandu ist laut, chaotisch und dreckig. Die Nepalesen sind jedoch sehr liebenswert und hilfsbereit. Alle Nepalesen reagierten auf unsere Pläne, die  Annapurna ohne Guide und Porter mit dem MTB zu umrunden mit großer Verwunderung, gepaart mit einem: „good luck for your big adventure“. Schau ma moi!!!

Die eigentliche Tour beginnt

11. November – Tag 0: Busfahrt Kathmandu - Besisahra
Unser erstes kleines Abenteuer. Im Dunklen brachen wir um halb sechs auf. Mit dem MTB ging es zur ca. 5 Km entfernten Bushaltestelle. Thomas fixierte gemeinsam mit dem Busfahrer unsere Radl auf dem Dachträger. Für den sicheren Transport der Bikes hatten wir uns tags zuvor noch zwei billige Schaumstoffmatten besorgt. Es folgte eine sechsstündige Busfahrt nach Besisahar (140 km). Nach der Busfahrt schenkten wir die Schaumstoffmatten dem Fahrer, der sich darüber sehr freute. Bei der Unterkunftssuche hatte ich am heutigen Tag KEINERLEI Mitspracherecht, da Thomas das Busfahren leider nicht ganz so gut vertragen hatte und schnurstracks ins nächste Guesthouse, das Throung Guesthouse marschierte und dort ungesehen ein Zimmer für uns buchte. Nach dem ersten TIMS Check ließen wir den Tag mit leckerem Dhal Baat und MoMos ausklingen und freuten uns auf den ersten Radltag am nächsten Morgen.

12. November - Tag 1: Besisahar (947 m) -Tal (1669 m)
5.30Uhr – der Wecker klingelt. Gestärkt mit Bananen-Porridge ging es nun eeeendlich los. Ausgestattet mit vielen lieben Wünschen der netten Wirte, die total begeistert waren, dass die Annapurna-Umrundung unserer Hochzeitsreise ist.
Der erste Tag verlief durchgehend auf der Jeepstraße nach Tal. Zu unserer Reisezeit, war diese jedoch wenig frequentiert. Der frühe Start machte sich bezahlt. Denn sobald die Sonne über den Bergkamm schien, wurde es unerträglich heiß und jeder Anstieg zur Tortur. Sandige, felsige Untergründe, wechselten mit Wasser- und Schlammpfützen. Nur wenige kurze Abschnitte waren betoniert und erleichterten die Höhenmeter. Bei etwa der Hälfte der Strecke wurde ich von einem Rudel Hunde in Bedrängnis gebracht (von Wegen der Wolf im bayerischen Wald sei gefährlich...). Thomas konnte glücklicherweise die Gefahr mit lautstarkem Brüllen eindämmen. Kurz vor der letzten Auffahrt wurde von Seiten meines Ehemanns meine Strecken- und Hochzeitsreiseplanung das erste Mal (und wahrscheinlich nicht das letzte Mal) in Frage gestellt. ;-)
Und dann war das heiß ersehnte Tagesziel, der Ort Tal endlich in Sichtweite. Jedoch ließ die erste Panne nicht lange auf sich warten und so verzögerte sich die Ankunft leider noch. Meine Kette riss! Zum Glück hatten wir Ersatz eingepackt und nach Reparatur-Stopp, ging es  die letzten Höhenmeter abwärts nach Tal. Unser heutiges Domizil, das „Peaceful-Guesthouse“ überzeugte mit nepalesischen Charme und leckeren Dhal Baat, das nepalesische Nationalgericht.
Fazit: Tropisches Klima und sandige Schotterstraßen verlangten sowohl dem Material als auch den Hinkels alles ab. Traumhafte Ausblicke entschädigten uns für die Mühen. Wia ma imma so sche song: „Greißlig wars ned!!“ Leider mussten wir den halben Tag mit nassen Füßen fahren, da wir die Tiefe einer Pfütze unterschätzt hatten.



13. November – Tag 2: Tal (1669 m) – Chame (2600 m)

Am nächsten Tag starteten wir gewohnt früh, aber leider nicht sehr erfolgreich in den Tag. Denn nach guten 500 Metern hatten wir leider erneut eine Panne. Die gestrige Reparatur der Kette, konnte den ersten Anstieg leider nicht standhalten. Aber nun hatten wir ja schon Übung.
Nach der Zwangspause folgten wir nicht der Jeeproad, sondern dem technischen Wanderweg. Zum ersten Mal mussten wir unsere Räder schultern. Ein kleiner Vorgeschmack auf die nächsten Tage (dann jedoch mit dünner Luft). Begleitet von kritischen Blicken und Fragen der Trecker machten wir die ersten Höhenmeter. Kurz nach einer Hängebrücke folgten wir wieder dem Jeep-Weg Richtung Dharpani. Hier befand sich am Ende des Dorfes ein weiterer Check-Point und es eröffnete sich ein Blick auf den Manaslu.
Nun begann die lange Auffahrt nach Timang. Stetig bergauf mit einem Wechsel von steilen und flache Passagen. Wobei der sandige, teils matschige Untergrund besser zu fahren war, als die grobschottrigen Steinstraßen. Hier zeigte sich wieder mal wie unterschiedlich Thomas und ich beim Radlen sind. Musste ich mir die ersten Höhenmeter hart erkämpfen und hatte keine Chance Thomas Tempo zu folgen, bin ich nach einer Stunde erst eingefahren. O-Ton Thomas: „Die Maschine läuft“.
Thomas hingegen benötigt dringend Energie-Nachschub und sehnte die Mittagspause in Timang herbei. Vorteil dieser Unterschiede: Wir können uns jederzeit gegenseitig motivieren!
Die Mittagspause in Timang war redlich verdient und wir stärkten uns bei leckeren Essen in einem der vieln schönen Roof-Top-Restaurant. Der Wirt teilte uns mit wie toll er unsere Räder findet und wie gut MTB für Körper und Geist sei. Ich würde sagen – alles richtig gemacht!
In einem ständigen auf und ab, mit kurzen Permit-Zwischenstopp in Koto, fuhren wir nun Richtung Tagesziel Chame. Dort angekommem, mussten wir feststellen dass die angekündigten Hotsprings, absolut nicht hot waren. Im Nachhinein erklärte dies auch die wenigen Besucher. Genächtigt wurde im gut besuchten New-Tibet-Hotel.
Fazit: Gut fahrbar, Hammer Aussichten und a bissl Angst vorm morgigen Tag.



14. November – Tag 3: Chame (2600 m) – Manang (3550 m)
EIN BRUTALER TAG. Um 07.30 Uhr Aufbruch in Chame. Auf den ersten 10 Km wechselten wir x-mal unsere Kleidung. Es wechselte ständig zwischen sonnigen und schattigen Abschnitten, gepaart mit eisigem Wind. Zunächst fuhren wir entlang des Flusses Marsyandi stetig in leichter Steigung
bergauf. Vorbei an gut bewachten Apfel-Plantagen zur nächsten Flussüberquerung. Nach einer Hängebrücke und einem Steilstück, welches schiebend bewältigt wurde, stärkten wir uns an einer kleinen Teehütte. Wenig später erreichten wir Dhukure Pokhari. Eine Hochebene, die auch für die ersten kürzeren Abfahrten sorgte. Am Ende dieser Ebene gelangten wir in das wunderschöne Dorf Upper-Pisang, hier gönnten wir uns bereits um 10:30 Uhr ein frühes Mittagessen mit überragenden Ausblicken auf das Annapurna-Massiv. Über einen flowigen Trail gelangten wir zu einer Brücke, die den nächsten harten Anstieg einläutete. 400-500 Höhenmeter überwanden wir schiebend, in kleinen Serpentinen bis Ghyrau. Kurz vor der Ortschaft wies uns eine ältere Nepalesin den Weg und versorgte uns mit frischem Wasser. Nachdem wir den urigen Ortskern passierten, ging es zunächst fahrend, dann schiebend zum Tageshöchstpunkt auf 3800 Metern. Nach einem kurzen Freudentanz machten wir uns an die Abfahrt über Trails und Jeepstraße. Dabei passierten wir den Ort Nagwall und mussten eine Zwangspause wegen Bauarbeiten einlegen. Anschließend ging es über seeeehr sandige Wege in ständigem auf und ab die letzten Kilometer nach Manang. Im Yak-Hotel erwartete uns eine eisig-kalte Dusche und ein schmackhaftes Abendessen.
Fazit: Thomas hatte einen superstarken Tag und musste mich öfters aufbauen. Hochzeitsreise ist soooooo anstrengend. Die Entscheidung über Upper-Pisang zu fahren bzw. zu schieben, und nicht der Jeepstraße zu folgen, hat sich aufgrund der grandiosen Aussicht und der tollen Abfahrt auf jeden Fall gelohnt.

15. November – Tag 4: Pausentag in Manang
Die Höhe machte sich bemerkbar. Nach einer unruhigen Nacht erwachten wir mit leichten Kopfschmerzen. Heutige Aufgabe: entspannen und akklimatisieren.
Nach dem Frühstück machten wir uns auf dem Weg zum Chongar View-Point oberhalb von Manang. Die 400 hm gingen wir gemütlich in etwa einer Stunde. Nach einem kurzen Bogenweitschießwettbewerb mit dem kleinen einheimischen Isor und gemütlicher Lesepause, ging es zurück nach Manang. Der Rest des Tages wurde für Erledigungen, Rad-Aufbereitung, ACAP-Checkpoint und Essen genutzt. Wir sind schon angenehm nervös und aufgeregt was die nächsten Tage mit sich bringen.
Fazit: Nach den ersten anstrengenden Radltagen tat uns diese Pause sehr gut.

16. November – Tag 5: Manang (3550 m) – Throung Phedi (4450 m)
Der Tag vor dem Pass. Immer weniger radeln, immer mehr schieben. Um halb 8 starteten wir in Manang. Die ersten Höhenmeter schoben und fuhren wir nach Ghunsang. Auf den Weg dorthin, kreuzten sich unsere Wege immer wieder mit einem sympathischen Reiter, mit dem wir uns auf einen Tee in Ghusung verabredeten. Dort angekommen lernten wir einen netten Schweizer Trailläufer kennen, der schon seit April unterwegs war. Der letzte Lauf war mal schnell von Muktinath über den Pass! Nach unserem Plausch schoben und fuhren wir weiter nach Yak Kharka, wo wir auf 4000 m unsere Mittagspause machten. Der zweite Teil des Tages verlangte uns dann nochmal alles ab. Immer höher, kaum noch fahrbar und die Wege wurden schmäler. Wir fragten uns, wiiiiiie lange können 5 km sein? Wir ersehnten unser Tagesziel hinter jeder Kurve herbei.
Endlich angekommen in Throung Phedi auf 4450 m gönnten wir uns nach unserem Freudentanz eine Ruhepause. Am Abend saßen wir dichtgedrängt mit den übrigen Trekkern und Guides um einen kleinen Ofen.
Fazit: Die Annapurna mit dem MTB ist zwar nicht unbekannt, zollt aber vielen Trekkern und Nepalesen höchsten Respekt ab.

17. November – Tag :Thorung Pedi (4450 m) - Thorang La Pass (5416 m) – Muktinath (3700 m)
Der Pass-Tag. Nach einer schlaflosen Nacht und Kopfschmerzen ging es heute bereits um 5.00 Uhr zum Frühstück. Im Nachhinein betrachtet wäre ein späterer Aufbruch sinnvoller gewesen. Die ersten 500 hm in der klirrend kalten Morgendämmerung konnten wir glücklicherweise schiebend bewältigen. Thomas war glücklich über seine in Manang gekauften Wollhandschuhe. Durchgefrohren kehrten wir im Thorung HighCamp auf eine Tasse Tee ein. Mit den Gedanken wir hätten das Schwierigste hinter uns ging es weiter. Doch wir wurden eines besseren belehrt. Die folgenden 3,5 Km auf über 5000 Metern Höhe wurden zur Qual. Hinter jeder Kuppe erhofften wir den Pass herbei. Jeder Schritt  mit unserem MTB erforderte viel Energie. Thomas Motivation schwand und mit der Aussicht der Passüberquerung versuchte ich ihn so gut es ging zu motivieren.
Und da war er: der Thorang La Pass. Der höchste Punkt unserer Tour auf 5416 Metern. Sozusagen der Höhepunkt unserer Hochzeitsreise. Wind und Minusgrade zwangen uns zu einem schnellen Aufbruch.
Ab jetzt nur noch bergab Richtung Muktinath. Die ersten Meter bergab konnten wir nur schwer genießen, da unserer Hände gefroren waren. Anschließend wurde die Abfahrt immer schwerer (loses Geröll uns sehr steil). Dies führte zu meinem ersten Sturz und es sollte nicht der letzte gewesen sein. Im Gegensatz zu mir  hatte Thomas noch genügend Kraft und die bessere Technik. Im unteren Teil versuchte ich Thomas Linie zu folgen. Ein Fehler! Bei meinem zweiten Sturz ging ich über den Lenker, dass mir die Luft wegblieb. Meine Uphill-Fähigkeiten waren wieder einmal besser wie die Downhill-Fähigkeiten.
Fazit: Die härtesten 500 hm ever!!! (bergauf und bergab)

19. November – Tag 7: Muktinath (3700 m) – Marpha (2700 m)
Heute brachen wir verhältnismäßig spät auf. Um 9 Uhr fuhren wir aus reiner Gewohnheit erst mal bergauf. Die Landschaft und die Berge wirkten unwirklich. Oben angekommen begann die rasante Abfahrt auf sandigen, rutschigen und teils steilen Wanderwegen. Bis kurz vor der Brücke machten wir etliche Höhenmeter bergab. Dem folgte ein weiteres Steilstück mit Spitzkehren (Achtung Absturzgefahr!), bevor wir den Fluss Richtung Lupra überquerten. Hier folgten wir nicht dem Höhenwanderweg, sondern dem Flussbett bis zur Mündung am Talende. Immer wieder querten wir, teils abenteuerlich den Fluss. Wir folgten nun wieder der Jeep-Road bis nach Marpha. Extremer
Gegenwind und Sandstürme erschwerten uns die letzten Kilometer sehr. Bergab mussten wir heftig in die Pedale treten um voran zu kommen. In Marpha angekommen nächtigten wir im schönen Neru-Guesthouse, mit einem idyllischen Garten. Nachts hatten wir Besuch von einer kleinen Maus, die wir mit unserem letzten Schokokeks aus dem Zimmer lockten.
Fazit: Wir hätten früher starten sollen, um den heftigen Winden zu entgehen, welche meist am Nachmittag stärker wurden.


19. November – Tag 8: Marpha (2700 m) – Kokhetanti (2500 m)
NICHT UNSER TAG! Thomas erwachte mit Bauchschmerzen, die sich erst im Laufe des Tages beruhigten. Nach nur wenigen Kilometer hatten wir die erste Panne. Den erforderlichen Schlauchwechsel, zögerten wir bis zum Erscheinen der ersten wärmenden Sonnenstrahlen hinaus. Wir folgten wurzeligen Waldwegen, wobei ich immer mehr mit dem Folgen meines Sturzes am Pass-Tag zu kämpfen hatte. Mittlerweile tat jede Bewegung weh. Dann, eine schwerwiegende Fehlentscheidung durch den Navigator. Wir folgten bei einer Brücke nicht der Straße nach Tukuche, sondern wählten den Wanderweg. Nach etwa einer Stunde Herrumgeirre am Flussbett begleitet von stürmischen Windböen, entschlossen wir uns zur Umkehr um doch der Straße nach Tukuche zu folgen. Wir mussten dazu eine Hängebrücke überqueren, von der wir fast runter geweht wurden. An Fahren war nicht mehr zu denken und das Fahrrad hing bei der Querung waagerecht in der Luft. Wir hofften bei einer Pause in Tukuche unsere Negativserie zu überwinden. Weit gefehlt, schon am
Ortsausgang riss meine Kette erneut und auch die erste Reparatur schlug fehl. Nach dem zweiten Versuch hielt sie. Weiter ging es über die Jeeproad, wieder mit extremen Gegenwind und Sandböen. Nach jeder Kurve musste man sich für eine Windböe wappnen und gewahr sein vom Rad gepustet zu werden. Aufgrund meiner immer stärker werdenden Schmerzen im Brustkorb, entschieden wir uns bei der nächsten sich bietenden Möglichkeit diesen Pannentag zu beenden. In Kokhetanti, einem kleinen Ort, bestehend aus drei Höfen, fanden wir eine urige Unterkunft, mit einer liebenswerten und immer lachenden Wirtin. Mit reichlich Dahl Baat und selbstgemachten Apfelwein (bei uns dad mas Obstla nenna) ließen wir den Abend ausklingen.
Fazit: Ohne Pech und Pannen wäre die Reise ja viel zu langweilig! Laut unserem Wirt waren die Windböen auch für die Gegend extrem und läuten eine Schlechtwetterfront ein.

20. November – Tag 9: Kokhethanti (2500 m) – Tatopani (1250 m)
Immer noch mit leichten Schmerz
en starteten wir morgens in Kokhetanti. Nun wieder bei traumhaften Wetter. Unser heutiges Tagesziel war Tatopani. Dafür mussten wir hauptsächlich bergab fahren. Anfangs auf gepflasterten Wanderwegen, später rasant abwärts auf der wenig befahrenen Jeeproad. Bei der Hälfte der Strecke hatte Thomas wieder mal einen Platten. Muss wohl am Fahrstil liegen.
Die Abfahrt machte auf jeden Fall sehr viel Spaß. Im Gegensatz zu den Fahrzeugen konnten wir die unzähligen Baustellen umfahren bzw. -tragen. Angekommen im traumhaften Tatopani entschieden wir uns einen weiteren Pausentag einzulegen, um die nun wieder tropischen Temperaturen zu genießen. Die Dhaulagri Lodge ist eine traumhafte Unterkunft, die sehr zu empfehlen ist. Die heißen Quellen haben wir dieses Mal zwecks Überfüllung nicht getestet.
Fazit: Bergab und bei gutem Wetter sind Schmerzen erträglicher.

21. November – Tag 10: Pausentag
Nach einem späten Frühstück wollten wir unsere Wäsche angebotenen Laundry-Service abgeben. Der nette Mitarbeiter zeigte uns daraufhin den Brunnen wo wir unsere Wäsche waschen sollten. Ein geselliges Huhn begleitete unseren Waschtag. Wäsche, Rad -  alles wurde für den letzten Teil unserer Reise gereinigt. Daraufhin machten wir einen kleinen Spaziergang und der Rest des Tages wurde gegessen und gechillt.
Fazit: So ein Pausentag hat auch mal was Gutes :-)

22. November – Tag 11: Tatopani (1250 m)– Gorephani (2860 m)
…. und die Maschine läuft wieder. Nach einem kurzen Stück auf der Jeep-Road nahm
en wir den Abzweig nach Ghorepani. Die ersten paar hundert Höhenmeter mussten wir immer wieder schieben. Anschließend wurde es flacher und der Boden etwas fester, sodass wir überwiegend fahren konnten. Dabei kam es kurz vor Shikra zu einem Missverständnis mit einem Yak und ihrem Kalb. Sie hatte Angst vor uns und wollte ihr Kalb beschützen. Zwecks mangelnder Ausweichmöglichkeiten ging das Yak immer wieder in Angriffsstellung. Die wen gewusst hätte, dass wir mindestens genau so viel Angst vor ihr hatten...
Ein Nepalese kam uns zur Hilfe und verschaffte uns freie Fahrt. Die Mittagspause gönnten wir uns in einem kleinen Restaurant in der Nähe vom ACAP—Checkpoint. Nepalesische Kinder hatten einen Heidenspaß abwechselnd auf unseren Rädern zu sitzen.
Bis Chitre ging es fahrbar weiter. Am Ende der „Straße“ mussten wir die Räder schultern und erklommen die letzten 300 hm über unzählige Treppenstufen nach Gorephani.
Fazit: Die Maschine läuft endlich wieder. Wir merkten an den unzähligen Reaktionen, dass Mountenbiker auf diesem letzten Abschnitt sehr selten sind. Sowohl Mensch wie Tier waren überrascht uns anzutreffen. Sche wars :-)



23. November – Tag 12: Gorephani (2860 m) - Poon Hill (3210 m) - Birethanti (1040 m)
Tag der Stufen!!! Der Wecker klingelte um 04.30 Uhr, mit dem Ziel den Sonnenaufgang vom Poon Hill aus zu sehen. Wir mussten schnell feststellen, dass wir nicht die einzigen waren, die auf diese Idee gekommen waren. Über zahllose Treppenstufen marschierten wir mit geschätzten 200-300 anderen Frühaufstehern im Gänsemarsch auf den 3210 Meter hohen Poon Hill. Bei eisigen Temperaturen erlebten wir einen tollen Sonnenaufgang mit Blick auf das Annapurna-Massiv. Beim anschließendem Frühstück riet uns der Hotelwirt den Weg über Ulleri zu wählen.
Wenn wir da schon gewusst hätten was uns erwartet. Fast 1600 hm Treppenstufen bergab !!! Dabei konnten wir nur anfangs Teilstücke fahrend bewältigen. Thomas hatte für eine Schrecksekunde gesorgt, indem in einem sehr steilen Abschnitt über den Lenker absprang und einige Treppenstufen weiter unten auf den Füßen landete. Dazu kamen noch 1-2 weitere Stürze, die zum Glück aber auch harmlos verliefen. Unser Abstieg mit dem MTB sorgte für viel Respekt und Interesse bei Einheimischen wie Touristen. Wir wurden unzählige Male gefragt was wir noch geplant haben und mit „good Luck“ verabschiedet.
Als wir unten ankamen, konnten wir eeendlich wieder auf der Jeep-Road bergab fahren und suchten uns eine schnuckleige Unterkunft am Wegrand (Anjana Lodge)
Fazit: Stufen – Stufen – Stufen (Thomas Schätzung: 12.000)
Für Nachfahrer: Es wäre schon bei Uleri (nach 3/4 der Strecke) möglich gewesen auf die Jeep-Road zu wechseln! Dies hatten wir leider verpasst.

24. November – Tag 13: Birethanti (1040 m) – Pokhara (900 m)
Fiiiiinale – Ohoooo! Nach einen kurzen Stück Jeep-Road bergab, kamen w
ir in den Ortskern von Birethanti, wo wir offiziell die Annapurna-Conservation-Area verließen. Für uns war trotzdem Pokhara das eigentliche Ziel. Überraschenderweise ging es von Birethanti komfortabel auf einer geteerten Straße rund 700 hm bergauf bis nach Kande. Nach unseren letzten Anstieg der Annapurna-Umrundung fuhren wir auf der Straße weiter Richtung Naudanda. Ab hier fuhren wir auf einem einsamen Schotterweg. Wir passierten urige Höfe und Reisfelder, eingebettet in eine tropische Waldlandschaft in welcher Affen in den Bäumen turnten.
Am ende des Weges, in Pame erschlug uns die Anzahl der Tagestouristen auf Leihfahrrädern aus Pokhara. Mit unserer Ausrüstung kamen wir uns dort etwas overdressed vor. Mit dem sehnlichen Wunsch nach einer Dusche und Blick auf den See radelten wir die letzten Kilometer zu unserem Ziel.
Fazit: Geschafft!!! Nach 13 Tagen inklusive 2 Pausentagen  - ca 350 km und 12.000 hm mit dem Höhepunkt auf 5416 m. Was für eine tolle Hochzeitsreise!!!!

Annapurna umrundet, und nun?

Die nächsten Tage verbrachten wir in Pokhara. Wir genossen die Vielzahl kulinarischer Angebote und nutzen die unzähligen Shopping-Möglichkeiten um erste Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Außerdem mussten wir uns von unserem uuuunglaublichen Waden-Muskelkater von unseren Stufentag erholen. Wir trafen auch Bekanntschaften von der Tour und ließen den Abend in gemeinsamer Erinnerung an die Annapurna ausklingen. Da noch ausreichend Zeit war, unternahmen wir noch zwei Tagestouren von Pokhara aus:

Tour I: Pokhara – Stupa-Radeltour
Erst durch den Großstadtjungel, dann über eine steile Jeeproad dem Berg hinauf. Wir besichtigten die Stupa und gönnten uns anschließend leckere MoMo´s als Stärkung für die super schöne Abfahrt die nun folgen sollte. Sehr flowig, mit Stufen und Wurzeln schlängelten wir uns durch den Wald hinab zurück in das Großstadtchaos.

Tour II: Tour in den Süden Pokharas
Wie immer fuhren wir zuerst durch den Straßenjungel, um anschließend 14 km auf der Teerstraße den Berg hinauf zu treten, bevor wir (glücklicherweise) auf die wenig befahrene Jeep-Straße Richtung Mattikhan wechselten. Am Bergkamm angekommen genossen wir die Aussicht ins Pokhara-Tal, bevor es steil über Treppen hinauf ging. Die Abfahrt konnte mit der vom Vortag leider nicht mithalten. Ruppig über Jeepstraßen gings bergab. Wir passierten ein Dorf mit tibetanischen Flüchtlingen und kamen wieder auf die Anfangsroute.

Busfahrt die Zweite
Die uuuuunendliche Reise begann mit der chaotischen Fahrt zur Minibusstation. Dort angekommen wurden wir von unseren Bikes gezogen und die Radl aufs Dach gepackt und dann ging es schon los. Allerdings zog sich die Busfahrt über 9 Stunden und zwischenzeitlich waren wir mit 21 Personen in dem für 16 Personen gedachten Kleinbus. Durch die Verzögerung mussten wir anschließend durch das nächtliche Kathmandu radeln. Für mich reinster Horror bei dem Verkehr! In unserem Hotel wurden wir sofort wiedererkannt und mit Fragen zu unserer Tour überhäuft. Wir verstauten die Räder und packten unsere Taschen, bevor wir den letzten Abend in Kathmandu genossen. Am nächsten morgen brachen wir frühzeitig auf zum Flughafen und machten uns auf die Heimreise.

Fazit: Hochzeitsreise is soooo anstrengend und soooo sche. Mia san uns beide einig das Ganze hat Zukunft. Die nächsten Touren sind schon in Planung.



Tipps:
Wir sind mit einem GPS Gerät (Garmin) unterwegs gewesen. Kartenmaterial gibt es im Internet zukaufen.

kostenfreier Download: GPS Track zur Tour:
>>> Annapurna Umrundung mit dem MTB (.gpx Datei)

>>> noch mehr Fotos von unserer Tour

Text: Martina Hinkel, Fotos: Martina und Thomas Hinkel

Dienstag, 5. Juni 2018

Mit dem SUP Paddelboard um die Insel Reichenau

Mit dem Kanu und Kajak habe ich diese Tour schon unzählige male gemacht: 1x um die Insel Reichenau.
Die Gemüseinsel Reichenau am Untersee / Bodensee ist eigentlich keine richtige Insel.
Über eine schmale Allee ist die Reichenau mit dem Festland fest verbunden.
Allerdings gibt es einen kleinen Wasserkanal der eine Umrundung mit dem Kanu, Kajak oder auch SUP zulässt.



Eckdaten der Tour:


Länge: ca. 11 km

Dauer: ca. 2:30 h Paddelzeit













Wir haben unsere Tour an der Sandseele gestartet.
Die Sandseele ist ein Strandbad/Restaurant und Campingplatz am westlichen Ende der Insel.
Hier lassen wir unsere aufblasbaren Stand-up Paddelboards ins Wasser.
Mit 11'6" langen Fanatic Touring-Boards sind wir gut für eine Tour auf dem See ausgestattet.
Neben einem kleinen Proviant haben wir noch zusätzlichen Sonnenschutz, wasserdicht verpacktem Mobiltelefon und ausreichend Trinkwasser dabei.
Vom Insel-Camping starten wir unsere Umrundung im Uhrzeigersinn und paddeln nach Norden.
Im recht seichten Wasser kann man bis auf den Grund sehen.
Nach knapp einem Kilometer haben wir die nordwestlichste Ecke der Insel erreicht und paddeln nun nach Osten auf dem Gnadensee.



Vorbei an der markanten Kirche St. Peter und Paul geht in Richtung Strandbad.
Von dort weiter am Reichenauer Yachthafen vorbei jetzt in südöstlicher Richtung.
Hier im flachen und meist ruhigerem Gnadensee huschen einige große Fischen vor unseren Boards vorbei. Gemütlich gleiten wir über das Wasser - Paddelschlag für Paddelschlag. Die Vorzüge meines leichten Werner Zen Paddel aus Glasfaser lerne ich bei dieser mehrstündigen Tour sehr zu schätzen.
Nach knapp 6 km haben wir den Wasserkanal erreicht, der hier an der Grenze zum Vogelschutzgebiet den Gnadensee mit dem Untersee verbindet.
In dem alten Kanal machen wir eine kurze Pause im Schatten un genießen einen kalten Schluck Wasser aus unseren HydroFlask Edelstahl Thermosflaschen. Denn diese isolieren nicht nur warme Getränke im Winter sondern halten auch kaltes kühl.
Dies ist der Scheitelpunkt unserer Tour aber ein alternativer Startpunkt.
Ab hier geht es für uns dann Richtung Westen weiter am Ufer entlang.
Nach weiteren 3 km stehend paddeln kommen wir an der Schiffsanlegestelle vorbei.
Von hier aus sind es nur mehr 2 km bis wir wieder an der Sandseele ankommen.
Nach etwas mehr als 2:30 h inkl. (Pausen) haben wir unseren Startpunkt erreicht und die Inselumrundung abgeschlossen.

Tipp: Wer die Tour mit einer ausgedehnten Pause machen will startet besser am Wasserkanal und macht an der Sandseele Pause. Hier gibt es leckeres Essen.




Meine Ausrüstung:


Fanatic Ray Air 11'6" SUP

Werner Paddle Zen 85

hf PUR Trockensack

OR Sensor Dry Pocket Handyhülle (wasserdicht)

HydroFlask Trinkflasche (isoliert)

Dienstag, 29. Mai 2018

Vorsorglicher Überprüfungsaufruf SKYLOTEC Klettersteigsets

Die Marke SKYLOTEC steht für höchste Sicherheit in Industrie und Bergsport. Insbesondere im kritischen Bereich der Klettersteigsets, hat Skylotec seit der Markteinführung des „RIDER“ das Ziel, das „sicherste Klettersteigset am Markt“ zu haben. Dementsprechend streng sind interne Qualitätskontrollen. Bei der routinemäßigen Qualitätsüberprüfung der letzten Charge des SKYSAFE Karabiners ist aufgefallen, dass dessen Bruchwerte streuen, obwohl die Härteprüfungen keine Abweichungen ergaben. Bei einer vergrößerten Stichprobe konnten sogar Streuwerte bis in den nicht mehr normkonformen / sicherheitsrelevanten Bereich ermittelt werden.

Die Ursache hierfür ist inzwischen identifiziert und liegt im Härteprozess des Stahlkörpers. Da Skylotec aufgrund der ermittelten Streuwerte nicht gänzlich ausschließen kann, dass auch ältere Chargen von dem Qualitätsabweichung betroffen sind, wurde beschlossen, sämtliche SKYSAFE Karabiner für eine interne Überprüfung vom Markt zurück zu holen. Dies wird getan um dem Anspruch an höchste Sicherheits- und Qualitätsstandards gerecht zu werden.

Den innovativen Bandfalldämpfer nach der neuen Norm EN958:2017 hat Skylotec nochmals optimiert. Das Ansprechverhalten des Bandfalldämpfers wurde verbessert. Bei Sets, die mit einer älteren Version des Bandfalldämpfers nach EN958:2017 ausgeliefert wurden, wird dieser als zusätzlichen Service ebenfalls ausgetauscht.

Welche Sets sind von der Karabiner-Überprüfung betroffen?

Bei folgenden Produkten werden die Karabiner überprüft:

RIDER 3.0 (# L-0672)
RIDER 3.0 (# L-0612)
SKYRIDER (# L-0039)
SKYSAFE III (# L-0673)
SKYSAFE II (# L-0156)
SKYSAFE (# L-0056)

Für folgende Produkte mit dem Baujahr 2017 führt SKYLOTEC ein Bandfalldämpfer-Upgrade durch:

SKYSAFE SAM (# L-0674)
SKYSAFE DURO (# L-0675)

Wie sende ich mein Klettersteigset ein?

Einsendung über den Handel:

Sie können Ihr Klettersteigset mit Hilfe des Händlers einsenden, bei dem Sie das Klettersteigset gekauft haben. Dafür bringen Sie Ihr Set zu Ihrem Händler – Kaufbeleg nicht vergessen – und dieser wird sich um die Einsendung kümmern.

Direkte Einsendung:

Alternativ können Sie Ihr Klettersteigset auch direkt an den Hersteller senden. Bitte legen Sie Ihrer Einsendung unser Rücksendeformular bei. Um die Rücksendung schnell und komfortabel abzuwickeln, können Sie sich hier Ihren Retourenaufkleber erstellen. Bitte geben Sie Ihre E-Mail Adresse an, wenn Sie über den Status Ihrer Rücksendung informiert werden möchten.

Wie lange dauert die Austauschaktion? Wann bekomme ich mein(e) Set(s) wieder zurück?

Nach Eingang Ihres Sets wird es ca. 10 Werktage dauern, bis wir Ihnen Ihr Klettersteigset zurückschicken können.

Dienstag, 8. Mai 2018

Innsbruck Trail Festival

Das Innsbruck Trail Festival ist der Saisonauftakt für alle Trailrunner!

Aus aller Welt kommen Läufer zusammen, um sich dem ersten Form-Check zu stellen. Die Strecke ist mit 85 km Länge schon ein ganz schönes Brett. Vor allem das Höhenprofil mit 3100 Höhenmeter und wenig knackigen Steigungen, verlangt einem alles ab, da bis auf ein paar kurzen Anstiegen alles gelaufen werden kann/muss. Der Startschuss um fünf Uhr früh fiel mitten in Innsbruck vor dem Landestheater. Meine Ledlenser Stirnlampe M10 leuchtete die Trails zu Beginn perfekt aus. Jeder Stein, jede Wurzel und jede noch so kleine Unebenheit konnte ich erkennen und niederbügeln!


Die Strecke führte rund um die Tiroler Landeshauptstadt und war gespickt mit coolen Trails und tollen Eindrücken. Über die Trails an der Nordkette, den Stollenweg im Stubaital und der Sill-Schlucht führte uns die bestens markierte Strecke. Während der ersten Hälfte des Rennens bis zur Labestation Bierstindl galt es, sich auf das eigene Tempo zu konzentrieren: keine unnötigen Körner verschießen, aber trotzdem nicht zu viel haushalten! Erst in der zweiten Hälfte ging‘s dann durch den Kopf, ob man sich denn in den Top 30 einreihen könnte. Aufgrund der geringen Anstiege hab ich mir nie eine Top10 Platzierung ausgerechnet, da ich nicht besonders gut flach laufen kann. Umso mehr hat es mich in Hall in Tirol überrascht, als mir ein Betreuer eines anderen Läufers zurief, dass ich aktuell auf achter Position liege! Im Anstieg nach Hall, ca. 15 km vor dem Ziel, konnte ich den Siebten erkennen. Endlich kam Euphorie auf und ich schloss im Anstieg auf! Einen fitten Eindruck machte ich nicht mehr, als ich meinen Konkurrenten überholte, aber jetzt hieß es nur, verletzungsfrei das Ziel zu erreichen! Und dann war es so weit: 8 Stunden und 36 Minuten dauerte das Abenteuer mit Höhen und Tiefen! Platz 7 gesamt und 25 Minuten hinter dem Erstplatzierten war weit über meinen Erwartungen, darum freue ich mich umso mehr auf die kommende Saison!

Vielen Dank an das denk-outdoor.de Team für eure Unterstützung!

Für Ultratrails mit Distanzen weit über Marathon-Niveau seid ihr die richtigen Ansprechpartner, was das Material angeht!
Euer Flo

Mittwoch, 14. März 2018

Deutsche Meisterschaft Skibergsteigen

Bei den deutschen Meisterschaften im Skibergsteigen wurden in Schönau am Königssee die Deutschen Meistertitel in der "Vertical" Disziplin vergeben. Das "Vertical" ist die ursprünglichste Disziplin im Skibergsteigen, bei dieser Disziplin handelt es sich um ein reines Aufstiegsrennen d.h. es wird eine steile Strecke im Gelände ohne Abfahrt bewältigt.

In Schönau fand dieses Rennen am Jenner statt, dabei galt es 600 steile Höhenmeter auf einer Länge von 2,5 km zu bewältigen. Die teilweise sehr schwer Strecke hat Ihren Start in der Nähe der alten Talstation der Jennerbahn; das Ziel lag auf Höhe der Mittelstation der alten Jennerbahn. Aufgrund des Neubaus der Jennerbahn gleicht das Gebiet teilweise einer großen Baustellen; die Bedingungen für das Rennen war aber optimal. In der Nacht zuvor hatte es nochmal stark geschneit und die Strecke war in einem guten Zustand. Nach dem Start folgten 3 schwere Anstiege bevor dann ein kurzes Flachstück kurzzeitig für eine kleine Erholung sorgt. Im weiteren Rennverlauf geht es dann wieder steil Richtung Mittelstation bevor das Ziel am "Hugo von Beck Haus" in Sichtweite rückt.

v.l. Schober Olaf, Neudorfer Patrick,
Kufner Konrad, Zellner Ludwig

Insgesamt waren 120 Skibergsteiger bei diesem Event am Start, darunter auch zahlreiche Athleten der Nationalmannschaften von Deutschland und Österreich, auch Starter aus Rumänien, Italien und Slowenien nutzten die nationalen Titelkämpfe für einen ersten Formtest. Die Titelkämpfe waren bereits am Freitag mit einem Sprint Rennen am Obersalzberg eingeleitet worden; hunderte von
Zuschauer verfolgten die Medaillenvergaben an der Strecke.

Niederbayern Quartett kämpft sich durch

Auch ein Quartett aus Niederbayern hatte den Weg zu der Deutschen Meisterschaft angetreten, die Trainingsbedingungen sind natürlich teilweise nicht vergleichbar mit den Möglichkeiten und Bedingungen in den Alpen. Die Skibergsteiger aus Niederbayern hatten Ihre zahlreichen Höhenmeter in den regionalen Skigebieten gesammelt: am Arber, Mitterdorf, Oberfrauenwald und Dreisessel. Teilweise wurden bei intensiven Trainingseinheiten bis zu 2500 Höhenmeter an einem Tag trainiert d.h. 8 Mal den Arber hoch und das teilweise im Renntempo.

Olaf Schober wird Gesamt 6.

Beim Rennen zeigt sich wiederum Schober Olaf (Team Denk Outdoor- SC Dreiburgenland) in bestechender Form; zu Beginn des Rennens hatte er sich zu weit hinten im Starterfeld aufgestellt. Nach dem Start konnte Schober aber mit einem lange gezogenen Antritt zahlreiche Starter und überholen und er setzte sich in der Spitzengruppe fest. Besonders in der steilen Passagen konnte er seine Bergqualitäten ausspielen und weitere Konkurrenten distanzieren. Nach einem fulminanten Schlussspurt konnte Schober sich den 6. Gesamtplatz der Deutschen Meisterschaft in einer Zeit von 23.10 Minuten sichern. Er hatte sogar namhafte Athleten der Nationalmannschaft düpiert und klar hinter sich gelassen. Außerdem gewann Schober die Masterklasse des Rennens (M45) und konnte auch hier starke Läufer hinter sich lassen. Schober der bereits zahlreiche Bergläufe im Sommer gewinnen konnte zeigt sich im Ziel mit seiner Leistung zufrieden, eigentlich hatte er als großes Ziel den Bronzerang anvisiert; das bleib im an diesem Tag verwehrt und es fehlten gerade einmal 28 Sekunden.

v.l. Olaf Schober, Konrad Kufner
Der 2. Niederbayer Kufner Konrad (Team Denk Outdoor- WSV Otterskirchen) hatte nach einer Magenverstimmung an diesem Tag schwer zu kämpfen. Als 28. des Gesamteinlaufes konnte er seine Erwartungen nicht erfüllen, die Magenerkrankung machte Ihm auf der schweren und selektiven Strecke schwer zu schaffen. Zum Ende des Rennens musste er dem hohen Tempo Tribut zahlen und er konnte in einer Zeit vom 28.28 Minuten das Rennen zu Ende bringen.

Die weiteren Niederbayern Zeller Ludwig als 42. des Gesamteinlaufes in einer Zeit von 32.25 Minuten und Neudorfer Patrick als 47. mit einer Zeit von 37.40 Minuten rundeten das gute Gesamtergebnis der Niederbayern ab.

Als nächstes Rennen steht dann die österreichische Meisterschaft im Skibergsteigen am Warscheneck auf dem Programm; auch dort will das Quartett wieder für gute Platzierungen sorgen.

Autor: Konrad Kufner

Dienstag, 28. November 2017

Erfolgreicher Saisonauftakt am Kitzsteinhorn

Am Samstag den 25. November, fand bei extremen Wetterverhältnissen (Sturmböen bis 100Km/h) die Auftaktveranstaltung der Skibergsteiger am Kitzsteinhorn statt.


Das Starterfeld war heuer so stark besetzt wie noch nie zuvor. In der Startaufstellung drängten sich Weltmeister, österreichische und deutsche Meister, sowie zahlreiche Worldcup-Athleten aus Österreich, Deutschland, Slowenien und Italien!


Traditionell standen zwei Strecken zur Auswahl, welche beide an der Bergstation „Langwiedboden“ auf 1975 Seehöhe gestartet wurden:


Zum einen die sog. „Schneekönigin“ mit 474 Höhenmetern und einer Tragepassage (Ziel beim Alpine-Center), zum anderen der aufgrund des extremen Sturmes auf 725 Höhenmeter verkürzte „Eisbrecher“. Auf dieser Strecke, mussten die Ski ein zweites Mal abgeschnallt, auf den Rucksack gepackt und getragen werden. Bei Steigungen an die 100 Prozent, ging es dann hoch bis zur Bergstation der Kristallbahn, auf 2700m Seehöhe (normalerweise verläuft die Originalstrecke bis zur Bergstation Maurerlift auf 2900m).
Ziemlich alle TOP Athleten starteten auf der langen Strecke, dem „Eisbrecher“. Unter ihnen auch Konrad Kufner und Olaf Schober vom Team „Denk-Outdoor“.

Der deutsche Ausnahmeathlet Toni Palzer, benötigte für die Strecke lediglich 32min und konnte mit über einer Minute Vorsprung auf einen italienischen und österreichischen Skitouren-Kaderläufer gewinnen. Trotz des fehlenden Schneetrainings aufgrund der milden Witterung, konnten die Jungs vom Team „Denk-Outdoor“ respektable Ergebnisse erzielen. Olaf konnte sich lange mit in der Spitzengruppe behaupten, musste aber zu Schluss der Höhe und den fehlenden Trainingskilometern auf Tourenski etwas Tribut zollen. Er kam mit einer Zeit von 36min auf Gesamtplatz 13 ins Ziel. Konrad benötigte für diese Strecke bei extremen Wind-Verhältnissen 43min und belegte Platz 36 im Gesamtklassement. Ein mehr als gelungener Saisonauftakt für die Skitourenläufer.


Dienstag, 6. September 2016

Mit dem Gumotex Scout in Asien

Mit dem Gumotex Scout Schlauchkanadier waren unsere Kunden Gabriel und Sofia in Asien auf Kanutour.


Den Bericht von Outventurous über die abenteuerliche, 18-tägigen Flusstour durch den Dschungel in Myanmar findet ihr hier:
18 Tage Flussfahrt durch den Dschungel

Hier gibt es ein Video und noch mehr Bilder:






Wer oder was ist Outventurous?

Bei Outventurous geht es um anspruchsvolle Wildnisreisen, Fotografie sowie Vorträge und Workshops. Gabriel Gersch ist seit 2009 in den verschiedensten Bergregionen der Welt unterwegs, sowohl zu Fuß als auch im Boot, und hat auf privatem Wege einschlägige Wildnis-Erfahrung und technisches Wissen gesammelt. Nachdem er als leitender Guide für ein Trekking-Unternehmen im arktischen Alaska gearbeitet hat, wurde mit Outventurous nun eine neue Plattform für ambitionierte Wildnistouren ins Leben gerufen.
Outventurous auf Facebook